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3/2014
Das Modellprojekt „DemoPrax
Pflege“ bietet Fortbildungen für
Praxisanleiter, um Auszubilden-
den in der Pflege aufzuzeigen,
wie sie langfristig gesund in ih-
rem Beruf bleiben.
Schon in der Ausbildung sollen
Pflegeschülerinnen und -schüler
künftig verstärkt auf Themen aus
dem Arbeits- und Gesundheits-
schutz (AGS) aufmerksam ge-
macht werden. Konkret geht es
darum, dass sie an der Schnitt-
stelle von Theorie und Praxis
konkrete Hilfe vermittelt bekom-
men, um möglichst lange in ih-
rem erlernten Beruf arbeiten zu
können. „Demografiefeste Pfle-
gepraxis“ ist das Fachwort dafür.
2012 wurde das Modellprojekt
„DemoPrax Pflege“ unter der Lei-
tung von Professor Andreas Seid-
ler vom Institut für Arbeits- und
Sozialmedizin Dresden (IPAS) an
den Unikliniken in Freiburg und
Dresden sowie in Altenpflege­
einrichtungen ins Leben gerufen.
„Es ist uns wichtig, dass die Schü-
lerinnen und Schüler in Themen
des Arbeits- und Gesundheits-
schutzes gut unterrichtet und in
der Praxis begleitet werden. Das
trägt zu ihrer Gesunderhaltung
und der langfristigen Fähigkeit,
im Pflegeberuf zu bleiben, bei“,
sagt Dr. Johanna Feuchtinger von
der Stabsstelle Qualität und Ent-
wicklung in der Pflege.
Seit der Bedarfserhebung im
Jahr 2012 hat sich in Freiburg ei-
Mehr wissen, gesünder arbeiten
niges getan, unterstreicht Dr.
Martina Michaelis. Sie arbeitet
an der Freiburger Forschungs-
stelle Arbeits- und Sozialmedi-
zin (FFAS) und begleitet das
Projekt am Standort Freiburg
wissenschaftlich. Vor zwei Jah-
ren erhob sie in sogenannten Fo-
kusgruppeninterviews mit Pra-
xisanleitern, Pflegeexperten und
Pflegeschülern sowie Vertretern
aus dem Arbeitsschutz, dem Be-
triebsärztlichen Dienst und der
Akademie für medizinische Be-
rufe, welche Probleme beim Ar-
beits- und Gesundheitsschutz im
Vordergrund stehen. Ziel des
Projekts ist es, die Auszubilden-
den im Praxisalltag zu stärken
und für Arbeits- und Gesund-
heitsschutzprobleme zu sensibi-
lisieren, indem die Praxisanleiter
gezielt zu diesen Themen fortge-
bildet werden.
„In beiden Gruppen scheint
das klassische Gesundheitsschutz­
wissen theoretisch zwar meist
vorhanden zu sein. Dazu gehört
beispielsweise rückenschonendes
Arbeiten oder der Haut- und
Infektionsschutz. Das Wissen
und die Sicherheit in der prak­
tischen Umsetzung hinken hier
aber häufig hinterher“, sagt Mi-
chaelis. Als ein Projektergebnis
entstand bereits der „Aktions-
tag Haut und Pflege“, den Schü-
ler in der Kinderklinik veranstal-
teten (amPuls berichtete darüber
im Intranet).
Bei den ersten Befragungen
2012 hatten die Antworten von
insgesamt 576 Gesundheits- und
Kinder-/Kranken- und Altenpfle-
geschülern ab Ende des zweiten
Ausbildungsjahres gezeigt, dass
sich mindestens ein Drittel von
ihnen nicht ausreichend mit Wis-
sen ausgestattet fühlte, um län-
gerfristig im Beruf gesund zu
bleiben. Besonders psychische
Belastungen, darunter auch Ta-
buthemen wie Gewalt in der Pfle-
ge, gehören dazu.
Um DemoPrax Pflege nachhal-
tig am Klinikum und gezielt am
Lernort Pflege zu verankern, wur-
de in einem Impuls-Workshop
mit Multiplikatoren aus der Pra-
xisanleitung im September 2013
darüber gesprochen, „wie AGS-
Themen in der Praxisanleitung
vor allem in den erkannten Defi-
zitthemen angemessen angespro-
chen werden können“, sagt Marti-
naMichaelis.DenMultiplikatoren
wurden themenspezifische Fort-
bildungsunterlagen in Form von
Power-Point-Präsentationen zur
Verfügung gestellt („DemoPrax-
Toolbox“), um ihre Kollegen in
den darauffolgenden Praxisanlei-
ter-Arbeitsgruppen zu sensibili-
sieren und gegebenenfalls weite-
res Wissen zu vermitteln.
Im Frühjahr hat die FFAS die
Auszubildenden noch einmal
schriftlich befragt; im Sommer er-
folgt dies bei den Praxisanleitern
und im Herbst werden abschlie-
ßend Experten-Interviews geführt.
Das Modellprojekt endet 2014.
Danach, so Martina Michaelis,
„haben wir hoffentlich mit unse-
rem modellhaften Impuls etwas
bewirken können, was sich auch
in der weiteren Zukunft nachhal-
tig am Klinikum auswirkt.“
„DemoPrax Pflege“ will Auszubil-
dende im Praxisalltag stärken,
indem die Praxisanleiter verstärkt
fortgebildet werden
Zwei Sträuße – zwei Gewinner!
In der vergangenen Ausgabe
von amPuls, die im April 2014
erschienen war, hat die Re-
daktion zwei Blumensträuße
zum Frühlingsbeginn verlost.
Die Gewinner wurden gezo-
gen und stehen fest.
Herzlichen Glückwunsch an
Joachim Gutmann aus der
Schreinerei und an Maria
Gretsch aus der Klinik für
Frauenheilkunde. Die beiden
Gewinner werden von der Re-
daktion über den Zeitpunkt
der Übergabe der Sträuße be-
nachrichtigt.
Vielen Dank an alle Einsen-
derinnen und Einsender für
die zahlreichen Mails, die in
der Redaktion zum Gewinn-
spiel eingingen. Sie enthiel-
ten viel Lob – zum Beispiel:
„Die Sträuße sind der Ham-
mer“ – für die künstlerische
Gestaltung der Blumendeko-
ration in den Kliniken und Ca-
sinobetrieben durch die Flo-
ristinnen der Gärtnerei.
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