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Ernährung
und Diäten
nes Tumors verhindern zu können.
Es handelt sich dabei nicht um die oben genannte „ketoge-
ne Diät“. Grundlage der Empfehlung ist die Behauptung, dass
Glukose zur Aggressionssteigerung einer Krebszelle beiträgt,
wenn die Energiegewinnung in der Zelle durch Gärung und
nicht durch Verbrennung stattfindet; ein Vorgang, den man be-
vorzugt in Sauerstoffmangel-versorgten Tumoren beziehungs-
weise Tumorarealen beobachten könne. Dabei soll das Gen
Transketolase-like-1 (TKTL1) eine entscheidende Rolle spie-
len.
Sind Krebszellen TKTL1-positiv, fände die Energiegewinnung
durch Vergärung mit dem Endprodukt Milchsäure statt, die
Wachstum und Metastasenbildung des Krebsgeschwürs be-
günstigen soll. Mit der Ernährungsumstellung könne diesem
Prozess entgegen gewirkt werden. Zum Nachweis TKTL1-po-
sitiver Zellen wird ein Test angeboten.
Beurteilung: Die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) hat hier-
zu am 18. März 2010 eine Stellungnahme veröffentlicht. Darin
stellt sie fest, dass zum derzeitigen Zeitpunkt eine Anwendung
der „Anti-TKTL1-Diät“ nicht empfohlen werden kann, da bis-
her keine schlüssigen Daten zur Wirksamkeit vorliegen. Nach
der DKG darf die Ernährung eines Tumorpatienten nur kohlen-
hydratarm sein, wenn eine derartige Ernährung überhaupt ne-
benwirkungsfrei möglich ist. Spezielle Lebensmittel sind dazu
nicht notwendig, zumal, wenn die dafür kommerziell angebote-
nen Lebensmittel nicht deklariert sind.
Fazit:
bezüglich Lebensqualität
bezüglich Tumorwirksamkeit