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Nebenwirkungen
Ebenso wie die Schleimhäute, gehören die Haarbälge zum
schnell wachsenden Gewebe und reagieren auf Medikamente
mit Hautveränderungen oder Haarausfall.
Hautveränderungen treten bei fast allen molekularen Therapi-
en auf. Oft gleicht das Bild einer schweren Akne mit Pusteln
und Entzündungen, nicht selten mit starkem Juckreiz. Durch
entsprechende Behandlung kann dies eingedämmt werden,
oft aber nicht völlig. Es hat sich aber auch gezeigt, dass das
Ausmaß der Hautveränderungen oft auch mit einem Anspre-
chen auf die Behandlung verbunden ist, insofern ist es, trotz
subjektiver Beeinträchtigung, ein eher positives Zeichen. Die
Hautveränderungen können sich auch im Laufe der Behand-
lung deutlich verringern.
Haarausfall ist vor allem eine Nebenwirkung nach einer Che-
motherapie. Allerdings ist die Schwere des Haarausfalls, je
nach Art der Behandlung, sehr unterschiedlich. Vor allem für
Frauen ist Haarausfall schwer zu akzeptieren, nicht zuletzt we-
gen der gesellschaftlichen Beeinträchtigung. Sie können dazu
beitragen, solche Probleme zu entschärfen, wenn Sie sich
rechtzeitig eine Perücke beschaffen. Diese kann dann auch
dem ursprünglichen Aussehen angepasst werden.
Oft wird die Anwendung einer Kältekappe vorgeschlagen. Sie
hilft bei manchen Substanzen, kann aber nicht in jedem Fall
eine Verminderung des Haarausfalls bewirken.
Hautveränderungen unter zytostatischer Chemotherapie be-
treffen auch Nägel, bei denen das Wachstum in unterschied-
lichem Ausmaß gestört sein kann. Allergische Hautreaktionen
werden unten erwähnt. Manche Medikamente können die Haut
gegenüber der Sonnenbestrahlung empfindlich machen. Je
nach Intensität kommt es dabei zur vermehrten Bräunung bis
zu Entzündungen. Daher kann es sein, dass der Arzt Ihnen ra-
ten wird, während einer solchen Behandlung die pralle Sonne
zu meiden.
Hautveränderungen und Haarausfall