5000. Cochlea-Implantat-Operation am Universitätsklinikum Freiburg
Dreijähriger Patient erhält zweites Implantat / Eingriffe seit über 30 Jahren Teil der klinischen Versorgung

Am Universitätsklinikum Freiburg ist am 16. Oktober 2025 das 5.000. Cochlea-Implantat (CI) eingesetzt worden – ein bedeutender Meilenstein in über 30 Jahren Freiburger CI-Versorgung. Ein CI ist ein elektronisches Hörsystem, das den Hörnerv direkt stimuliert und so Menschen mit schwerem bis vollständigem Hörverlust das Hören ermöglicht. Operiert wurde der dreijährige Leon*, der bereits mit eineinhalb Jahren sein erstes CI erhalten hatte. Da das Gehör auf dem zweiten Ohr in den vergangenen Monaten weiter nachgelassen hat, wurde nun auch dort ein Implantat eingesetzt. Damit kann Leon künftig wieder beidseitig hören.
„Das 5.000. Implantat steht nicht nur für eine Zahl, sondern für 5.000 individuelle Geschichten von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, denen wir das Hören ermöglichen konnten“, sagt Prof. Dr. Antje Aschendorff, Sektionsleiterin Implant Centrum Freiburg des Universitätsklinikums Freiburg. „Gerade bei kleinen Kindern ist das entscheidend. Denn Hören ist die Grundlage für Sprachentwicklung und Teilhabe am täglichen Leben.“
„Zu erleben, wie Leon hört, spricht und lacht – das ist unbeschreiblich“, sagt Leons Mutter. „Da auch sein älterer Bruder ein Cochlea-Implantat trägt, wissen wir, wie wichtig ein früher Zugang zum Hören ist.“
Langjährige Erfahrung und engagierte Unterstützung
Die Cochlea-Implantat-Versorgung am Universitätsklinikum Freiburg besteht seit 1993 und wurde von Prof. Dr. Roland Laszig, ehemaliger Ärztlicher Direktor der Klinik für Hals, Nasen- und Ohrenheilkunde am Universitätsklinikum Freiburg, aufgebaut. Seither werden Patient*innen aller Altersgruppen behandelt: von frühimplantierten Babys und Kleinkindern bis hin zu älteren Menschen über 90 Jahre. „Das Cochlea-Implantat verbessert nicht nur das Hören, sondern kann auch dazu beitragen, geistig aktiv zu bleiben und einer Vereinsamung oder Demenz vorzubeugen“, so Aschendorff.
Seit 1995 unterstützt zudem der Förderverein „Taube Kinder lernen hören e.V.“ Familien mit hörgeschädigten Kindern. Der Verein fördert Aufklärung, Frühförderung, Hör- und Sprachtherapien sowie soziale Projekte rund um die Hörrehabilitation und begleitet viele Familien auf ihrem Weg in die Welt des Hörens.
Was ist das Cochlea Implantat?
Das Cochlea Implantat besteht aus einem Mikrofon und Sprachprozessor hinter dem Ohr, einer Sendespule im Innenohr und dem eigentlichen Implantat in der Hörschnecke, der Cochlea. Das CI wandelt gesprochene Worte und andere akustische Signale in elektrische Impulse um. Durch diese Impulse wird der Hörnerv in der Hörschnecke stimuliert. Für gehörlos geborene sowie hochgradig hörgeschädigte Kinder und Erwachsene ermöglicht das Cochlea-Implantat erstmals den Zugang zu akustischer Wahrnehmung.
Bild: Leon* gemeinsam mit seiner Mutter und Prof. Dr. Antje Aschendorff in der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde des Universitätsklinikums Freiburg. Künftig kann der junge Patient wieder beidseitig hören.
Bildquelle: Universitätsklinikum Freiburg
*Name geändert
Back
Medical Center - University of Freiburg
Central Information
Phone: 0761 270-0
info@uniklinik-freiburg.de
For press inquiries:
Corporate Communications
Breisacher Straße 153
79110 Freiburg
Phone: 0761 270-84830
kommunikation@uniklinik-freiburg.de


