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3/2016

Im Zentrum für ambulantes Operieren an der Augenklinik wurde

die Warenanforderung automatisiert

Mehr als 100 Menschen erleben

täglich im Zentrum für ambulan-

tes Operieren (AOZ) an der Kli-

nik für Augenheilkunde eine

Operation, oft die Implantation

einer neuen Augenlinse (IOL).

Um für alle Patientinnen und Pa-

tienten die richtige Linse vorrätig

zu haben, verfügt das AOZ über

ein großes Lager. Aber die Lager-

haltung bedeutet auch ein großes

Problem: „Wie sorgen wir dafür,

dass das Lager up to date bleibt?“,

fragte sich Professor Dr. Thomas

Reinhard,

Geschäftsführender

Ärztlicher Direktor der Klinik für

Augenheilkunde, immer häufiger.

Eine Lösung musste her, denn

„bislang haben wir für die Be-

darfsanforderung beim Lieferan-

ten mit einem Buch gearbeitet“,

sagt die pflegerische AOZ-Leite-

rin Soon-Hee Ilg. Und das führte

immer wieder zu Fehlern: Linsen

fehlten für die Operation oder wa-

ren im Lager falsch zugeordnet.

Die Bestellung funktioniert

heute elektronisch

Genau an dieser Schnittstelle

schlug die Stunde des Teams vom

operativen Einkauf im Geschäfts-

bereich 3 und der SAP-Gruppe

im Klinikrechenzentrum. Wo frü-

her die OP-Pflege mühsam Eti-

kettennummern von Hand ab­

gleichen und zur Kontrolle

Schachteln aufbewahren musste,

funktioniert die Bestellung heute

elektronisch. DieAbteilung in der

Warenwirtschaft entwickelte ein

neues Programm zur automati-

sierten Warenanforderung.

Aus vier Arbeitsschritten

wurde ein einziger

Teamleiter Marco Jenne: „Jeder

Mitarbeiter schaut bei der Bestel-

lung jetzt nur noch in ein System

am Computer und scannt die

Nachbestellung ein. Das Pro-

gramm läuft über SAP und schickt

die Anforderung direkt an einen

der drei IOL-Lieferanten, die zur

Auswahl stehen. Der Lieferant

prüft und liefert die fehlenden

Linsen.“ Wo vorher vier Arbeits-

schritte notwendig waren, ist es

heute nur noch einer. Außerdem

werden die Linsen jetzt patienten-

bezogen bestellt.

„Dieser Vorgang ist nicht nur an-

wenderfreundlich, sondern sorgt

auch für eine bessere Kostentrans-

parenz“, unterstreicht Frank Rei-

chenbach, Abteilungsleiter Mate-

rialwirtschaft imGeschäftsbereich

3. „Die automatisierte Warenan-

forderung ist für alle eine große

Arbeitserleichterung.“ Das Lager

im AOZ ist ein sogenanntes Kon-

signationslager, das heißt, hier lie-

gen in großen Schränken zahlrei-

che Linsentypen in mehrfacher

Ausfertigung; aber nur diejenigen,

die tatsächlich abgerufen werden,

muss die Klinik zahlen.

Soon-Hee Ilg und Thomas

Reinhard sind voll des Lobes über

die vollautomatische Prozesskette.

Die Entwicklung hat mehr als ein

Jahr gedauert. Professor Reinhard:

„Was unspektakulär klingt, war für

uns ein wichtiger Schritt.“ Die

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

haben weniger Arbeit und kein Pa-

tient muss mehr auf seine Operati-

on warten, weil seine Linse fehlt.

Die richtige Linse für

jeden Patienten

Die vollautomatische

Prozesskette erleichtert dem

Pflegepersonal die Arbeit

und kein Patient muss mehr

auf seine Operation warten

Sechseinhalb Monate ha-

ben 37 Mitarbeiterinnen

und Mitarbeiter aus der

Klinik für Augenheilkunde

in Zusammenarbeit mit

der Zentralen Physiothe-

rapie am Pilotprojekt zur

„Betrieblichen Gesund-

heitsförderung“ teilge-

nommen. Dabei haben

sie insgesamt 693 Trai-

ningseinheiten an Fitnessge-

räten absolviert. Das Schmerz-

empfinden der Teilnehmer hat

sich dabei von einem Wert von

4,2 auf 2,8 reduziert (1 = gut, 10 =

schlecht). Laut einer abschlie-

ßenden Befragung haben sich

90 Prozent der Teilnehmer

durch die Zentrale Physiothera-

pie gut betreut gefühlt, 91 Pro-

zent bewerteten das Bewe-

gungsangebot mit gut bis sehr

gut. 75 Prozent würden das An-

gebot ihrembesten Freund oder

ihrer besten Freundin weiter-

empfehlen. Das „Betriebliche

Gesundheitsförderungsprojekt

im AOZ“, kurz BGF-AOZ, wurde

von Jörg Bohmann, Therapeuti-

scher Leiter der Zentralen Phy-

siotherapie/Unifit, von Profes-

sor Dr. Thomas Reinhard,

Ärztlicher Direktor, sowie von

Professor Dr. Wolf Lagrèze, Ärzt-

licher Leiter der Sektion Neuro-,

Kinderophthalmologie

und

Strabologie der Klinik für Au-

genheilkunde des Universitäts-

klinikums Freiburg, entwickelt.

Die Mitarbeiterinnen und Mit-

arbeiter können arbeitsplatz-

nah und individuell trainieren,

jeder hat einen speziellen Trai-

ningsplan bekommen.

Auch nach Ablauf des Pilotpro-

jekts wird die Betriebliche Ge-

sundheitsförderung in der Kli-

nik für Augenheilkunde weiter

angeboten.

Diese

Zusage

machte der Ärztliche Direktor

Professor Dr. Thomas Reinhard

bereits. Jörg Bohmann, Leiter

der Zentralen Physiotherapie,

möchte das Projekt weiter aus-

bauen und weiteren Mitarbei-

tern in der Klinik für Augenheil-

kunde sowie Mitarbeiterinnen

und Mitarbeiter in anderen Kli-

niken anbieten.

Nachgehakt: Neues vom Chip-Ei

In der Klinik für Augenheilkunde wird weiter trainiert