Informationsbroschüre für Patienten vor allogener Knochenmark-/Blutstammzelltransplantation - page 41

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ser Stoffe die schnelle Teilungsfähigkeit der Tumorzellen, da diese empfindli-
cher als gesunde Zellen auf Störungen der Zellteilung reagieren. Auf gesunde
Zellen mit ähnlich guter Teilungsfähigkeit üben sie allerdings eine ähnliche
Wirkung aus, wodurch sich Nebenwirkungen wie Haarausfall, Schleimhaut-
entzündung oder Durchfall einstellen können.
CMV
steht für Cytomegalievirus. Das Cytomegalievirus gehört zur Familie der Her-
pesviren. Bei transplantierten Menschen kann es Auslöser für eine Lungen-
entzündung sein. Aus diesem Grund wird nach der Transplantation das Blut
regelmäßig auf CMV untersucht und dann Medikamente gegeben wie Valcan-
cyclovir (Cymeven®, Valcyte®), Foscavir (Foscarnet®), Cidofovir (Vistide®).
Cotrimoxazol
ist ein Antibiotikum, welches im Zusammenhang mit der Transplantation zur
Vorbeugung von Infektionen mit Pneumocystis jiroveci gegeben wird, einem
Erreger gefährlicher Lungenentzündungen.
CRP
C-reaktives Protein ist ein Bluteiweiß, dessenWert bei Entzündungen ansteigt.
Dieser Marker ist unspezifisch, das heißt, dass wir bei einem Anstieg davon
ausgehen, dass eine Entzündung im Gange ist. Ob diese nun von Darm, Lunge
oder anderen Körperteilen ausgeht, kann der CRP nicht sagen. Bei manchen
hämatologischen Erkrankungen, vor allem Lymphomen, kann dieser Wert als
Effekt der Erkrankung erhöht sein.
Ciclosporin A (CyA/CSA)
(Sandimmun optoral®) unterdrückt die Immunabwehr und wird nach der Trans-
plantation gegeben, um eine Graft-versus-Host-Disease (GvHD) zu vermeiden.
Ciclosporin besitzt eine enge therapeutische Breite (Rahmen zwischen Unwirk-
samkeit und Überdosierung), sodass regelmäßige Blutspiegelkontrollen er-
forderlich sind. Zu Beginn wird es als Infusion gegeben und dann kurz vor der
Entlassung auf Kapseln umgestellt. Nach einer Knochenmark- oder Blutstamm-
zelltransplantation muss es einige Monate eingenommen werden, jedoch nicht
ein Leben lang wie bei einer Organtransplantation.
Die häufigsten Nebenwirkungen sind leichte Unruhe, Zittern der Hände, Erhö-
hung des Blutdruckes sowie möglicherweise Kopfschmerzen. Dies ist speziell bei
der intravenösen Gabe amAnfang möglich. Ihre Nierenfunktion kann etwas ein-
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