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zialisten auch zu Einsätzen auf den

Intensivstationen, im Zentral-OP

und imNotfallzentrum des Universi-

tätsklinikums Freiburg gerufen.

„Unsere Patienten profitieren von

der Interdisziplinarität unseres Ärz-

teteams, da sie über die Grenzen der

Fachrichtungen hinaus optimal be-

handelt werden“, sagt Professor Dr.

Robert Thimme, Ärztlicher Direktor

der Klinik für Innere Medizin II. In

einer Spezialsprechstunde für thera-

peutische Endoskopie erhalten Pati-

enten Rat, denen ein endoskopischer

Eingriff empfohlen wurde. Das Spek-

trum der Behandlungen reicht vom

elektrischen Veröden erster Spei-

seröhrenkrebs-Vorstufen (dem so-

genannten Barrett-Ösophagus) bis

zur Behandlung von narbigen oder

durch Tumore bedingten Engstel-

len im Magen-Darmtrakt und

den Gallenwegen. Für den en-

doskopischen Eingriff

erhalten die Patien-

ten in der Regel eine

Kurznarkose und werden von

zwei Pflegekräften betreut, bis

sie aus dem Aufwachraum wie-

der nach Hause entlassen oder auf

ihre Station zurückverlegt werden

können.

Den Ärzten der interdisziplinären

gastrointestinalen Endoskopie liegt

es weiterhin amHerzen, diemoderne

Endoskopie dafür einzusetzen, dass

weniger Menschen an Darmkrebs

sterben. Aktuell zählt Darmkrebs zu

den häufigsten Krebserkrankungen

– dabei ließe er sichmit regelmäßiger

Vorsorge häufig verhindern. Mit ei-

nem Stuhltest und einer ambulanten

D a r m -

s p i e ge l u n g

lassen sich frühe

Hinweise auf einen Tu-

mor finden, der sich sonst oft

völlig unbemerkt entwickelt. „Ich

hoffe, dass die verbesserten Infor-

mationen, Diagnose- und Therapie-

möglichkeiten mehr Menschen er-

mutigen, zur Vorsorge zu gehen“, so

Hasselblatt. Denn nur wenn verdäch-

tige Vorstufen rechtzeitig gefunden

werden, können fortschrittliche Me-

thoden wie die Vollwandresektion

zur Heilung beitragen.

© Ovesco Endoscopy AG

ARBE ITSSCHR ITTE DER VOLLWANDRESEKTION MIT DEM FTRD -SYSTEM

1. Endoskop mit aufgesetztem FTRD-System 4. Platzieren des Over-the-scope-Clips

2. Fassen der Läsion

5. Absetzen des Pseudopolyp mit der

3. Mobilisation des Gewebes in die FTRD-Kappe integrierten Schlinge

Was nach einem Werbeversprechen

für Shampoos klingt, ist in der Foren-

sischen Toxikologie Alltag: Bei einer

Haaranalyse wird eine möglichst lan-

ge, bleistiftdicke Menge Haare in Seg-

mente geteilt und auf verschiedene

Substanzen untersucht. Die Segmen-

te sind dabei wie Perioden auf einem

Zeitstrahl zu betrachten – so können

faszinierende Dinge festgestellt wer-

den

Als Mia* morgens zu ihrer Ta-

gesmutter ging, war sie fröhlich

und lebhaft. Nachmittags wirkte

sie ruhig, fast apathisch. Mias Mut-

ter kam das komisch vor, denn sie

stellte nicht zum ersten Mal diese

Wesensveränderung an ihrer Toch-

ter fest. Sie ging schließlich mit Mia

zum Arzt. Im Blut des Mädchens

wurden Reste von Beruhigungsmit-

teln gefunden. Eine anschließende

Haaranalyse bestätigte den Befund,

mehr sogar: Unterteilt in Segmente

ließen sich im Haar genau die Zeit-

abschnitte ausmachen, in denen Mia

in den Ferien war und in denen sie

von der Tagesmutter betreut wur-

de – nur in diesen Haarsegmenten

wurde der Wirkstoff nachgewiesen.

Die Tagesmutter hatte Mia mit Me-

dikamenten ruhig gestellt, sie wurde

angezeigt.

„Das ist schon ein sehr unge-

wöhnlicher Fall, der mit Hilfe einer

Haaranalyse gelöst werden konnte“,

sagt Professor Dr. Volker Auwär-

ter, Leiter des Bereichs Forensische

Toxikologie am Institut für Rechts-

medizin des Universitätsklinikums

Freiburg. Auwärter ist Spezialist für

Haaranalysen. Die meisten Betäu-

bungsmittel, aber auch viele andere

Stoffe, können er und seine Foren-

siker dank moderner Verfahren im

Haar nachweisen.

Die Haaranalyse ist beliebt, denn

sie hat gegenüber der Urin- und

HAARANALYSE

Auch Brust- oder Schamhaar

kann analysiert werden.

Färben, Dauerwelle und häufiges

Haarewaschen erschweren die

Untersuchung

VOM ANSATZ

BIS IN DI E SPITZEN

*Name von der Redaktion geändert

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02 | 2016

02 | 2016

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