Medikamentöse Tumortherapie - page 9

9
Medikamentöse
Behandlung
Hormontherapie, Immuntherapie, Chemotherapie und Molekulare Therapie
Hormontherapie
Hormone sind Botenstoffe des Körpers, die sich im ganzen
Körper verbreiten und an dafür empfänglichen Geweben Wir-
kungen auslösen. Eine Hormonbehandlung wird entweder mit
natürlichen Hormonen oder künstlich hergestellten hormon-
ähnlichen Stoffen durchgeführt.
Diese Art der Behandlung hat sich vor allem bei denjenigen
Krebserkrankungen bewährt, die aus Organen entstanden
sind, die stark durch Hormone beeinflusst werden wie Prosta-
takrebs und Brustkrebs.
Bei der Hormontherapie wird die Tatsache ausgenützt, dass
auch bösartige Geschwülste oft an ihren Zellen Hormonrezep-
toren tragen, die auf Hormone oder ähnliche Stoffe mit Wachs-
tumsstillstand reagieren können.
Angewandt wird dieses Behandlungsprinzip heute schon bei
Brustkrebs, Prostatakrebs, bestimmten Formen von Gebär-
mutterkrebs und bei Schilddrüsentumoren. Allerdings wirkt
auch dort eine Hormontherapie nicht immer und die Wirkung
kann auch im Laufe der Behandlung nachlassen. Jedoch wer-
den auch immer noch neue Medikamente entwickelt.
Hormontherapien greifen entweder direkt am Tumorgewebe an
oder beeinflussen indirekt das Tumorwachstum.
Immuntherapie
Das Ziel der Immuntherapie ist es, die Abwehrkräfte des Kör-
pers allgemein oder speziell gegen entartetes Gewebe zu
steigern. Dies kann durch Zytokine (Gewebshormone), die
das Immunsystem stimulieren oder auch durch die Gabe von
Antikörpern erreicht werden. Neuerdings werden auch Impfun-
ten und ähnlichen Erkrankungen eingesetzt werden. Der Vorteil dabei ist, dass
Medikamente fast im ganzen Körper wirksam und nicht auf den Ursprungstumor
beschränkt sind. Es gibt verschiedene Wege, auf denen die Medikamente wirken.
1,2,3,4,5,6,7,8 10,11,12,13,14,15,16,17,18,19,...40
Powered by FlippingBook