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DR . HARTMUT HENSS

absolvierte in Karlsruhe die Ausbildung zum Inter-

nisten und baute dort eine onkologische Ambulanz

auf. 1987 übernahm er die medizinische Koordinati-

on des Tumorzentrums Freiburg. Nach der Fusionie-

rung mit dem Comprehensive Cancer Center 2004

fungierte er als medizinischer Geschäftsführer und

Qualitätsmanager des Tumorzentrums Freiburg –

CCCF. Parallel war er als Oberarzt in der Abteilung

Hämatologie und Onkologie tätig.

an der Medizinischen Klinik I ent-

standen war. So kamen alle onko-

logischen Ambulanzen organisato-

risch unter ein Dach. Krebs-Hotline

und psychologischer Dienst wurden

eingerichtet, weitere Angebote wie

Kunsttherapie und „Tigerherz“ für

Kinder krebskranker Eltern folgten.

War die Fusion ein Erfolg?

Ja, das zeigte sich auch daran,

dass das Tumorzentrum

Freiburg – CCCF 2007

von der Deutschen Krebshilfe zum

Spitzenzentrum ernannt wurde.

Mit dem Fördergeld konnten wir die

Infrastruktur verbessern und in die

translationale Forschung investie-

ren, um wissenschaftliche Erkennt-

nisse möglichst schnell in neue

Therapien einfließen zu lassen. Ob-

wohl in den letzten Jahren die Finan-

zierung durch Fallpauschalen und

Krankenkassen schwieriger wurde,

können heute viele der kostenlosen

Angebote für Patienten wie „Tiger-

herz“ durch Spenden aufrechterhal-

ten werden.

Re-Zertifizierung als Onkologisches Spitzen-

zentrum unter Professor Justus Duyster als

medizinischem Direktor und Professor

Christoph Peters als wissenschaftlichem

Direktor

201 3

die Bauarbeiten beginnen:

Das Interdisziplinäre Tumorzentrum soll

ab Mitte 2018 zentrale Anlaufstelle für alle

Krebspatientinnen und -patienten sein

201 5

PATI ENTENWÜNSCHE

F INDEN GEHÖR

Hinter dem Bauzaun tut sich was:

Wand für Wand wächst das Interdiszip-

linäre Tumorzentrum an der Hugstetter

Straße in die Höhe. Ab 2018 wird es die

zentrale Anlaufstelle für alle Tumorpati-

enten am Universitätsklinikum Freiburg

sein. Bei der Planung werden auch die

Erfahrungen und Wünsche der Patien-

ten einbezogen

Was wünschen sich eigentlich

die Patientinnen und Patienten von

einem

modernen

Krankenhaus?

Um deren Bedürfnisse beim Bau

des Interdisziplinären Tumorzen-

trums (ITZ) berücksichtigen zu

können, haben die beiden Pflegeex-

perten Lynn Leppla und Matthias

Hellberg-Naegele aus der Klinik für

Innere Medizin I des Universitäts-

klinikums Freiburg sieben Patienten

und eine Angehörige interviewt. In

einem sogenannten Fokusgruppen-

Interview sammelten die beiden in

dieser Technik eigens ausgebildeten

Fragesteller in einer moderierten

Gruppendiskussion

Anregungen

für den Neubau. Am dringendsten

wünschten sich die Krebspatienten

Stauraum auf allen

Ebenen, Schallschutz

und Rückzugsmög-

lichkeiten in den

Zimmern, ein ange-

nehmes Raumklima

sowie bodentiefe Fenster, um vom

Bett aus nach draußen blicken zu

können. Ein Großteil der Ideen ist

bereits in die Planung des ITZ ein-

geflossen. So wurde beispielsweise

der angedachte große Wartebereich

in mehrere kleine unterteilt. Für

Pflegedienstleitung Monika Hase-

mann, die die Idee zu dem Fokus-

gruppen-Interview hatte, ist die Be-

fragung ein wirklicher Dienst an den

Patienten und deren Angehörigen:

„Es ist wichtig, deren Perspektive

aufzunehmen, damit sich am Ende

alle wohlfühlen.“

NEUBAU

INTERDISZIPLINÄRES TUMORZENTRUM

„Es ist wichtig, die Perspektive

der Patienten aufzunehmen,

damit sich am Ende alle

wohlfühlen“

FOKUSGRUPPEN- INTERVI EW – DI E METHODE

Fokusgruppen-Interviews werden häufig in der qualita-

tiven Sozial- oder Marktforschung angewendet. Mithilfe

halbstrukturierter Interviews werden sechs bis zwölf Teil-

nehmer zu vorab festgelegten Themen befragt. Eine ge-

wisse Variation in der Zusammensetzung der Teilnehmer

hinsichtlich Alter, Geschlecht, Bildung oder anderen Krite-

rien ermöglicht unterschiedliche Meinungen und breit ge-

fächerte Ergebnisse. Die Interaktion und Dynamik im Grup-

peninterview ruft weiterreichende Informationen hervor,

wenn die Teilnehmer die Antworten der anderen hören.

© Jens Gehrcken - visualisierung+architekturfotografie

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