Onlineangebot für besseren Therapiezugang bei Schlafstörungen
Deutschlandweite Studie zum Vergleich von online-gestützter Therapie bei Schlafstörungen und klassischer Präsenztherapie hat begonnen / Proband*innen gesucht
Ungefähr zehn Prozent der Menschen in Deutschland sind von chronischen Ein- und Durchschlafstörungen betroffen. Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit mehr als zwei Millionen Euro geförderte Projekt „iSleep well“ trägt dazu bei, mehr Menschen mit Schlafstörungen die benötigte Therapie mithilfe von Onlineangeboten zugänglich zu machen. Unter der Leitung von Forscher*innen des Universitätsklinikums Freiburg und der Universität Lüneburg wird hierfür die Gleichwertigkeit von Onlinetherapie und klassischer Behandlung in Präsenz geprüft.
Geringer Zugang zu Kognitiver Verhaltenstherapie
„Die sogenannten Insomnien beeinträchtigen die Lebensqualität von Betroffenen und erhöhen langfristig das Risiko für psychische Erkrankungen“, sagt Prof. Dr. Dr. Kai Spiegelhalder, Stellvertretender Abteilungsleiter Psychophysiologie und Schlafmedizin der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Freiburg, der gemeinsam mit Prof. Dr. Dirk Lehr der Leuphana Universität Lüneburg das Projekt leitet.
Klinische Leitlinien empfehlen die Kognitive Verhaltenstherapie für Insomnie (KVT-I) als Behandlungsmethode der ersten Wahl, jedoch erhalten nur etwa ein Prozent der Betroffenen diese Therapie. Der Großteil der Patient*innen wird mit Medikamenten behandelt, wodurch Nebenwirkungen entstehen können. „Deshalb wollen wir in der klinischen Studie untersuchen, ob eine internetbasierte kognitive Verhaltenstherapie für Insomnie genauso hilfreich ist wie die klassische KVT-I in Form von Einzeltherapie in Präsenz“, sagt Spiegelhalder.
Texte, Videos und Audios als Onlineangebot
Die Forschenden haben ein Online-Therapieprogramm entwickelt, das dieselben Inhalte der klassischen KVT-I enthält und diese in Form von kurzen Texten, Videos und Audios vermittelt. Studienteilnehmende werden durch einen Therapeuten oder eine Therapeutin durch das Programm begleitet. „Alle Proband*innen profitieren somit von einer der aktuell effektivsten Therapie zur Behandlung von Schlafstörungen“, sagt Spiegelhalder.
„iSleep well“ ist eine standortübergreifende Studie, welche in Kooperation zwischen dem Universitätsklinikum Freiburg, der Leuphana Universität Lüneburg, der Technischen Hochschule Lübeck und der Technischen Universität München durchgeführt wird. Darüber hinaus sind deutschlandweit mehrere Kliniken am Projekt beteiligt, beispielsweise in Mannheim, Erlangen und Ingolstadt. Insgesamt haben über 400 Patient*innen in ganz Deutschland die Möglichkeit, im Rahmen der großangelegten Studie mit der Leinlinientherapie behandelt zu werden.
Interessent*innen können sich per E-Mail an psy.isleep-well@uniklinik-freiburg.de melden. Weitere Informationen zur Studie und Teilnahme finden sich unter www.isleep-well.de.
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