Medikamentöse Tumortherapie - page 11

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Medikamentöse
Behandlung
bei der Chemotherapie eingesetzt werden, bremsen oder un-
terdrücken dieses Wachstum der Krebszellen, indem sie vor
allem die Teilung der Krebszellen behindern, die für das Krebs-
wachstum verantwortlich sind. Entartete Zellen reagieren da-
bei deutlich empfindlicher als normale Zellen. Weil Krebszellen
ja entartete, also kranke Zellen sind, die oft nicht mehr normal
funktionieren, sind ihre Reparaturmöglichkeiten, anders als bei
„normalen“ Zellen, oft stark eingeschränkt oder ganz aufgeho-
ben. Dadurch ist es möglich, dass die erkrankten Zellen durch
diese Medikamente zugrunde gehen, und die gesunden Zellen
nicht oder nur sehr viel weniger geschädigt werden. Normale
Zellen können auf solche Störungen mit bestimmten Repara-
turfunktionen reagieren und dadurch den Schaden beseitigen.
Im Allgemeinen kann man sagen, dass eine Chemotherapie
umso besser wirkt, je entarteter die Zellen sind. Vor allem wird
erreicht, dass die bösartigen Zellen sich nicht weiter teilen kön-
nen und sich deshalb nicht mehr vermehren können.
Welche Medikamente werden bei einer Chemotherapie benutzt?
Die bei der Chemotherapie angewendeten Medikamente nennt
man Zytostatika (Zytos=Zelle; statikos=hemmen). Es gibt sehr
viele Zytostatika, die auf unterschiedliche Weise wuchernde
Zellen angreifen. Je nach Art ihrer Zusammensetzung und
nach ihrem Wirkmechanismus unterscheidet man verschiede-
ne Gruppen. Neben der Gruppe gibt es für jedes Medikament
eine chemische Bezeichnung („International Nonproprietary
Name“ - INN) und einen Handelsnamen, unter dem das Medi-
kament vermarktet wird. Es kann durchaus für ein Medikament
unterschiedliche Handelsnamen geben. Um dies zu erläutern,
werden im Folgenden einige häufig angewandte Zytostatika
nach Gruppe, chemischer Bezeichnung und nach ihrem Fir-
mennamen aufgelistet. Allerdings ist die Einteilung von Zyto-
statika in unterschiedliche Klassen auch etwas willkürlich und
nicht immer eindeutig.
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