Mehr Platz zum Hören Lernen
Wohn- und Therapiehäuser des Implant Centrums Freiburg eingeweiht
Die Erweiterung des Implant Centrums (ICF) am Universitätsklinikum Freiburg ist abgeschlossen. Auch das letzte Modul des Erweiterungsbaus an der Berliner Allee ist fertiggestellt. Heute, Dienstag, 30. Juli 2013, wurden die neuen Gebäude eingeweiht.
Die vier modernen, lichtdurchfluteten Häuser in dreistöckiger Bauweise entstanden in direkter Nachbarschaft zum Klanggarten des ICF. Ihre Außenfassaden sind mit Werkstoffplatten in freundlichen Rottönen verkleidet, dazwischen liegen raumhohe Fester. Auch die Verbindungsgänge sind verglast und wirken als transparente Fugen zwischen den Häusern. Das Innenleben besteht im Erdgeschoss aus modernen Therapieräumen für Audiometrie und Logopädie, in den darüber liegenden Stockwerken befinden sich hauptsächlich Zimmer für Patienten. Auch an die Freizeit der Bewohner ist gedacht: Ein großzügiges Spielzimmer soll den Kindern einen Ausgleich nach den Behandlungen ermöglichen, für die Erwachsenen gibt es einen Aufenthaltsraum, der mit dem Speisesaal verbunden ist. Dies alles ist auch deshalb wichtig, da die Patienten nach der Operation erst langsam an den Sprachprozess herangeführt werden. Eine Therapie in angenehmer Atmosphäre ist für den Therapieerfolg nicht unerheblich. Geplant wurde das Gebäude von "sander.hofrichter Architekten Partnerschaft" aus Ludwigshafen.
Die Fertigstellung der Erweiterungsgebäude war dringend nötig, da die Zahl der Patienten des Implant Centrums Freiburg stetig steigt. "Wir freuen uns sehr über das beständige Wachstum des Implant Centrums", lobte der Leitende Ärztliche Direktor des Universitätsklinikums Freiburg, Prof. Dr. J. Rüdiger Siewert, die gute Entwicklung. "Wurden 1993, im Jahr der Gründung, nur 28 Patienten betreut und elf Operationen durchgeführt, steht dem heute die stolze Zahl von 3.000 betreuten Patientinnen und Patienten und bis zu 250 Implantationen pro Jahr gegenüber", erklärte er. Im Schnitt werden pro Tag 30 Patienten am Implant Centrum Freiburg versorgt.
Der Rektor der Universität Freiburg, Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Jochen Schiewer, hob die wissenschaftliche Bedeutung des Implant Centrums Freiburg hervor. "Das Universitätsklinikum hat sich in diesem Bereich einen international beachteten Namen gemacht und Maßstäbe in der medizinischen Forschung gesetzt", so Schiewer.
Freiburgs Oberbürgermeister Dr. Dieter Salomon wertete das nun abgeschlossene Projekt als einen wichtigen Baustein in der Neuordnung des Quartiers Klinikum / Berliner Allee: Mit der Bebauung der "Westarkaden", dem Wohnungsbau auf dem früheren Hüttinger-Areal und der Wohnbebauung entlang der Berliner Allee werde sich der Bereich zwischen Klinikum und Mooswald nachhaltig verändern. "In diese Neuordnung fügen sich die Wohn- und Therapiehäuser des Implant Centrums hervorragend ein und bekräftigen einmal mehr die herausragende Rolle der Universität und des Klinikums als wichtige Investoren und Motoren der Stadtentwicklung", stellte Salomon fest.
Ermöglicht wurde der Erweiterungsbau, der rund sieben Millionen Euro gekostet hat, durch Geld aus dem Konjunkturprogramm II des Bundes und Eigenmitteln des Universitätsklinikums, aber auch dank großzügiger Spenden aus Deutschland und den USA. Über eine Großspende des Vereins "Bild hilft e.V. - Ein Herz für Kinder" zeigte sich Professor Dr. Roland Laszig, Ärztlicher Direktor der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, hocherfreut: "Nur durch die wertvolle Unterstützung unserer generösen Spender können wir den vielen Anfragen von Betroffenen in Freiburg gerecht werden." Auch für die ständige und äußerst kreative Hilfe des Fördervereins "Taube Kinder lernen hören" bedankte sich Laszig herzlich. Der neue Vorsitzende des Fördervereins, Fritz Keller, erklärte: "Die Mitglieder des Vereins freuen sich sehr über die Erweiterung des Centrums. Wir werden alles in unserer Kraft Stehende tun, damit die gewachsene Zahl der kleinen und großen Patientinnen und Patienten optimal behandelt werden kann."
Was ist das Cochlea-Implantat
Das Cochlea-Implantat (CI) ist ein Innenohrimplantat, das gehörlos geborenen Kindern ermöglicht, das Hören und die gesprochene Sprache zu erlernen. Auch hochgradig hörgeschädigte Kinder und Erwachsene können dank des Implantats ihren Hörsinn zurück gewinnen. Das Implantat wird unter die Kopfhaut des Patienten eingesetzt und reicht bis in dessen Innenohr. Es wandelt gesprochene Worte und andere akustische Signale in elektrische Impulse um. Durch diese Impulse wird der Hörnerv stimuliert, der sich in der Hörschnecke, der so genannten Cochlea, befindet. Zu jedem CI-System gehören außerdem der Soundprozessor, der wie ein Hörgerät hinter dem Ohr getragen wird, sowie die Sendespule. Gehörlos geborenen Kindern sowie hochgradig hörgeschädigten Kindern und Erwachsenen eröffnet das CI den Zugang zur Welt des Hörens und der gesprochenen Worte.
Kontakt:
Prof. Dr. Dr. h. c. Roland Laszig
Ärztlicher Direktor
Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde
Telefon: 0761 270-42060
roland.laszig@uniklinik-freiburg.de
Zurück
Universitätsklinikum Freiburg
Zentrale Information
Telefon: 0761 270-0
info@uniklinik-freiburg.de
Für Presseanfragen:
Unternehmenskommunikation
Breisacher Straße 153
79110 Freiburg
Telefon: 0761 270-84830
kommunikation@uniklinik-freiburg.de