Ernährung zur Verminderung des Krebsrisikos - page 10

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Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit). Wie beeinflusst das Gewicht aber nun
das Krebsrisiko? Obwohl der Zusammenhang zwischen Übergewicht und der
Krebsentstehung noch nicht völlig geklärt ist, weiß man, dass das Fettgewebe
eine sehr große Rolle dabei spielt. Das Fettgewebe dient nicht nur als Energie-
speicher, sondern bildet auch bestimmte Hormone, die das Krebswachstum
unterstützen können, so zum Beispiel Östrogene. Östrogene können Brusttu-
moren zum Wachstum anregen. Übergewichtige Frauen bilden mehr Östro-
gene als normalgewichtige und kommen später in die Wechseljahre, was als
Risikofaktor für Brustkrebs nach denWechseljahren angesehen wird.
Auch wird durch Übergewicht mehr Insulin gebildet, das allgemein das
Wachstum und die Zellteilung steigert. Im Fettgewebe werden darüber hin-
aus weitere Wachstumsfaktoren produziert, die die Entartung von Zellen und
somit ein bösartiges Wachstum fördern können.
Ein überzeugender Zusammenhang mit Übergewicht besteht nicht nur für
Brustkrebs nach den Wechseljahren, sondern auch für andere Krebserkran-
kungen wie Speiseröhren-, Bauchspeicheldrüsen-, Gallenblasen-, Dickdarm-,
Gebärmutterschleimhaut- und Nierenzellkrebs.
Lungenkrebs ist eine Ausnahme; dort spielen andere Risikofaktoren, vor allem
das Rauchen, eine große Rolle. Da Rauchen den Energiebedarf erhöht und den
Appetit bremst, sind Raucher seltener übergewichtig. Daher sind an Lungen-
krebs Erkrankte oft schlanker als andere Patienten mit Krebserkrankungen.
Neuere Daten sehen auch eine Rolle des Bauchfettes und damit eines
erhöhten Taillen-Hüft-Verhältnisses bei der Krebsentstehung, zum Beispiel
mit überzeugenden Hinweisen für Dickdarmkrebs und wahrscheinlichen
Hinweisen für Brustkrebs nach den Wechseljahren sowie für Bauchspeichel-
drüsen- und Gebärmutterschleimhautkrebs.
Alkohol
Alkohol ist einer der ernährungsbedingten Hauptrisikofaktoren für Krebs. Es
gibt überzeugende Hinweise für einen Zusammenhang zwischen dem Al-
koholkonsum und der Entstehung von Tumoren im Bereich der Mundhöhle,
des Rachens, des Kehlkopfes und der Speiseröhre. Weiterhin erhöht Alkohol-
konsum das Risiko für Dickdarm- und Brustkrebs sowie für Leberkrebs, Letz-
teres auch durch die mögliche Entwicklung einer Leberzirrhose. Ein täglicher
Alkoholkonsum von 50 Gramm (entspricht etwa einem halben LiterWein oder
BEDEUTUNG DER
ERNÄHRUNG
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