Das Magazin 3 - 2014 - page 24-25

lyposis sogar schon vor dem 18. Le-
bensjahr, da diese schon sehr früh
zu Darmkrebs führen kann. Verhin-
dern kann man die Krebsentstehung
nicht, aber wenn eine Mutation fest-
gestellt wird, können entsprechende
Vorsorge-Untersuchungen durch-
geführt werden. Im Falle des Darm-
krebs-Risikos sind das engmaschige
Darmspiegelungen. „Allerdings darf
sich nicht jeder einfach so testen las-
sen“, erklärt Fischer. „Dafür gibt es
eindeutige Regeln.“
In der Forschung arbeiten Freibur-
ger Humangenetiker an effektiveren
Methoden, um genetische Defekte
zu diagnostizieren, und vor allem
an der Identifizierung neuer Krank-
heitsgene. „Die Entwicklungen in
der Humangenetik sind rasant: Was
heute erforscht wird, kann schon
bald in die diagnostische Routine
übergehen“,sagt Fischer.
Lernen am Computer gehört für viele
Menschen längst zum Alltag. Auch in
der universitären Lehre halten soge-
nannte E-Learning-Konzepte als Er-
gänzung des „klassischen“ Unterrichts
immer mehr Einzug. Die Klinik für Der-
matologie und Venerologie des Uni-
versitätsklinikums Freiburg zeigt, wie
alte und neue Lehrmedien erfolgreich
verknüpft werden können. Für ihr En-
gagement in der Lehre wurde die Klinik
schon mehrfach ausgezeichnet.
Seit dem Sommersemester 2013
hören Freiburger Medizinstudenten
die Vorlesung Dermatologie nicht
mehr wöchentlich im Hörsaal, son-
dern finden sie als Podcast auf einer
Online-Lehrplattform. Es handelt
sich dabei um etwa einstündige Vi-
deos, die aussehen wie eine automa-
tisch ablaufende Power-Point-Prä-
sentation mit Ton. Sie sind jederzeit
verfügbar, lassen sich beliebig oft
abspielen und damit ganz dem indi-
viduellen Lerntempo anpassen. Das
zweiwöchige Blockpraktikum in der
Klinik für Dermatologie und Venero-
logie wurde ebenfalls um sechs On-
line-Seminare ergänzt.
Den Kontakt mit den Patienten,
die Visiten auf Station und andere
praktische Unterweisungen erleben
die Studierenden wie gewohnt in der
Klinik. In vielen klinischen Fächern
laufen die Vorlesungen das ganze
Semester hindurch, während die
verschiedenen Praktika für die etwa
160 Studierenden zeitversetzt in
mehreren Blöcken stattfinden. „Wir
haben die Beobachtung gemacht,
dass Studierende, die das Prakti-
kum amEnde des Semesters belegen,
sehr viel mehr davon profitieren“,
erklärt Professor Dr. Thilo Jakob,
Leitender Oberarzt und Lehrbeauf-
tragter der Dermatologie. „Durch das
E-Learning-Angebot haben nun alle
Studierenden die Möglichkeit, die
komplette Theorie vor der Praxis zu
hören und bestens vorbereitet in den
praktischen Unterricht zu gehen.“
E-LEARNING-KONZEPT
Das E-Learning-Konzept der Klinik für
Dermatologie und Venerologie besteht
seit 2008 und ist seitdem nach und nach
ausgebaut und verfeinert worden
STUDI EREN
IM E IGENEN TEMPO
Kontakt
Institut für Humangenetik
Es darf sich nicht jeder einfach
so testen lassen. Dafür gibt es
eindeutige Regeln
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