Medikamentöse Tumortherapie - page 14

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Medikamentöse
Behandlung
Auch hier handelt es sich um Beispiele, in diesem Bereich sind
in den nächsten Jahren noch viele weitere Entwicklungen zu
erwarten.
Es werden Stoffe eingesetzt, die sich gezielt an Stellen im
Signalübertragungsweg der Zelle binden und so verhindern,
dass das „Teilungs- und Vermehrungssignal“ in der Krebszelle
umgesetzt wird. Daher werden diese Stoffe auch Signalüber-
tragungshemmer genannt. Da sie gezielt in krankmachenden
Strukturen eingreifen, hat diese Behandlung gegenüber der
Chemotherapie den Vorteil, dass sie spezifischer gegen die
kranken Zellen vorgeht und gesunde Zellen weniger angreift.
Seit circa zehn Jahren wächst die Zahl dieser Medikamente zu-
nehmend. Dabei gibt es einige entscheidende Stellen im Zell-
stoffwechsel, die von besonderer Bedeutung sind; insofern un-
terscheiden sich diese Medikamente auch in den Zielen, gegen
die sie wirken. Waren amAnfang nur Stoffe gegen eher seltene
Erkrankungen verfügbar, so sind es heute auch Substanzen,
die gegen häufige Tumorarten wie Lungenkrebs, Brustkrebs
und Darmkrebs wirken.
Auch hier gibt es verschiedene Klassen. Nachfolgend einige
Beispiele:
Klasse
Chemische
Handelsname
Bezeichnung (INN)
(Auswahl)
Tyrosinkinase-Hemmer
Imatinib
Glivec®
Angiogenese-Hemmer
Aflibercept
Zaltrap®
m-TOR-Hemmer
Everolimus
Afinitor®
Histondeacetylase-Hemmer
Romidepsin
Istodax®
Wie wirken molekulare Therapien?
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