Das Magazin 2 - 2014 - page 4-5

In seiner Funktion als Klinischer Di-
rektor sieht sich Professor Dr. Justus
Duyster als Moderator, um den Be-
dürfnissen der Mitgliedsabteilungen
gerecht zu werden, diese im CCCF
als interdisziplinäres Zentrum um-
zusetzen und für den Krebspatien-
ten nutzbar zu machen. „Eine große
Hilfe in dieser Richtung wird der
geplante Neubau des Interdisziplinä-
ren Tumorzentrums sein“, sagt Pro-
fessor Duyster. Hier werden die on-
kologischen Ambulanzen gebündelt,
die bisher in der Robert-Koch-Klinik
und auf dem Klinikgelände verteilt
sind. Tumorpatienten werden dort
künftig zentral erfasst, vermittelt
und behandelt.
„Meine zentrale Aufgabe als
Klinischer Direktor sehe ich in der
besseren Nutzbarmachung der For-
schung für den Patienten“, betont
Duyster. Das geschieht ganz kon-
kret in der Early Clinical Trial Unit
– ECTU, einer Abteilung, in der kli-
nische Studien am Patienten durch-
geführt werden. Weiterhin sollen die
Tumorboards (siehe Seite 8) verein-
heitlicht werden, um eine Qualitäts-
steigerung in der Krebsbehandlung
zu erreichen.
Einen
weiteren
Schwerpunkt
für eine hohe Qualität in der Ver-
sorgung von Krebspatienten sieht
Justus Duyster in der engen Zusam-
menarbeit der Ambulanzen mit den
Fachabteilungen des Tumorzent-
rums. Komplementäre Medizinange-
bote wie psychologische Betreuung,
Ernährungsberatung und Sport im
onkologischen Bereich möchte er
weiter
intensi-
vieren und opti-
mieren.
2016,
wenn
die
Wiederbe-
gutachtung des
Tumorzentrums
Freiburg – CCCF
durch die Deut-
sche Krebshilfe ansteht, „möchte ich
die geforderten und selbstgesteck-
ten Ziele verwirklicht sehen, um
eine weitere finanzielle Förderung
möglich zu machen“.
Als Wissenschaftlicher Direktor am
Tumorzentrum Freiburg – CCCF ist
es das große Ziel von Professor Dr.
Christoph Peters, „das Tumorzent-
rum in die Liga der Exzellenzzentren
Deutschlands zu heben“. Seine erste
Handlung als neuer Wissenschaftli-
cher Direktor war die Wiederbewer-
bung bei der Deutschen Krebshilfe
als Exzellenzzentrum. Mit der Förde-
rung durch die Deutsche Krebshilfe
sind neben Kompetenzstärkung und
Ansehen auch Gelder für Forschung,
Klinik und Personal verbunden.
Ein weiterer wichtiger Schritt in
Richtung Aufstieg als Exzellenz-
zentrum ist die Verknüpfung von
Grundlagenforschung mit klinischen
Studien. „Hier soll möglichst ein ge-
schlossener Kreislauf entstehen: vom
Reagenzglas zum Patienten“, betont
Professor Peters. Das bedeutet kon-
kret, dass diverse Lehrstühle an der
Universität bestimmte Aspekte einer
Tumorerkrankung erforschen.
Über die Studentenausbildung,
Sonderforschungsbereiche und kli-
nische Studien sollen die Ergebnis-
se dann den Tumorpatienten bei
der Heilung ihrer Krebserkrankung
zugutekommen. Professor Peters
möchte deshalb – und auch in seiner
Funktion als Standortkoordinator
des Deutschen Konsortiums Transla-
tionale Krebsforschung (DKTK) – die
so genannte translationale Krebs-
forschung am Standort Freiburg vo-
ranbringen. Das bereits im Bau be-
findliche Zentrum für translationale
Zellforschung (ZTZ) soll die Kräfte
bündeln und Reibungsverluste im
Forschungs-
betrieb ver-
ringern.
„Um
die
ambitionier-
ten Ziele ver-
wirklichen zu
können, ist
es wichtig,
dass die Infrastruktur innerhalb des
Tumorzentrums verbessert wird“,
sagt Peters. Das geplante Interdis-
ziplinäre Tumorzentrum (ITZ) fasst
verschiedene Arbeitsbereiche zu-
sammen, die bisher über das Klinik-
gelände verstreut sind. Im ITZ wird
es Krankenstationen geben, zum
Beispiel für die Abteilung Hämato-
logie und Onkologie und die Studien-
station. Außerdem ist eine zentrale
Ambulanz und Anmeldung geplant,
um den Patienten doppelte Wege zu
ersparen.
DOPPELT SPITZE
Das CCCF ist in der Liga der
Exzellenzzentren. Dort liegt die
Zukunft der Krebsforschung
Der Patient
steht imMittelpunkt
Professor Dr. Justus Duyster und Professor Dr. Christoph
Peters leiten als Klinischer undWissenschaftlicher Direktor das
Tumorzentrum Freiburg – CCCF. Durch die Doppelspitze soll
gewährleistet sein, dass klinische Belange und wissenschaftli-
che Forschung gleichrangig im Tumorzentrum vertreten sind.
DAS magazin stellt ihre Arbeitsgebiete und Visionen vor.
PROFESSOR DR. JUSTUS DUYSTER
PROFESSOR DR. CHRI STOPH PETERS
KURZ-VITA PROFESSOR DR . JUSTUS DUYSTER ,
KLINI SCHER DI REKTOR
Nach dem Medizinstudium in Freiburg, Dissertation und ver-
schiedenen Assistenzarztstationen, auch im Ausland, habili-
tierte und spezialisierte sich Justus Duyster auf das Teilgebiet
der Inneren Medizin: Hämatologie und Onkologie. 2012 nahm
er den Ruf auf die Professur für Hämatologie und Onkologie
am Universitätsklinikum Freiburg an.
KURZ-VITA PROFESSOR DR . CHRI STOPH PETERS,
WI SSENSCHAFTLICHER DI REKTOR
Peters studierte Medizin und promovierte 1983 in Münster. 1992
erhielt er den Falcon-Forschungspreis der Deutschen Gesellschaft
für Zellbiologie und 1993, nach seiner Habilitation, ein Heisen-
berg-Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Seit
1999 ist er Direktor des Instituts für Molekulare Medizin und
Zellforschung an der Universität Freiburg. Professor Peters ist
darüber hinaus Sprecher des Sonderforschungsbereichs 850 an
der Universität Freiburg und Standortkoordinator des Deutschen
Konsortiums Translationale Krebsforschung (DKTK).
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