ampuls 1 - 2014 - page 3

3
1/2014
Überall im Klinikum befinden sich Anschlüsse für
die Gasversorgung. Dahinter steckt ein
ausgeklügeltes System, für das das Team der
Medizintechnik in G5 zuständig ist
Sie werden kaum wahrgenom-
men und sind doch unentbehr-
lich: Zwei kleine, runde An-
schlüsse befinden sich in allen
Patientenzimmern der Uniklinik.
Der erste Anschluss versorgt die
Patienten mit Sauerstoff, falls sie
künstlich beatmet werden müs-
sen. Der zweite Anschluss ist ein
Druckluftanschluss, der für den
Betrieb von Werkzeugen wie
Bohrern oder Sägen nützlich ist,
aber natürlich auch für Narkose
und Beatmungsgeräte.
In den OPs oder auf den Inten-
sivstationen kommt noch ein Va-
kuumanschluss hinzu. Mit ihm
können über einen Schlauch
zum Beispiel Sekrete abgesaugt
werden. Diese Anschlüsse er-
scheinen im Klinikalltag als
selbstverständlich, doch dahinter
verbirgt sich ein ausgeklügeltes
medizinisches Gasversorgungs-
system.
Das Team von der Medizin-
technik im Geschäftsbereich 5
ist für die gesamte Gasversor-
Ein ausgeklügeltes System
gung am Klinikum zuständig.
Hier an der Klinik gibt es zwei
große Sauerstofftanks, die den
Sauerstoff in ein Ringleitungs-
system aus unterirdisch verleg-
ten Kupferrohren einspeisen.
Fällt ein Tank aus, übernimmt
der andere Tank die Versorgung.
Zusätzlich gibt es ein Depot von
40 Sauerstoffflaschen im Neuro-
zentrum, die ebenfalls an das
Ringsystem angeschlossen sind
und das Klinikum im Notfall
versorgen können.
„In jeder Unterzentrale stehen
noch einmal sechs bis acht Sau-
erstoffflaschen. Fallen alle vor-
herigen Systeme aus, können
sich die einzelnen Kliniken so
absichern“, erklärt Michael Zel-
ler, Werkstattleiter in der Medi-
zintechnik. Als Unterzentrale
werden kleine Flaschen-Depots
bezeichnet, die es in jeder Klinik
im Untergeschoss gibt. Jeden
Morgen kontrolliert ein Mit­
arbeiter alle 36 Unterzentralen.
Das dauert etwas mehr als zwei
 • Sauerstoffgesamtver-
brauch am Klinikum von
500000 m
3
pro Jahr
 • Befüllung von ca. 13000
Sauerstoffflaschen
pro Jahr
 • Abfüllung von ca. 52000
Liter flüssigem Stickstoff
pro Jahr
 • Ausgabe von ca. 12000 kg
Trockeneis pro Jahr
 • Erzeugung von ca. 360 m
3
medizinischer Druckluft
pro Stunde
Zahlen & Fakten
Durch Ring und Rohr: Gasförmige
Elemente werden eingespeist
Stunden. An zwei Standorten be-
finden sich drei Kompressoren
zur Erzeugung der zentralen
Druckluft. Diese wird von dort
über verschiedene Filter und
Trockner direkt über ein Rohr-
system in der Klinik verteilt.
Das Team der Medizintechnik ist
auch für die Stickstoffversor-
gung zuständig. „Stickstoff wird
zur Einlagerung von Proben und
Plasma oder in Laboren ge-
braucht. Es gibt mehr als zehn
Stickstofftanks auf dem Klinik-
gelände“, sagt Christoph Weber
von der Medizintechnik.
Für den Transport von Patien-
ten werden kleine Sauerstofffla-
schen benötigt. Hans-Jürgen
Claussen, Mitarbeiter in der Me-
dizintechnik, füllt sie ab. Mor-
gens kommen die leeren Sauer-
stoffflaschen von den Stationen
auf Wagen über die AWT-Anlage
zu G5. Wenn alle Flaschen wie-
der mit Sauerstoff gefüllt sind,
schiebt Claussen die Wagen zu-
rück in die AWT-Anlage.
Diese Flaschen werden
in Notfällen für die
Sauerstoffhauptversor-
gung angeschlossen
Tägliche Runde: Medizintechniker Hans-
Jürgen Claussen kontrolliert Sauerstoff­
flaschen für die mobile Patientenversorgung
1,2 4-5,6,7,8
Powered by FlippingBook