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Für Beatrice Wiermann ist es
„eine spannende Aufgabe, Perso-
nalentwicklerin zu sein“. Seit
dem 1. Oktober hat sie nun diese
Aufgabe für die Uniklinik Frei-
burg übernommen. Angesiedelt
ist sie als Stabsstelle direkt beim
Vorstand.
Die 44-Jährige bringt langjäh-
rige Erfahrungen aus dem Ge-
sundheitsbereich mit. So baute
die gebürtige Leipzigerin als
Personalmanagerin die Personal-
entwicklung für die Uniklinik
Dresden auf und arbeitete bis vor
Kurzem als Personalleiterin für
die Asklepios Westklinikum
Hamburg GmbH. Die „Lust auf
ein neues Umfeld“ und die He­
rausforderungen einer großen
Klinik brachten Beatrice Wier-
mann nun nach Freiburg.
Menschen zu entwickeln und
Führungskräfte zu bewegen, ist
das Ziel der Personalentwickle-
rin. „Die Mitarbeiter sind unsere
wichtigste Ressource“, sagt Bea-
trice Wiermann, „und diese
muss man in einem durch Verän-
derungsprozesse geprägten Um-
feld mitnehmen und unsere Füh-
rungskräfte dazu ermutigen,
Richtungsgeber zu sein und in
einem Unsicherheitsumfeld em-
pathisch auf Bedenken ihrer
Mitarbeiter zu reagieren.“ Sie ist
überzeugt davon, dass man Mit-
arbeiterbindung über eine Kultur
des gegenseitigen Vertrauens
und der Wertschätzung schafft.
Zurzeit ist Beatrice Wiermann
am Kennenlernen der Organisa-
tion und der Menschen am Klini-
kum und insbesondere am Eva-
luieren, wo das Klinikum in der
Personalentwicklung steht. Vie-
les sei bereits aufgrund des En-
gagements der Mitarbeiter und
Führungskräfte vorhanden, sagt
sie, sollte aber auch anderen Be-
reichen unseres Klinikums zu-
gänglich gemacht werden.
Wiermann möchte die Mitar-
beiter und Führungskräfte des
Klinikums mit geeigneten Instru-
menten und nachhaltigen Ent-
wicklungskonzepten in den The-
menkreisen Talentmanagement
und Nachfolgeplanung, aber
auch Personalmarketing sowie
Vereinbarkeit von Beruf und Pri-
vatleben beraten und unterstützen.
Privaten Ausgleich sucht Bea-
trice Wiermann eher bei dynami-
schen Aktivitäten wie Tennis-
spielen und Joggen. Über diese
Sportaktivitäten möchte sie
Menschen aus der Region begeg-
nen und die neue Umgebung in
und um Freiburg entdecken.
„Wie ein Schiff am Horizont“
Am 1. April 1993 beginnt Mar-
kus Dettenkofer als Assistenz-
arzt im neu gegründeten Institut
für Umweltmedizin und Kran-
kenhaushygiene (IUK) von Pro-
fessor Franz Daschner. Dort
schreibt der gebürtige Leverku-
sener mit Studienorten in Kiel,
Hamburg und Freiburg seine
Promotion, bildet sich zum
Facharzt für Hygiene und Um-
weltmedizin weiter, wird 1999
Oberarzt und habilitiert 2004.
Nach 20 Jahren am Klinikum
verlässt der langjährige Leiter
der Sektion Krankenhaushygie-
ne und Stellvertreter des Insti-
tutsdirektors Professor Volker
Mersch-Sundermann die Unikli-
nik zum Ende Dezember und
zieht nach Radolfzell an den Bo-
densee. „Das ist ein echter Neu-
anfang“, sagt Dettenkofer. Er
tritt am 1. Januar 2015 beim Ge-
sundheitsverbund
Landkreis
Konstanz seine Stelle als Chef-
arzt des neu eingerichteten Insti-
tuts für Krankenhaushygiene
und Infektionsprävention an.
Der Verbund aus Kliniken der
westlichen Bodenseeregion geht
mit dessen Gründung weitere
Schritte in Richtung Patienten­
sicherheit. Professor Dettenkofer
wird künftig für alle Einrichtun-
gen der Kliniken im Landkreis
zuständig sein; ihm sind auch
die Hygienemitarbeiter zugeord-
net. „Die neue Position ist beruf-
lich und persönlich eine Berei-
cherung“, sagt der 53-Jährige.
Als er vor zwei Jahrzehnten in
seinem Fach startete, waren Um-
weltmedizin und Krankenhaus-
hygiene Begriffe für Insider.
Noch heute gibt es nur wenige
Orte in Deutschland mit einem
internationalen wissenschaftli-
chen Profil wie in Freiburg, jetzt
Professor Dr. Markus
Dettenkofer
Beatrice Wiermann
Professor Dr. Markus Dettenkofer gehört zu den Pionieren moderner Krankenhaushygiene
in Deutschland. Nun verlässt er das Universitätsklinikum für einen Neuanfang am Bodensee
zusätzlich verstärkt durch das
Zentrum Infektionsmedizin (ZI).
Erst vor etwa fünf Jahren „wur-
den wir endgültig ernst genom-
men“, sagt Markus Dettenkofer:
„Die Krankenhaushygiene ist wie
ein Schiff am Horizont weiter
aufgetaucht: nach den Masten
der stattliche Rumpf.“
Auslöser waren unter anderem
mehrere sogenannte Hygiene-
skandale, eine entsprechende
bundesweite Gesetzgebung und
darauf basierend Landesverord-
nungen. Die hygienischen He­
rausforderungen durch die Ma-
ximalmedizin seien in den
letzten Jahren enorm gestiegen,
sagt Dettenkofer, und zwischen-
zeitlich wurde auch das IUK per-
sonell aufgestockt (siehe amPuls
3/2014). Besonderes Augenmerk
legt Dettenkofer auf die interpro-
fessionelle Zusammenarbeit. In
Freiburg gelingt das auch über
die
medizinisch-pflegerische
Fachkommission, deren Mit-
glied er seit ihrer Gründung war.
„Ein entscheidender Schlüssel ist
qualifiziertes, über Berufsgren-
zen hinweg engagiert zusam-
menarbeitendes Personal,“ sagt
der Hygieniker. Teamarbeit wird
in der Sektion Krankenhaushygi-
ene großgeschrieben.
Mit Freiburg wird Markus
Dettenkofer nicht nur privat,
sondern auch beruflich verbun-
den bleiben. Denn die Klinika in
Konstanz und Singen sind Aka-
demische
Lehrkrankenhäuser
der Uniklinik. „Meine wissen-
schaftliche Nabelschnur“, sagt
der Experte für Krankenhaushy-
giene lächelnd, und bedankt sich
sehr bei allen Weggefährten der
Freiburger Jahre. Er und seine
Frau, die als Heilpädagogin ar-
beitet, freuen sich auf den Bo-
densee aber auch als Sportler-
Eldorado: „Als Segler bin ich
dafür eindeutig vorbelastet.“
Führungskräfte bewegen
Beatrice Wiermann leitet seit Oktober die beim Vorstand angesiedelte neue Stabsstelle
Personalentwicklung: „Die Mitarbeiter sind unsere wichtigste Ressource“
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