Medikamentöse Tumortherapie - page 13

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Medikamentöse
Behandlung
unterschiedlichem Wirkungsansatz kann oft bessere Erfolge
erzielen als ein einzelnes Medikament. Die Kombination ver-
schiedener Medikamente kann verhindern, dass die entarteten
Zellen während der Behandlung nicht mehr auf ein Zytostati-
kum ansprechen, resistent werden. Auch kann die Dosis der
einzelnen Medikamente dabei niedriger gehalten werden, was
die Nebenwirkungen verringert. Wenn die einzelnen Zytostati-
ka unterschiedliche Nebenwirkungen haben, summieren sich
diese dann auch nicht. Zytostatika werden entweder als Infu-
sion oder als Spritze verabreicht. Eine Reihe von Zytostatika
gibt es auch als Tablette oder Kapsel, in seltenen Fällen auch
als Zäpfchen oder Salbe. Zunehmend werden auch Zytostati-
ka mit Antikörpern und molekularen Therapien (siehe unten)
kombiniert.
Bis vor einigen Jahren war die Chemotherapie die wesentli-
che Art der medikamentösen Tumortherapie. Allerdings haben
inzwischen neue Erkenntnisse dazu geführt, dass eine ganz
neue Behandlungsmöglichkeit für Krebserkrankungen entstan-
den ist, die molekulare Therapie.
Molekulare Therapie
Neuere Forschungen zeigen, dass eine Vielzahl von Verände-
rungen des Erbguts der Zellen an der Entstehung von Krebs-
krankheiten beteiligt sind. Dabei spielen Signale, die durch die
Entartung der Zellen entstehen, eine große Rolle. Diese stören
die Regulation der Zellvermehrung, indem zahlreiche inad-
äquate Signale das bösartige Wachstum bedingen. Es wurden
unterschiedliche Signalwege identifiziert und auch inzwischen
molekular wirkende Arzneimittel dagegen entwickelt. Mit dieser
„molekularen Therapie“ ist eine tumorspezifische Behandlung
gemeint, die im Wesentlichen an entarteten Zellen angreift und
durch die Unterdrückung krankmachender Signale versucht,
ganz gezielt in die Steuerung der Krebszelle einzugreifen und
die krankhafte Zellvermehrung zu hemmen.
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