ampuls 6 - 2014 - page 2

2
6/2014
Trinationaler Schülerwettbewerb unter dem Motto „Raum und Farbe“ zum
Neubau einer Kinder- und Jugendklinik beim Festival „Die Architekturtage“
Ein Krankenhaus für Kinder
„And the winner is …“ – wer der
Gewinner ist, ließ sich beim
Schülerwettbewerb im Rahmen
des deutsch-schweizerisch-fran-
zösischen Festivals „Die Archi-
tekturtage/Les Journées de
l’architecture” am Ende nicht
genau sagen. Neun Klassen hat-
ten sich mit ihren Modellen zum
Thema „Raum und Farbe – Neu-
bau einer Kinder- und Jugendkli-
nik“ in Freiburg beteiligt. Preis-
träger wurden die Klassen 5b,
7b und 8b des Deutsch-Französi-
schen Gymnasiums Freiburg so-
wie die Klasse 10b der Hugo-
Höfler-Realschule aus Breisach.
Wen sollte man fragen, wie ein
Krankenhaus für Kinder ausse-
hen soll, wenn nicht die, die es
betrifft: Kinder und Jugendliche.
Aus Freiburg, Titisee-Neustadt
und Breisach stammen die Schü-
ler und Schülerinnen der Klas-
nur viel Arbeit, sondern auch
viele Gedanken um den Klinik­
alltag junger Patienten und Pa­
tientinnen gemacht.
Teils modellhaft, teils bis ins
kleinste Detail und auch in der
Form extravagant wie beispiels-
weise das Modell eines über­
dimensionalen Donuts, dessen
Mitte einen Aufzug mit darauf
installiertem Hubschrauberlan-
deplatz beinhaltet – die Fantasie
von Kindern und Jugendlichen,
das hat der Wettbewerb wieder
einmal bestätigt, kennt kaum
Grenzen. Eine siebenköpfige
Jury aus Architekten, Vertretern
der Initiative Kinderklinik sowie
der Politik hatte die schwere
Aufgabe, die Modelle zu bewer-
ten und Preise zu vergeben. Un-
ter den Jurymitgliedern waren
auch Professor Dr. Charlotte
Niemeyer, Geschäftsführende
Ärztliche Direktorin des Zen­
trums für Kinder- und Jugend-
medizin der Uniklinik, und
Eckhard Bull, ehemaliger Vorsit-
zender der Architektenkammer
Freiburg. „Es ist interessant zu
sehen, welche zentrale Rolle der
Regenerationsraum und die Kre-
ativität für die Kinder spielt“,
sagte Bull bei der Preisverlei-
hung. „Ich kann nur bewundern,
mit welcher Kraft und Symbolik
Kinder schon zeigen, was sie
wollen.“ Auch Charlotte Nie-
meyer zeigte sich beeindruckt.
„Ich würde jedes der Modelle lie-
ber sehen als die momentan
noch bestehende Kinderklinik“,
lobte sie die Arbeiten der Schü-
ler. „Ich habe viele Ideen gesam-
melt und schon ganz viel gespei-
chert.“ Ihr Wunsch ist es, die
Modelle an einem zentralen Ort
in Freiburg auszustellen.
Eines der Preisträgermodelle für eine neue Kinderklinik
Ein Nachruf von Professor. Dr. Christoph Bode auf die verstorbene
Kardiologin Professor Dr. Annette Geibel-Zehender
Am 24. Oktober 2014 erlag
Frau Professor Annette Geibel-
Zehender einer lange tapfer er-
tragenen, schweren Erkrankung.
Die Medizinische Klinik III des
Universitätsklinikums Freiburg
sowie die Klinik für Kardiologie
und Angiologie I des Universi-
tätsherzzentrums Freiburg · Bad
Krozingen trauern um sie.
Frau Professor Geibel wurde
am 1. Mai 1958 in Saarbrü-
cken geboren und studierte
nach der üblichen Schulbil-
dung Medizin an der Johannes-
Gutenberg-Universität Mainz.
Nach Erlangung der Appro­
bation als Ärztin 1984 ver-
brachte sie einen Forschungs-
aufenthalt an der Reichs-
universität Maastricht. 1985
promovierte sie an der Jo­
hannes-Gutenberg-Universität
Mainz zum Dr. med.
Ihr damals entwickelter For-
schungsschwerpunkt, die drei-
dimensionale Echokardiografie
bei kardiovaskulären Erkran-
kungen, insbesondere der Lun-
genembolie, hat sie ihr Leben
lang begleitet. Nach dem Wech-
sel an die Albert-Ludwigs-Uni-
versität Freiburg habilitierte sie
1996 bei Herrn Professor Just
für das Fach Innere Medizin.
Seit 1996 war sie Oberärztin der
Abteilung Innere Medizin III
am Universitätsklinikum Frei-
burg. Im Jahre 2003 erfolgte die
Ernennung zur außerplanmäßi-
gen Professorin der Medizini-
schen Fakultät.
Frau Professor Geibel hat in
ihrer wissenschaftlichen Karri-
ere zahlreiche Ehrungen und
Preise erhalten, darunter den
Förderpreis der Deutschen Ge-
sellschaft für Ultraschall in der
Medizin. Sie fühlte sich der
Deutschen Gesellschaft für
Kardiologie stets verbunden
und war von 2009 bis 2010
Vorsitzende der Arbeitsgruppe
28 unserer Gesellschaft. Seit
2011 war sie im Wissenschaft-
lichen Beirat der Deutschen
Herzstiftung.
Mit ihren wissenschaftlichen
Publikationen in den renom-
miertesten Zeitschriften, wie
dem New England Journal of
Medicine, hat Frau Professor
Geibel bleibende Maßstäbe ge-
setzt. Zahllose Patienten haben
von ihrer wissenschaftlichen
Arbeit klinisch profitiert, sehr
viele Patienten auch durch ihre
direkte klinische Betreuung.
Durch ihre Rolle als Frau,
die eine wissenschaftliche Kar-
riere mit einem intakten Fa­
milienleben verbinden konnte,
war Frau Professor Geibel vie-
len jungen Frauen an unserer
Universität ein Vorbild und
eine Inspiration. Wir verlieren
mit ihr als einfühlsamer Ärztin,
als hochbegabter Wissenschaft-
lerin und unermüdlicher Men-
torin eine einzigartige Persön-
lichkeit.
Wir haben sie hoch geschätzt.
Wir trauern um sie. Wir werden
sie vermissen.
Vor allem ihr Lachen.
Univ-Prof. Dr. med.
Christoph Bode
Ärztlicher Direktor Medizini-
sche Klinik III des Universi-
tätsklinikums Freiburg und
der Klinik für Kardiologie und
Angiologie I des Universitäts-
herzzentrums Freiburg · Bad
Krozingen
„Wir werden sie vermissen“
senstufen fünf bis zehn, die mit
viel Liebe, Geduld und noch
mehr Fantasie Modelle erarbei-
tet haben. Farbe, Licht, Freizeit-
beschäftigungen und Geborgen-
heit sind die Kernpunkte, die in
den einzelnen Modellen vorherr-
schen. Raumhohe Fensterfronten,
großzügige, gemütliche Zimmer
mit bunter Bettwäsche, Spielbe-
reiche für die Kleineren, Chill-
Ecken für die älteren Patienten,
Pflanzen und Aquarien, oftmals
rund angeordnet und doch alles
offen. Die Kinder und Jugendli-
chen, die die Modelle aus Recy-
cling- und Naturmaterialien her-
gestellt haben, haben sich nicht
1 3,4-5,6,7,8
Powered by FlippingBook