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Freiburg, 07/16/2025

Magenbypass-OP bei Adipositas könnte Darmkrebsrisiko senken

Magenbypass-Operation bei starkem Übergewicht verändert Gallensäure und schützt so möglicherweise vor Darmkrebs / Tiermodell und Patient*innendaten zeigen wichtigen Zusammenhang


Jährlich erkranken mehr als 60.000 Menschen neu an Darmkrebs, einer der häufigsten Krebsarten in Deutschland. Menschen mit starkem Übergewicht haben ein erhöhtes Risiko. Eine nun veröffentlichte Studie zeigt: Ein operativer Magenbypass hilft nicht nur dabei das Gewicht langfristig zu reduzieren und Folgeerkrankungen zu vermeiden. Die Operation könnte auch das Risiko senken, an Darmkrebs zu erkranken. Forscher*innen des Universitätsklinikums Freiburg berichten in einer Studie, die am 25. Juni 2025 im Fachjournal Science Translational Medicine erschienen ist, dass bei Mäusen ein Magenbypass das Risiko für Darmkrebs deutlich verringerte und die Bildung von Metastasen fast vollständig verhinderte. Entscheidend dabei sind dabei die Gallensäuren. Erste Patient*innendaten bestätigen den Zusammenhang. 

„Menschen mit Adipositas weisen einen veränderten Gallensäurestoffwechsel auf. Wir konnten im Tiermodell zeigen, dass ein Magenbypass sich auf die Zusammensetzung der Gallensäure auswirkt und damit das Darmkrebs-Risiko senkt“, sagt Privatdozentin Dr. Rebecca Kesselring, Leiterin der Studie an der Klinik für Allgemein‑ und Viszeralchirurgie des Universitätsklinikums Freiburg. „Ein Magenbypass könnte also bei gefährdeten Personen das Risiko für Darmkrebs deutlich reduzieren“, so Kesselring.

Ein Magenbypass ist ein operativer Eingriff zur Behandlung von starkem Übergewicht und dem metabolischen Syndrom. Dabei wird der Magen verkleinert und ein Teil des Dünndarms umgangen. So gelangt die Nahrung schneller in tiefere Abschnitte des Darms – das sorgt für ein schnelleres Sättigungsgefühl und verändert den Hormon- und Gallensäurehaushalt im Körper.

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Bild: Freepik/WangXiNa


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