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1/2017

Univ.-Professor Dr. Dr. Katharina Domschke, M. A. (USA), leitet seit

dem 1. Dezember 2016 die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie

Frau Professor Domschke, Sie

sind als Nachfolgerin von Pro-

fessor Dr. Mathias Berger nach

Freiburg gekommen.Wie ist Ihr

Werdegang?

Ich habe in Münster, Dublin und

Boston Medizin und Psycholo-

gie studiert. Nach Promotionen

an den Universitäten Münster

und Maastricht habe ich mich

2008 an der Universität Münster

habilitiert. Von 2005 bis 2011

war ich zunächst als Assistenz-

ärztin, dann als Oberärztin und

außerplanmäßige Professorin an

der Universitätsklinik für Psychi-

atrie in Münster tätig. Im Jahr

2012 trat ich eine W2-Professur

für Psychiatrie an der Universi-

tätsklinik für Psychiatrie, Psy-

chosomatik und Psychotherapie

in Würzburg an und war dort

zuletzt stellvertretende Klinik-

direktorin. Seit diesem Jahr bin

ich zusätzlich Adjunct Professor

of Psychiatry an der Medizini-

schen Universität Wien.

Wo liegen Ihre Schwerpunkte?

Ich bringe langjährige klinische

Erfahrung in der Diagnostik und

Behandlung im gesamten Spek-

trum psychischer Erkrankungen

im Erwachsenenalter mit. Mei-

ne besonderen Schwerpunkte

liegen dabei auf Depressionen,

Angsterkrankungen, stressasso-

ziierten Erkrankungen und

Zwangsstörungen. Mein wissen-

schaftliches Interesse gilt der

Untersuchung der komplexen

Risikofaktoren für die Entste-

hung von psychischen Erkran-

kungen. Dabei verknüpfe ich

Techniken aus dem Bereich der

Genetik und Epigenetik mit bild-

gebenden und neurophysiologi-

schen Verfahren.

Wie profitieren die Patientinnen

und Patienten von neuen Ver-

fahren?

Im Sinne einer personalisierten

Medizin sollen auf Basis von in-

dividuellen Risikofaktorkonstel-

lationen gezielte präventive

Maßnahmen sowie für den ein-

zelnen Patienten maßgeschnei-

derte und damit besser und

schneller wirksame Therapie-

ansätze entwickelt werden.

Welche Ziele möchten Sie um-

setzen?

An der Klinik für Psychiatrie und

Psychotherapie in Freiburg ist

eine einzigartige Expertise in der

psychotherapeutischen Behand-

lung aller psychischen Erkran-

kungen gewachsen, die es auf

international höchstem Niveau

aufrechtzuerhalten, weiterzuent-

wickeln und wissenschaftlich um

neurobiologische Aspekte zu er-

weitern gilt. Insbesondere möch-

te ich die Leuchtturmfunktion

der Klinik auf dem Gebiet der

Depressions- und Zwangsbe-

handlung weiter ausbauen und

um meinen Schwerpunkt der

Angsterkrankungen

erweitern.

Bauliche Maßnahmen werden

Den Leuchtturm

ausbauen

Professor Dr. Dr. Katharina Domschke

die Behandlungsatmosphäre an

der Klinik noch attraktiver ma-

chen und wesentlich zur Gene-

sung gerade schwer kranker Pa-

tienten beitragen. Grundsätzlich

ist es mir ein Anliegen, gemein-

sam mit Patienten, Angehörigen

und Fachkollegen der verschie-

denen Berufsgruppen die Ent-

stigmatisierung psychischer Er-

krankungen voranzutreiben.

Streben Sie Kooperationen mit

anderen Kliniken an?

In Freiburg bestehen ideale inter-

disziplinäre Voraussetzungen für

Über 200 Untersuchungen gibt

es jeden Tag im Schnittbildzen-

trum in der Klinik für Radiologie.

Robert Viëtor hat die ankom-

menden Patientinnen und Patien-

ten alle im Blick. Er ist Service-

Assistent und Ansprechpartner

für Patienten und Begleitperso-

nen. „Viele haben Fragen zum

Ablauf und zur Untersuchung“,

sagt Robert Viëtor. Mit seiner

freundlichen und offenen Art be-

antwortet er in Ruhe alle Fragen.

„Auch wenn Patienten Angst vor

einer Untersuchung haben, beru-

hige ich sie und erkläre, was bei

ihrem Termin im Schnittbildzen-

trum geplant ist“, sagt Viëtor.

Anhand von Patientenaufnah-

melisten kann er genau ablesen,

wann der Patient eingetroffen

ist, welche Untersuchung er

hatte und ob ein weiterer Ter-

min ansteht.

Auf seinem Computer hat er

auch eine detaillierte Auflis-

tung, wer am Tag kommt, wer

bereits in Behandlung ist und

welche Termine Notfälle sind.

Viëtor hat alles mit verschiede-

nen Farben markiert und somit

einen perfekten Überblick über

den Tag. Der 50-Jährige brennt

für die Patienten auf Wunsch

auch CDs von den CT- oder

MRT-Aufnahmen.

Möchten die Patienten eine

Befundbesprechung oder haben

offene Fragen nach der Untersu-

chung, informiert er die Ober-

ärzte. „Wenn Patienten in der

Klinik noch einen anderen Ter-

min haben, gebe ich gerne Aus-

kunft über denWeg dorthin. Bei

manchen muss ich auch aufpas-

sen, dass sie nicht gleich nach

der Untersuchung gehen. Meist

gibt es noch etwas zu klären“,

so Viëtor.

„Ich mag den Umgang mit den

Patienten sehr gern und das Zu-

sammenarbeiten mit den ver-

schiedensten Berufsgruppen in

der Klinik für Radiologie macht

mir viel Freude“, sagt Viëtor.

„Hier herrscht eine äußerst ange-

nehme und familiäre Atmo-

sphäre, das schätze ich sehr.“

Auch die Möglichkeit, in einem

hochmodernen Arbeitsumfeld

zu arbeiten, gefalle ihm gut.

Robert Viëtor ist in Namibia ge-

boren. Mit 19 Jahren kam er in

den Schwarzwald, wo er nach

der Schule eine Ausbildung

zum Koch und anschließend

eine Lehre als Hotelkaufmann

absolvierte. Nach seinen Aus-

bildungen hat er in Frankreich

und im Schwarzwald gearbeitet.

Seit acht Jahren ist er an der

Uniklinik tätig, zuletzt vier

Jahre auf Station Bätzner als

Service-Assistent.

Nach der Arbeit verbringt er

gern Zeit in seinem Garten und

versorgt seine Zitrusbäume. Re-

gelmäßig fliegt er in seine alte

Heimat Namibia, wo er in wei-

ter Ferne im Urlaub entspannt.

Patienten mit Weitblick begleiten

Robert Viëtor ist Service-Assistent im Schnittbildzentrum und Ansprechpartner für alle Fragen

meine klinische wie wissen-

schaftliche Arbeit. Dabei ist eine

enge Vernetzung innerhalb des

Zentrums für Psychische Er-

krankungen und zum Beispiel

mit den Kliniken im Neurozen-

trum sowie den Instituten für

Psychologie wichtig. Den Stand-

ort Freiburg macht für mich aus

wissenschaftlicher Sicht das na-

tionale Alleinstellungsmerkmal

auf dem Gebiet der Epigenetik

mit dem Max-Planck-Institut

und dem Sonderforschungs-

bereich „Medizinische Epigenik“

ausgesprochen attraktiv.

Robert Viëtor