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Immunstimulierende
Verfahren
Immunstimulierende Verfahen
Diesen Behandlungsmethoden liegt die Ansicht zu Grunde, dass Krebs durch eine
Störung des Immunsystems veranlasst oder zumindest gefördert wird. Daher geht
man davon aus, dass sich eine Stimulierung des Immunsystems positiv auf den
Krankheitsverlauf auswirkt. In diesem Sinne werden zahlreiche Medikamente und
Verfahren eingesetzt. Besonders in diesem Bereich gibt es sehr starke Überschnei-
dungen von wissenschaftlicher Forschung und wissenschaftlich anerkannten Ver-
fahren und Behandlungen ohne nachgewiesene Wirksamkeit. Man muss darauf
hinweisen, dass der Begriff Immunsystem sehr unterschiedlich definiert wird. Meis-
tens wird darunter das Abwehrsystem des Menschen verstanden, das jedoch aus
mehreren Einheiten besteht. Dies sind zum einen unterschiedliche Zellen wie Lym-
phozyten und Fresszellen (Makrophagen), zum andern Abwehrstoffe (Antikörper),
deren Bildung von Zellen veranlasst wird. Inzwischen gibt es Antikörper, die als
zugelassene Arzneimittel bei einigen Krebserkrankungen angewandt werden und
auch von den Krankenkassen erstattet werden. Impfungen gegen Krebserkran-
kungen werden zwar intensiv beforscht, sind aber mit einer Ausnahme bisher nicht
verfügbar (siehe auch „Impfungen gegen Krebs“).
Faktor AF2®
ist ein Organextrakt aus Milz und Leber. Faktor AF2 soll das
Bindegewebe und die Makrophagen aktivieren und damit die
Abwehrkräfte des Körpers steigern. Das Präparat wird in ers-
ter Linie als Ergänzung zur Krebsbehandlung empfohlen, vor
oder nach einer Operation, aber auch zur Bekämpfung von
Nebenwirkungen der Strahlen- oder Chemotherapie. Es gibt
verschiedene Veröffentlichungen, die eine günstige Wirkung
in der postoperativen Nachbehandlung vermuten lassen, aber
gewisse Mängel aufweisen. Immerhin ist zu erwähnen, dass
damit das subjektive Befinden, Appetit oder Brechreiz unter
Chemotherapie günstig beeinflusst werden konnten. Faktor
AF2 muss weiter geprüft werden, bevor es endgültig beurteilt
werden kann. Da es ein Eiweißgemisch ist, besteht die Mög-
lichkeit allergischer Reaktionen.
Fazit:
bezüglich Lebensqualität
bezüglich Tumorwirksamkeit