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Freiburg, 12.10.2023

Umfangreiche Maßnahmen zum Schutz vor Legionellen

Erhöhte Legionellennachweise: Um Patient*innen und Mitarbeiter*innen vor Legionellen zu schützen, hat das Universitätsklinikum Freiburg zahlreiche Maßnahmen zur Gefahrenabwehr umgesetzt / Es besteht keine erhöhte Infektionsgefahr


Das Universitätsklinikum Freiburg hat in umfangreichen internen Untersuchungen festgestellt, dass in einem Teil der Gebäude der technische Maßnahmenwert der Trinkwasserverordnung für Legionellen überschritten wird. Aus diesem Grund wurden die seit Jahren im Universitätsklinikum Freiburg durchgeführten Maßnahmen zur Sicherstellung der Wasserqualität deutlich ausgeweitet: Die Zahl der Probenstellen und -entnahmen wurde deutlich erhöht, alle betroffenen Rohrleitungen wurden umfassend gespült und Waschbecken und Duschen in den betroffenen Patient*innenbereichen mit Filtern ausgestattet. Durch die Ausstattung mit Legionellenfiltern hat das Wasser an diesen Entnahmestellen Trinkwasserqualität und kann unbedenklich genutzt werden. Ebenso wurden Mitarbeiter*innenduschen mit Filtern versehen. Die Trinkwasserbrunnen im Klinikum sind bereits werkseitig mit Filtern ausgestattet. Ein externer, unabhängiger Sachverständiger wurde für die Risikoeinschätzung sowie die Evaluation und Begleitung der geplanten Maßnahmen hinzugezogen.

„Aufgrund der bereits erfolgten Maßnahmen besteht im Klinikum aus medizinischer Sicht keine erhöhte Infektionsgefahr“, sagt Prof. Dr. Philipp Henneke, Ärztlicher Direktor des Instituts für Infektionsprävention und Krankenhaushygiene des Universitätsklinikums Freiburg. Zu weiteren Schritten stehe man mit dem Gesundheitsamt in enger und guter Abstimmung, so Henneke weiter.

Häufiges Problem in älteren Leitungssystemen

Legionellen kommen häufig in älteren Leitungswassersystemen vor und können für vorerkrankte und stark immungeschwächte Personen ein Risiko darstellen, wenn die Erreger über Aerosole tief in die Lunge gelangen. Um die Sicherheit von Patient*innen und Mitarbeiter*innen auf das höchstmögliche Maß zu heben und im Hinblick auf die veränderte Trinkwasserverordnung, die am 24. Juni 2023 in Kraft trat, wurden die Untersuchungen auf Legionellen am Universitätsklinikum Freiburg deutlich verstärkt. „Mit unserem stark erweiterten Monitoring haben wir die Situation gut im Blick“, so Henneke.

Ursachensuche läuft

Parallel zu den Akutmaßnahmen, die die Sicherheit der Patient*innen und Mitarbeiter*innen gewährleisten, suchen die Expert*innen des Instituts für Infektionsprävention und Krankenhaushygiene gemeinsam mit den klinikeigenen Expert*innen der Haustechnik und einem externen Gutachter intensiv nach möglichen Ursachen. Dabei wird jeder Raum des Klinikums untersucht. Erste Erkenntnisse konnten bereits lokal zur Verbesserung der Situation genutzt werden.

Das Wasserleitungsnetz des Klinikums ist mehr als 300 Kilometer lang und in Teilen mehr als 70 Jahre alt. Teilweise liegen Kalt- und Warmwasserleitungen ohne Isolierung nebeneinander, was zu einer Erhöhung der Kaltwassertemperatur und damit zur erleichterten Vermehrung der Legionellen führen kann. Auch Totleitungen und wenig genutzte Wasserauslässe können eine Quelle sein. Die kontinuierliche Risikoabschätzung und Evaluation der bereits umgesetzten und geplanten Maßnahmen durch den externen Gutachter wird weitere wichtige Erkenntnisse bringen. Die Umsetzungen der geplanten baulichen Veränderungen werden voraussichtlich mehrere Jahre in Anspruch nehmen.


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Universitätsklinikum Freiburg

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