Background Image
Table of Contents Table of Contents
Previous Page  18-19 / 38 Next Page
Basic version Information
Show Menu
Previous Page 18-19 / 38 Next Page
Page Background

O f t m a l s

haben sie zusätzliche

Erkrankungen oder Fehl-

bildungen, was die inten-

sivmedizinische Behandlung erfor-

derlich macht.

„Wir begegnen den Babys auf Sta-

tion Eckstein mit viel Wärme und

Fürsorge. Sie sollen sich trotz der

hochtechnischen Ausstattung um

sie herum geborgen fühlen. Nur so

können sie gesund werden und an

Gewicht zulegen“, erklärt Professor

Dr. Roland Hentschel den Grundsatz

seiner Arbeit. Der Leiter der Neona-

tologie an der Klinik für Allgemei-

ne Kinder- und Jugendmedizin des

Universitätsklinikums Freiburg legt

ebenso großen Wert auf die gemein-

same Betreuung von Mutter und

Kind. „Wir binden sogar die ganze

Familie in entwicklungsfördernde

Pflegemaßnahmen ein, wenn es ge-

wünscht ist. Häufig kommen bei uns

die Väter zum Känguruhen und neh-

men sich Zeit für diese wichtige Kör-

pererfahrung zwischen Baby und

Elternteil“, sagt Hentschel.

Die vielen Geräte zur Überwa-

chung der Vitalfunktionen wie

Atmung und Herzschlag, die Ernäh-

rungsschläuche und die Blutdruck-

manschette zeigen, dass

Gesundwerden manchmal

gar nicht so leicht ist. Da-

mit sich die Babys trotzdem

wohlfühlen, werden auf

der Neonatologischen Intensivstati-

on auch besondere Ideen von Mitar-

beitern umgesetzt, die über die nor-

male Behandlung hinausreichen: So

geben die Pflegerinnen und Pfleger

den Kleinen eine Wellnessbehand-

lung mit einem Bad im Brutkasten

oder einer Körpermassage, manch-

mal wird ihnen sogar eine Hänge-

matte gebaut. In der schwebenden

Begrenzung des umhüllenden Stoffs

fühlen sie sich fast wie im Mutter-

leib. „Die Hingabe der Mitarbeite-

rinnen und Mitarbeiter hier auf der

Station ist schon etwas Besonderes“,

sagt Arvid Dürkop, Pflegerischer

Stationsleiter der Neonatologie

am Universitätsklinikum Frei-

burg. „Da schon die normale Ver-

sorgung eines Frühchens viel

Zeit in Anspruch nimmt, freuen

wir uns immer, wenn Eltern mit-

helfen und selbst Wellness-Pfleger

werden.“

Laura und die anderen Früh-

chen verbringen meist mehrere

Wochen bis Monate auf der Station.

Das führt zu engen Bindungen zwi-

schen Kindern, Eltern und medizi-

nischem Team. Haben die Frühchen

ein Gewicht von mindestens 1.800

Gramm erreicht und sind gesund,

werden sie noch einige Zeit in der

Mutter-Kind-Einheit betreut oder

können nach Hause. Auch Laura ist

mittlerweile kräftig und gesund da-

heim bei ihrer Familie. „Viele Fami-

lien schreiben uns seit Jahren und

schicken uns Bilder von den größer

werdenden Kindern. Es ist toll, die

Geschichten der kleinen Menschen

zu verfolgen“, sagt Ina Scheibe-

Gemignani,

Kinderkrankenpfle-

gerin in der Neonatologie des Uni-

versitätsklinikums Freiburg. In der

folgenden Fotoreportage gewährt

sie spannende Einblicke in ihre

Arbeit mit Laura, Alexander, Julian

und anderen Kindern.

EINE FOTOREPORTAGE AUS

DER NEONATOLOGIE

„Wir begegnen den Babys

auf Station Eckstein mit viel

Wärme und Fürsorge“

hello!

Wenn ein Kind zu früh ins Leben star-

tet, braucht es besondere Fürsorge.

Die Neonatologie des Universitätskli-

nikums Freiburg kümmert sich um die

kleinen Erdenbürger – dabei gehen

Hochleistungsmedizin und eine liebe-

volle Behandlung Hand in Hand

Gerade einmal 705 Gramm wog

die kleine Laura, als sie in der 25.

Schwangerschaftswoche das Licht

der Welt erblickte. Laura ist ein win-

ziges Paket vonMensch – so großwie

die Hand eines Erwachsenen. Noch

vor zehn Jahren hätte sie nur eine

geringe Überlebenschance gehabt,

doch dank der modernen Medizin

wird sie vermutlich schon bald mit

ihren Altersgenossinnen auf dem

Spielplatz herumtoben können.

Die Neonatologische Intensiv-

station des Universitätsklinikums

Freiburg, auch als Frühchen-Station

bezeichnet, ist auf die Behandlung

von Kindern wie Laura spezialisiert.

Als Frühgeborene gelten sie, wenn

sie vor der 37. Schwangerschafts-

woche auf die Welt kommen. Dabei

wiegen sie zwischen 330 Gramm und

2.500 Gramm. Normalerweise sind

Babys 40 Wochen im Bauch der Mut-

ter und bringen bei der Geburt rund

3.500 Gramm auf die Waage. Durch

den frühen Start ins Leben sind bei

den Frühgeborenen häufig manche

Organe und die Haut noch nicht rich-

tig ausgebildet, auch das Atmen fällt

ihnen schwer.

Alle Eltern erhalten ein liebevoll

gestaltetes Tagebuch, in dem

sie sich Notizen zu der Zeit ihrer

Kinder auf der Frühchenstation

machen können.

TITE LTHEMA

FRÜHCHENVERE IN FRE I BURG

Die Neonatologie arbeitet mit dem

„Frühchenverein Freiburg“ zusam-

men, der Eltern mit Frühgeborenen

unterstützt.

Kontakt:

info@fruehchen-freiburg.de

„HALLO,

HI ER BIN

ICH ! “

19

02 | 2016

02 | 2016

18