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Info

Bewegungs- und Sportangebot

der Klinik für Innere Medizin I

für Krebspatienten

www.uniklinik-freiburg.de/cccf/patienten/

praevention/sport-onkologie.html

wurde, können durch regelmäßiges

Sporttreiben ihrem Körper viel Gu-

tes tun. „Die körperliche Leistungs-

fähigkeit und die Muskelkraft, die

durch die Krebstherapie abnehmen,

können durch Sport stabilisiert wer-

den“, erklärtBertz. RegelmäßigesBe-

wegen hilft auch, die Lebensqualität

zu verbessern, und kann sogar man-

che Nebenwirkungen der Therapie

mildern. „Deshalb sollte es während

der Behandlung der Krebserkran-

kung immer eine Bewegungsthera-

pie geben“, betont Bertz. Abhängig

davon, wie sich der Patient fühlt, wie

alt er ist und wie es um seine Kon-

dition steht, kann für ihn auch ein

individuelles Sportprogramm ent-

wickelt werden. „Wir empfehlen ein

abgestimmtes Bewegungstraining,

das regelmäßig an die momentane

Belastbarkeit sowie die individuel-

len Patientenbedürfnisse angepasst

wird. Es beinhaltet eine Mischung

aus Ausdauer-, Kraft- und

Gleichgewichtstraining.

Besonders während einer

intensiven Behandlung raten wir, so

oft es geht etwas zu tun, auch wenn

es nur zehn Minuten am Tag sind“,

sagt Bertz.

Die Sportart sollte entsprechend

der Krebserkrankung und der aktu-

ellen Situation des Patienten ausge-

wählt werden. „Patienten mit Kno-

chenmetastasen sollten jedoch keine

Mannschaftsspiele mit starkem Kör-

perkontakt ausüben. Hat ein Patient

einen Blutplättchenwert von unter

10.000/Mikroliter, ist vermehrt mit

Blutungen zu rechnen. Eine Trai-

ningspause sollte auch bei Patienten

mit hoch fieberhaften Infekten ein-

gelegt werden“, sagt Bertz.

Nach dem Abschluss

einer Krebstherapie

sollte Sport jedoch

weiterhin

ein

wichtiger Be-

standteil im

Alltag sein.

„Gerade um Rückfälle zu vermeiden

und um die Lebensqualität wieder

zu verbessern, sollte das Training

noch intensiver ausfallen als zu-

vor“, sagt Bertz. Auch in dieser Zeit

sollte sich der Patient im Alltag viel

bewegen. „Sport dient der Änderung

des Lebensstils. Unsere zahlreichen

sitzenden Tätigkeiten führen zu

Übergewicht und darüber vermehrt

zu Tumorerkrankungen“, erklärt

Bertz. „Es konnte gezeigt werden,

dass durch gesteigerte körperliche

Aktivität das Risiko, dass der Krebs

wieder auftritt, deutlich gesenkt

w e r d e n

kann.“

MAL RICHTIG AUS

DER PUSTE KOMMEN

Seinen Körper spüren können, den

Kopf frei bekommen und wieder Kraft

für neue Dinge tanken: Regelmäßiges

Sporttreiben wirkt sich auf verschie-

dene Bereiche des Körpers positiv aus.

Wer häufig seine Ausdauer trainiert,

kann sein persönliches Krebsrisiko ver-

ringern

Regelmäßige Bewegung stärkt

die Abwehr und kann vor Krebs

schützen. Ausschlaggebend ist je-

doch, wie oft in der Woche trainiert

wird. „Die Weltgesundheitsorgani-

sation (WHO) empfiehlt, mindes-

tens 75 Minuten pro Woche so Sport

zu treiben, dass man ins Schwitzen

kommt, oder 150 Mi-

nuten pro Woche ein

leichtes,

moderates

Training auszuüben“, sagt Professor

Dr. Peter Deibert, Ärztlicher Leiter

am Institut für Arbeitsmedizin des

Universitätsklinikums

Freiburg.

Langstreckenschwimmen, Tennis-

spielen und Laufen sind nur ein paar

Beispiele, bei denen man ordentlich

aus der Puste kommen kann. Neben

Ausdauersport ist auch wichtig, sich

im Alltag immer wieder zu bewegen:

Statt denAufzug zu nehmen, einfach

die Treppen hochlaufen. Nicht mit

der Bahn bis zur Zielhaltestelle fah-

ren, sondern einfach mal eine Stati-

on früher aussteigen und mit flottem

Schritt zur Arbeit laufen. Und bei

kleinen Einkäufen kann man sich

auch mal auf das Fahrrad schwin-

gen, anstatt das Auto zu starten.

„Das Wichtigste ist, dass

man überhaupt etwas tut.

Ein guter Mix aus Ausdauertraining

und Bewegung im Alltag ist das

Ziel“, sagt Professor Dr. Hartmut

Bertz, Sektionsleiter an der Klinik

für Innere Medizin I und Ärztlicher

Leiter am Standort Klinik für Tumor-

biologie des Universitätsklinikums

Freiburg. Wer einmal eine Sportart

gefunden hat, die zu ihm passt und

Spaß macht, sollte unbedingt daran

festhalten. Nicht nur die körperliche

Kondition, sondern auch das see-

lische Wohlbefinden steigert sich

durch regelmäßige Bewegung bei

den meisten Menschen.

Selbst Menschen, bei denen eine

Krebserkrankung

diagnostiziert

SPORT ALS VORBEUGUNG

„Das Wichtigste ist, dass

man überhaupt etwas tut“

„Die körperliche Leistungsfähigkeit und

die Muskelkraft, die durch die Krebs-

therapie abnehmen, können durch Sport

stabilisiert werden“

Minuten Sport pro Woche

reichen aus, um das persönliche

Krebsrisiko zu senken

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