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Die Zeitung für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen
Ausgabe 2/2014
„Wie eine große Familie“
Marina Kiefer (links) und Anna Rybak stehen gemeinsam an der Mangel der Wäscherei Wolfsperger in Emmendingen. Sie und ihre Kollegen mussten sich durch den Brand
in der Zentralwäscherei des Klinikums überraschend an neue Arbeitsbedingungen gewöhnen. Die Maschinen der externen Textilpflegefirma laufen seitdem fast 24 Stunden am Tag
Seit dem Brand in der Wäscherei am 5. Januar stehen 35 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
jede Nacht an den Maschinen der Firma Wolfsperger in Emmendingen
Am 5. Januar um 11 Uhr klingelte
bei Peter Wolfsperger das Telefon.
Am Apparat war Martin Frohn-
müller, Leiter der Wäscherei der
Uniklinik. Er fragte: „Können Sie
uns helfen?“ Denn in der Nacht
war ein Brand in den Räumen
an der Hartmannstraße ausgebro-
chen, der die Nutzung der Wä-
scherei für mehrere Monate un-
möglich macht. Wolfsperger ist
Betriebsleiter der gleichnamigen
Textilpflege GmbH in Emmen-
dingen. Er erbat sich einige Stun-
den Bedenkzeit, entwarf ein Lo-
gistikkonzept, dann gab er
Frohnmüller grünes Licht. Seit-
dem werden täglich bis zu 13
Tonnen Klinikumswäsche vor
den Toren Freiburgs versorgt.
„Unser Ziel war und ist es“, sagt
Martin Frohnmüller, „dass das
Klinikum so gut wie nichts von
demVorfall merkt.“
Am 6. Januar, dem Dreikö-
nigstag, standen 35 Mitarbeite-
rinnen und Mitarbeiter für die
ersten
Probeschichten
bei
Wolfsperger an den Maschinen.
Ganz selbstverständlich haben
sie ihren Feiertag dafür sausen
lassen. „Ich wurde angerufen
und bin gekommen“, sagt Mari-
na Kiefer, die seit vier Jahren in
der Wäscherei beschäftigt ist.
Der spektakuläre Brand sowie
die Welle der Hilfsbereitschaft
von allen Seiten rief längst auch
die Medien auf den Plan. Marina
Kiefer und ihre Kollegen stan-
den für eine SWR-Reportage im
Scheinwerferlicht, gaben Radio-
interviews und erzählten den
Zeitungen über ihre neuen Ar-
beitsbedingungen und -zeiten.
Denn diese haben sich grund-
legend geändert. Seit dem Brand
ist Nachtarbeit angesagt. Zuvor
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gab es nur Tagschichten. Doch
da bei Wolfsperger tagsüber für
die eigenen Kunden gewaschen
wird, hat die Uniklinik ein Zeit-
fenster in der Nacht bekommen.
Nun laufen in Emmendingen die
Maschinen fast 24 Stunden am
Stück. Oberstes Ziel: „Wir müs-
sen die Maschinen fit halten“,
sagt Peter Wolfsperger – und hat
die Wartungsintervalle durch
seine Techniker deutlich erhöht.
Aber auch die Menschen müs-
sen fit bleiben. Anstrengend sei
das nächtliche Arbeiten schon,
sagen die Mitarbeiterinnen.
Einen Einbruch verspüren die
meisten nach der halbstündigen
Pause, erzählt Anna Rybak, die
als Studentin in der Wäscherei
jobbt und mit Marina Kiefer an
der Mangel steht. „Danach kom-
men die Gummistunden“, bestä-
tigt Kiefer. Und dass tagsüber
schlafen eine Herausforderung
ist, erfährt Vorarbeiter Daniel
McAllister seit dem Brand täg-
lich. Wenn er nach Hause kommt,
erwacht das Haus so langsam
und es wird laut.
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