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Freiburg, 01.12.2023

Robotisches Operieren bei Kindern eingeführt

Am Universitätsklinikum Freiburg werden seit rund 100 Tagen auch Kinder mit Hilfe eines robotischen Assistenzsystems operiert / OP-Roboter erlauben hochpräzise und schonende Eingriffe


Viele Kinder sind fasziniert von Robotern: Seit rund 100 Tagen werden einige junge Patient*innen am Universitätsklinikum Freiburg sogar mit Unterstützung eines Roboters operiert. Wie die Erwachsenen profitieren sie von der hohen Präzision, geringen Blutungen und einer meist schnellen Genesung nach einer robotisch durchgeführten Operation. Die Art der Eingriffe reicht von Operationen an der Gallenblase über Entfernung von Lymphgewebe bis zu Tumoroperationen. Das jüngste derart operierte Kind war drei Jahre alt.

„Kindern mit neuen chirurgischen Techniken zu helfen ist besonders schön. Jetzt können wir selbst die Allerkleinsten hochpräzise und schonend mit Hilfe robotischer Operationen behandeln“, sagt Prof. Dr. Stefan Fichtner-Feigl, Ärztlicher Direktor der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie des Universitätsklinikums Freiburg. „Robotische Eingriffe bei Kindern sind eine besondere Herausforderung, weil im Bauch deutlich weniger Platz ist als bei Erwachsenen“, so Fichtner-Feigl, der bei den Operationen der Kinder selbst den Roboter steuert. „Entscheidend ist eine sehr enge Abstimmung zwischen robotisch erfahrenen Chirurg*innen und ausgewiesenen Kinderchirurg*innen. Wir planen die Operationen in einem Team aus kinderchirurgischen Fachärzt*innen und führen sie mit den speziell am Roboter ausgebildeten Ärzt*innen durch“, erklärt Dr. Susanne Lagrèze, kommissarische Leiterin der Sektion Kinderchirurgie der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie des Universitätsklinikums Freiburg.

Patientenbeispiel

Der dreijährige Adam* hat als einer der ersten von der OP-Methode in Freiburg profitiert. Die Familie war durch die Erkrankung des Jungen mit wöchentlichen, hohen Fieberattacken, einer Gehirnhautentzündung und Schwellungen der Lymphknoten stark belastet.

Das ärztliche Team des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin benötigte dringend Gewebe der Lymphknoten im Bauch des Jungen, um eine Diagnose stellen zu können. Die Symptome des Jungen waren verdächtig für eine bösartige Erkrankung. „Sobald ein solcher Verdacht im Raum liegt, ist das Umfeld eines Patienten massiv besorgt und verunsichert. Außerdem muss die Diagnose rasch gestellt werden, um die richtige Therapie einzuleiten“, erklärt Lagrèze.

Durch die robotisch durchgeführte Operation konnte auf sehr schonende Art Lymphknotengewebe gewonnen werden. Glücklicherweise konnte eine Tumorerkrankung ausgeschlossen und mit Medikamenten geholfen werden. Der Junge erholte sich rasch und gut von dem Eingriff. „Gerade für geschwächte Patient*innen und vor allem für Kinder und ihre Familien ist diese schonende Operationstechnik ein großer Gewinn“, so Lagrèze.

*Name geändert


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