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Freiburg, 28.10.2021

Den Bluthochdruck minimalinvasiv senken

Mit einem neuen, schonenden Verfahren kann der Bluthochdruck bei Patient*innen besser eingestellt werden, die auf Medikamente alleine nicht ausreichend ansprechen / Studie am Universitäts-Herzzentrum Campus Bad Krozingen des Universitätsklinikums Freiburg


Chronischer Bluthochdruck ist eine der häufigsten Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Europa. Bei einem Teil der Betroffenen lässt sich der Blutdruck durch Medikamente und eine Anpassung der Lebensweise nicht ausreichend senken. Sie könnten von einem neuen Verfahren profitieren, das jetzt am Universitäts-Herzzentrum des Universitätsklinikums Freiburg in einer Studie untersucht wird. In einem minimalinvasiven Eingriff werden über einen über die Leistenarterie eingeführten Katheter gezielt die Nervenfasern der Niere, die für den chronischen Bluthochdruck mitverantwortlich sind, verödet. Durch die neue minimalinvasive Technik könnte das als renale Denervation bezeichnete Verfahren noch effektiver werden. Interessent*innen können sich melden unter: 07633 402-4983 oder -4971 beziehungsweise unter IGZ@universitaets-herzzentrum.de

„Die Verödung der Nierennerven wird bereits seit langem erfolgreich gegen chronischen Bluthochdruck durchgeführt. Mit dem Einsatz neuester minimalinvasiver Kathetertechnik hoffen wir, den Eingriff noch sicherer und effektiver für die Patient*innen zu machen“, erklärt Leitender Oberarzt Dr. Elias Noory, Leiter des Katheterlabors für periphere Interventionen, Interventionelle Hypertensiologie und Hochdruckambulanz der Klinik für Kardiologie und Angiologie II am Universitätsklinikum Freiburg. „Betroffene sollten chronischen Bluthochdruck nicht auf die leichte Schulter nehmen. Denn er erhöht unter anderem das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko deutlich“, so Noory.

Ablauf der Studie und der Behandlung

Die Studie ist für Patient*innen geeignet, deren Bluthochdruck trotz Einnahme von mindestens zwei Antihypertensiva höher ist als 140/90 mmHg. Nach einem ausführlichen Informations- und Aufklärungsgespräch und ambulanten Voruntersuchungen wird bei allen Proband*innen eine Kontrastdarstellung der Nierenarterie gemacht. Im Anschluss werden die Patient*innen per Zufall der Behandlungs- oder der Kontrollgruppe zugeordnet.

Beim Eingriff selbst schiebt ein*e erfahrene*r Ärzt*in den eigens dafür entwickelten Katheter über die Leistenschlagader zur Niere und verödet dort gezielt die entsprechenden Nervenfasern durch eine schmerzlose Injektion von drei Tropfen Alkohol in die Gefäßwand der Nierenarterie. Dadurch werden weniger Stresshormone ausgeschüttet, was bei der Mehrheit der Behandelten zu einer Senkung des Blutdrucks führt. „Die Funktion der Niere wird durch den Eingriff nicht beeinträchtigt“, betont Noory. Das minimalinvasive Verfahren ist schonend für die Patient*innen, die meist nach ein bis zwei Tagen die Klinik verlassen können. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen in den Monaten nach dem Eingriff bieten eine hohe Sicherheit für die Patient*innen.

Kontakt:
Dr. Elias Noory
Leitender Oberarzt
Leiter des Katheterlabors für periphere Interventionen, Interventionelle Hypertensiologie und Hochdruckambulanz
Klinik für Kardiologie und Angiologie II
Universitätsklinikum Freiburg
Telefon: 07633 402-2431
IGZ@universitaets-herzzentrum.de


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