Zu den Inhalten springen
Freiburg, 08.02.2023

Long COVID-Forschung: Land unterstützt Unikliniken mit zwei Millionen Euro


Der Großteil der Menschen in Baden-Württemberg hat mittlerweile eine Corona-Infektion durchgemacht. Etwa zehn Prozent der erkrankten Erwachsenen und zwei bis vier Prozent der erkrankten Kinder könnten Studien zufolge mit längerfristigen Problemen zu kämpfen haben. Wie man Long COVID am besten behandelt, ist aber noch nicht ganz klar. Gesundheitsminister Manne Lucha hat am Mittwoch, 8. Februar 2023 in Stuttgart bekanntgegeben, dass das Land das Universitätsklinikum Freiburg sowie die Universitätskliniken Heidelberg, Tübingen und Ulm mit insgesamt zwei Millionen Euro unterstützt, um gute Behandlungsmöglichkeiten für diese neue Krankheit zu erforschen.

„Wir haben bereits Spezialambulanzen in Baden-Württemberg. Wir brauchen aber dringend mehr Wissen zu Long COVID, mit dem wir auch die Hausärztinnen und Hausärzte unterstützen können – denn sie sind es, die langfristig die Versorgung übernehmen beziehungsweise mit anderen Fachärztinnen und Fachärzten die Betroffenen in die richtigen Behandlungspfade lotsen. Die Fachkräfte in den Spezialambulanzen können sich dann um die wirklich schweren und komplexen Fälle kümmern“, sagte Minister Lucha.

Einen echten Unterschied machen

„Bislang sind die Spezialambulanzen der Universitätskliniken die Hauptanlaufstellen für Betroffene mit Verdacht auf Long-Covid. Für eine optimale Versorgung ist es entscheidend, dass Hausärzt*innen, Reha-Einrichtungen und andere Akteur*innen im Gesundheitswesen stärker eingebunden sind. Mit dem im Rahmen des Projekts entstehenden Netzwerk können wir in der Versorgung von Long COVID-Patient*innen einen echten Unterschied machen“, sagt Prof. Dr. Winfried Kern, Projektleiter der Abteilung für Infektiologie der Klinik für Innere Medizin II am Universitätsklinikum Freiburg.

Die Universitätskliniken Freiburg, Heidelberg, Tübingen und Ulm werden bei dem Projekt zusammenarbeiten. „Den Unikliniken bin ich dankbar, dass sie das vorliegende Forschungskonzept für ein Behandlungsnetz entwickelt und uns vorgestellt haben“, betonte der Minister. „Wir unterstützen das sehr gerne, denn wir brauchen dringend mehr Erkenntnisse zu optimierten Versorgungskonzepten bei Long COVID.“

Die vier Unikliniken etablieren vier Versorgungsnetze, in denen die Behandlung von Patient*innen mit Long COVID weiterentwickelt wird. In den Zentren bieten die Long COVID-Spezialambulanzen Sprechstunden an und beraten per (Tele-)Konferenzen. Die Institute für Allgemeinmedizin der beteiligten Universitätskliniken koordinieren den Aufbau von Netzwerken unter Beteiligung der Long COVID-Spezialambulanzen, Hausärzt*innen, Rehaeinrichtungen, Psycho-, Ergo- und Physiotherapeut*innen, Gesundheitsämtern, Betroffenen und Selbsthilfeorganisationen.

Ziel ist es, bis zum Ende der 18-monatigen Projektphase ein Versorgungskonzept zu etablieren, welches auch Fortbildungsstrukturen für Ärzt*innen und Beratungsangebote für die Betroffenen umfasst.

Kontakt:
Prof. Dr. Winfried V. Kern
Abteilung Infektiologie
Klinik für Innere Medizin II
Universitätsklinikum Freiburg
Telefon: 0761 270-18190
Winfried.kern@uniklinik-freiburg.de


Zurück

Universitätsklinikum Freiburg

Zentrale Information
Telefon: 0761 270-0
info@uniklinik-freiburg.de

 

Für Presseanfragen:
Unternehmenskommunikation

Breisacher Straße 153
79110 Freiburg
Telefon: 0761 270-84830
kommunikation@uniklinik-freiburg.de