

Lebensqualität und Selbstbestim-
mung: Das sind die Leitwerte, mit
denen das Freiburger Palliative Care
Team kranke Kinder und Jugendliche
im häuslichen Umfeld bis zu ihrem Tod
unterstützt
„Jedes schwerstkranke Kind hat
ein Recht auf ein würdevolles Leben
und Sterben in vertrauter Umge-
bung“, sagt Dr. Miriam van Buiren.
Dafür engagiert sich die Ärztin mit
dem Palliative Care Team am Zen-
trum für Kinder- und Jugendmedi-
zin (ZKJ) des Universitätsklinikums
Freiburg. Ihr Ziel ist es, Kinder und
Jugendliche mit eingeschränkter Le-
benserwartung so gut zu versorgen,
dass Krankenhausaufenthalte weit-
gehend unnötig werden und sich Pa-
tienten wie Familie zu Hause sicher
fühlen.
Mit Hausbesuchen, telefonischer
Beratung sowie der Koordination al-
ler Beteiligten unterstützt das Team
die jungen Patienten. „Wir richten
unseren Blick auf das erkrankte
Kind, seine ganze Familie sowie das
soziale Umfeld und stehen beratend
zur Seite“, erklärt Petra Kiefer, Ge-
sundheits- und Kinderkrankenpfle-
gerin am ZKJ. Sie leitet zusammen
mit Dr. van Buiren das Palliative
Care Team, das aus zwei Ärztinnen,
fünf Pflegerinnen, einer Sozialarbei-
terin und einer Verwaltungskraft
besteht. Gemeinsam kümmern sie
sich um Neugeborene mit ausge-
prägten Fehlbildungen, die oft nur
wenige Stunden bis Tage leben, so-
wie um Kinder und Jugendliche mit
onkologischen oder neurologischen
Erkrankungen, die wenige Monate
bis teilweise sogar viele Jahre lang
Unterstützung benötigen.
Am Anfang steht ein Gespräch,
in dem das Team mit den Eltern und
wenn möglich auch dem Kind über
die aktuell im Vordergrund stehen-
den Probleme und leidvollen Symp-
tome spricht. So wird geklärt, wie
alle Beteiligten aktuell und in Zu-
kunft am besten unterstützt wer-
den können. „Wir versuchen das
Leid zu lindern
– mit medizinischer Behandlung,
professioneller Pflege und psycho-
sozial-spiritueller Begleitung“, er-
läutert van Buiren. Liegt ein Patient
im Sterben, sind tägliche Besuche
möglich. Doch die Betreuung endet
nicht mit dem Tod: „Auch danach
sind wir für die Familien da und be-
gleiten sie ein Stück weit in ihrer
Trauer“, versichert die Ärztin.
Das Palliative Care Team am ZKJ
wurde 2016 als eines von fünf Teams
in Baden-Württemberg neu einge-
richtet. Sein Einsatzgebiet reicht
von Baden-Baden bis Waldshut und
Singen. Über einen 24-Stunden-
Rufdienst ist das Team jederzeit er-
reichbar.
SCHWERSTKRANKE
KINDER ZU HAUSE
BEGLE ITEN
„Wir richten unseren Blick
auf das erkrankte Kind, seine
ganze Familie sowie
das soziale Umfeld“
© euthymia - Fotolia
Kontakt
Palliative Care Team am Zentrum für
Kinder- und Jugendmedizin
Telefon 0761 270-44410
zkj.sapv@uniklinik-freiburg.deEine Ausweitung oder ein Riss der
Hauptschlagader ist lebensbedroh-
lich. Um ein solches Aortenaneurys-
ma zu verhindern, könnenÄrzte eine
Gefäßstütze einsetzen. Bei der Wahl
der passenden Stentgraft-Prothese
hilft die App TEVAR, mitentwickelt
von Dr. Bartosz Rylski, Herzchirurg
in der Klinik für Herz- und Gefäß-
chirurgie des Universitäts-Herzzen-
trums Freiburg ∙ Bad Krozingen. Sie
enthält Hinweise zur Handhabung,
Bilder vom OP-Verlauf, Videos und
sogar einen Rechner, um die optima-
le Prothese oder Prothesenkombina-
tion zu ermitteln. Die Europäische
Gesellschaft für Herz- und Tho-
raxchirurgie hat die App mit dem In-
novationspreis 2015 ausgezeichnet.
ÜBERBL ICK BE I STENTGRAFT-PROTHESEN
Ein Kreuzbandriss am Kniegelenk
kann physiotherapeutisch oder
operativ behandelt werden. Wer
von welcher Therapie am meisten
profitiert, möchten Forscher um
Professor Dr. Philipp Niemeyer und
Dr. Martin Zens von der Klinik für
Orthopädie und Unfallchirurgie des
Universitätsklinikums Freiburg mit
der App Back on Track herausfin-
den. Studienteilnehmer werden alle
zwei Wochen per Smartphone zu
Heilungsprozess und Sportfähigkeit
befragt. Die gesammelten Daten sol-
len in Zukunft bei der Entscheidung
helfen, bei wem eine Operation not-
wendig und sinnvoll ist.
STUDI E ZU KREUZBANDRI SS -BEHANDLUNG
Ein Fahrradsturz oder ein Tumor in
der Augenhöhle können eine Opera-
tion der Gesichtsknochen erfordern.
Die App FaceCare bietet für Ärzte
und Forscher die Möglichkeit Pa-
tientendaten einfacher und direkt
„on time“ auszuwerten, um Thera-
piekonzepte zu überprüfen und zu
optimieren. Darüber hinaus können
die teilnehmenden Patienten den
eigenen Heilungsverlauf dokumen-
tieren, in Echtzeit analysieren und
mit Durchschnittswerten anderer
Patienten vergleichen. So können
sie frühzeitig erkennen, wann sie
unbedingt den Arzt konsultieren
sollten. Maßgeblich mitentwickelt
wurde die App von Dr. Dr. Fabian
Duttenhöfer, Assistenzarzt an der
Klinik für Mund-, Kiefer- und Ge-
sichtschirurgie des Universitätskli-
nikums Freiburg.
STUDI EN-APP ZU KI EFERCHIRURGI E
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