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3/2016

Die Anziehungskraft verstärken: Magnet-

Krankenhäuser ziehen Mitarbeiter an

Der Patient steht an erster Stelle

Das Leitbild der Uniklinik wurde überarbeitet und „muss gelebt werden“

Vor mehr als zehn Jahren wurde

das Leitbild der Uniklinik formu-

liert. Inhaltlich war und ist es im-

mer noch aktuell, die früheren

Formulierungen waren jedoch

etwas sperrig und lang. Die jetzt

überarbeitete Fassung ist griffi-

ger und pointierter, bei gleicher

Aussage: Menschlichkeit, Zusam-

menarbeit, Innovation sind die

drei Schlagworte. Überschrieben

ist das Leitbild mit der Aussage:

„Der Patient steht an erster Stelle.“

Der Klinikumsvorstand hat die

neue Fassung genehmigt, sie gilt

ab sofort. Mit dem neu formu-

lierten Leitbild wird auch der alte

Wunsch verbunden, dass sich

möglichst alle Beschäftigten in

allen Bereichen des Klinikums

damit

identifizieren.

Jedoch

funktioniert die Umsetzung ei-

nes Leitbildes nicht von alleine.

„Es ist eben nicht damit getan,

wohlfeile Worte zu formulieren“,

betont Professor Dr. J. Rüdiger

Siewert, Leitender Ärztlicher Di-

rektor und Vorstandsvorsitzen-

der, „das Leitbild muss gelebt

werden und zwar von allen.“ Ins-

besondere Führungskräfte müs-

sen ihrer Verantwortung gerecht

werden und die Inhalte des Leit-

bilds vorleben. Das Leitbild ist da-

rüber hinaus unter anderem

Grundlage für die Personalent-

wicklung am Klinikum.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Neurozentrum haben sich in

Magnet-Krankenhäusern in den USA ausgetauscht

Magnet-Hospitäler wollen das

bestmögliche Arbeitsumfeld für

die pflegenden Mitarbeiterinnen

und Mitarbeiter schaffen sowie

die besten Ergebnisse bei Patien-

ten und in der Organisation er-

reichen. Eine Frage, mit der sich

auch die Uniklinik Freiburg seit

einigen Jahren beschäftigt.

Es fiel auf, dass alle Stellen auf

Stationen besetzt sind

Feldübergreifend haben Mitar-

beiter des Neurozentrums sowie

von der Stabsstelle Qualität und

Entwicklung der Pflegedirektion

im Februar dieses Jahres ver-

schiedene Magnet-Krankenhäu-

ser im Bundesstaat Florida be-

sucht. Die „Baptist Health South

Florida“-Gruppe hat fünf Hospi-

täler mit 100 bis 728 Betten in

Miami, die sich alle in unter-

schiedlichen Stadien der Mag-

net-Anerkennung befinden.

Besonders auffallend sei gewe­

sen, dass in den Magnet-Kranken-

häusern in Florida viele Mitar-

beiterinnen und Mitarbeiter mit

einem Studien-Abschluss in der

Pflege arbeiten. Dies sei auch

Voraussetzung, um eine Magnet-

Zertifizierung für das Kranken-

haus zu erhalten. „Die einzelnen

Stationen hatten alle Stellen be-

setzt. Die meisten Beschäftigten

arbeiten seit vielen Jahren dort

und sie werden kontinuierlich

gefördert. Vor allem auch, um

sie dort als Mitarbeiter zu hal-

ten“, betont Dr. Johanna

Feuchtinger von der Stabsstelle

Qualität und Entwicklung.

Resultate auf den einzelnen

Stationen öffentlich machen,

zum Beispiel Zahlen zu Stürzen

oder auf Station erworbene Ve-

nenkatheterinfektionen bei Pati-

enten gehören auf allen Statio-

nen zum Arbeitsalltag in den

Magnetkrankenhäusern

dazu.

Vorbild Florida

hat“, sagt Marcel Kraft, Gesund-

heits- und Krankenpfleger im

Neurozentrum. Dort werde auch

sehr wertgeschätzt, wenn einer

der Kollegen einen Fachab-

schluss absolviert hat. Mit einer

kleinen Feier wird der Kollege

oder die Kollegin geehrt. „Das

möchten wir auf unserer Station

auch umsetzen.“ Ganz nach dem

Vorbild der amerikanischen Kol-

legen wurden auf seiner Station

bereits Diagramme erstellt, die

grafisch zeigen, was in den ver-

gangenen Wochen auf der Stati-

on besser geworden ist.

Johanna Feuchtinger wünscht

sich, dass alle Ärzte und Pflegen-

den sich die gesetzten Fachstan-

dards, wie zum Beispiel bei

Sturzprävention, Fixierung, Er-

nährung oder Entlassungsma-

nagement immer wieder ins Be-

wusstsein rufen und diese

umgesetzt werden. „So wird

eine hervorragende Versorgung

der Patienten gewährleistet und

gleichzeitig zum finanziellen Er-

folg des Klinikums beigetragen.“

KRANKENHAUS

Leitbild

Aber auch aktuelle Projekte zur

Weiterentwicklung der Patien-

tenversorgung und Weiterbildun-

gen der Mitarbeiter werden auf

Plakaten auf den Stationen für

alle einsehbar auf den Fluren

aufgehängt.

Der Erfolg der Magnet-Kran-

kenhäuser basiert auf drei Säu-

len: die Patienten zügig und si-

cher zu behandeln und zu

entlassen, keine Komplikationen

entstehen zu lassen und kompe-

tentes Personal zu gewinnen und

zu binden. So kommen mehr Pa-

tienten und damit mehr Einnah-

men ins Krankenhaus und es

wird kein Geld für die Folgen

von Komplikationen bei Patien-

ten und für die Einstellung von

Mitarbeitern ausgegeben.

Jede Stimme im Team zählt,

egal, wer welche Position hat

Teamgeist wird in den Magnet-

Krankenhäusern besonders groß-

geschrieben. „Bei Besprechun-

gen zählt jede einzelne Stimme,

egal, wer welche Position inne-

Menschlichkeit

Der Patient steht im Mittelpunkt unseres Handelns. Es ist unser tägliches Anlie-

gen, die bestmögliche Versorgung unserer Patienten zu gewährleisten. Das errei-

chen wir, indemwir unser Wissen aus klinischer Praxis, Forschung und Lehre bün-

deln.

Zusammenarbeit

Unser Ziel, den Bedürfnissen unserer Patienten gerecht zu werden, verwirklichen

wir durch ein enges Zusammenwirken aller Berufsgruppen. Dies erreichen wir,

indem sich jeder von uns als Teil des multiprofessionellen Teams versteht. Patien-

ten, Angehörigen und Kollegen begegnen wir einfühlsam und respektvoll.

Innovation

In Behandlung, Forschung und Lehre haben wir den Anspruch, zur Spitze der Uni-

versitätskliniken Deutschlands zu gehören. Dies erreichen wir, indem wir uns als

Einheit verstehen und die kreativen Ideen und einzigartigen Talente unserer Kol-

leginnen und Kollegen in unser tägliches Arbeiten mit einfließen lassen.