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Immunstimulierende
Verfahren
„Immunstimulierende Verfahren“). Auch die wissenschaftliche
Medizin beschäftigt sich derzeit intensiv mit diesem Thema. Es
gibt einige Veröffentlichungen, die zeigen, dass Impfstoffe, die
aus Tumorgewebe gewonnen wurden, in der Lage waren, bei
einem Teil der Behandelten einen Rückfall zu verhindern. Es
gibt allerdings bisher keine bestätigten Berichte, dass sich ein
vorhandener Tumor unter einer Impfbehandlung zurückgebil-
det hat. Die Herstellung dieser Impfstoffe ist äußerst aufwendig
und schwierig. Darüber hinaus ist man in der Regel auf frisches
Gewebe aus dem Tumor des jeweiligen Patienten angewie-
sen, was oft nicht möglich ist. Bisher ist eine einzige Impfung
(Sipuleucel-T; Firmenname Provenge) gegen Prostatakrebs
zugelassen, wenn andere Behandlungsmaßnahmen wie Hor-
mon- oder Chemotherapie nicht mehr wirken. Eine Heilung ist
allerdings auch mit diesem Impfstoff (Behandlungskosten über
70.000 Euro) nicht zu erwarten, nur eine Lebensverlängerung
von etwa vier Monaten. Neue Impfstoffentwicklungen werden
aber von verschiedenen Firmen weiter vorangetrieben.
Empfehlung
Impfverfahren bei vorhandener Krebserkrankung sind aktuell noch als experi-
mentelle Behandlung einzustufen. Sie sollten derzeit möglichst nur im Rahmen
klinischer Studien durchgeführt werden. Neben anderen Kriterien ist dabei ent-
scheidend, dass die Patienten umfassend über den experimentellen Charakter der
Behandlung aufgeklärt werden, und dass keine Kosten anfallen dürfen.
Fazit:
bezüglich Lebensqualität
bezüglich Tumorwirksamkeit
Vorbeugende Impfungen
Bestimmte Infektionen, insbesondere solche, die durch Vi-
ren hervorgerufen werden, bewirken ein deutlich erhöhtes
Krebsrisiko der Betroffenen. Dies gilt für Infektionen durch