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Freiburg, 11.01.2024

Leberzirrhose: Studie soll richtigen Zeitpunkt für lebensrettenden Bypass finden

Um gefährliche Komplikationen einer Leberzirrhose zu vermeiden, wird in einer Studie unter Leitung des Universitätsklinikums Freiburg untersucht, wann der richtige Zeitpunkt für einen minimalinvasiven Leber-Bypass-Eingriff ist / 600.000 Euro DFG-Förderung


Bei fortgeschrittener Leberzirrhose können schwere Komplikationen auftreten. Eine davon ist die Ansammlung von Wasser im Bauchraum, Aszites genannt. Indem ein Großteil des Blutes an der Leber vorbeigeleitet wird, kann diese Komplikation deutlich reduziert werden. In einer multizentrischen randomisierten Studie unter Leitung des Universitätsklinikums Freiburg wird nun untersucht, wie früh diese Umleitung bei Patient*innen mit Bauchwasser eingesetzt werden sollte, damit die Betroffenen bestmöglich profitieren. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert die Studie an zehn Zentren in Deutschland mit rund 640.000 Euro.

„Eine Leberzirrhose mit Begleitbeschwerden kann eine Transplantation erfordern. Mit dem in Freiburg entwickelten minimal-invasiv durchgeführten Eingriff wollen wir die Situation der Betroffenen so früh stabilisieren, dass keine Lebertransplantation nötig wird“, sagt Studienleiter Prof. Dr. Dominik Bettinger, Wissenschaftlicher Leiter der Sektion TIPS in der Klinik für Innere Medizin II des Universitätsklinikums Freiburg. Das Verfahren heißt TIPS, was für ‚Transjugulären Intrahepatischen Portosystemischen Shunt‘ steht und wodurch ein Großteil des Blutes über einen Bypass an der Leber vorbei geleitet wird Während es für andere Komplikationen einer Leberzirrhose klar definierte Zeitpunkte für eine TIPS-Anlagegibt, fehlen diese bei der Ansammlung von Bauchwasser bislang.

TIPS – eine Freiburger Medizinerfindung

In der Studie „eTIPS“ sollen 134 Patient*innen behandelt werden, die in zwei Gruppen (frühe TIPS-Anlage vs. Standardtherapie) zufällig aufgeteilt werden. „Diese Studie hat das Potential, die Behandlung bei Leberzirrhose maßgeblich zu verändern und die Lebensqualität und Überlebensrate der Betroffenen zu erhöhen", erklärt Bettinger weiter.

Das TIPS-Verfahren, das heute vielen Patient*innen zugutekommt, wurde vor über 30 Jahren an der Klinik für Innere Medizin II des Universitätsklinikums Freiburg entwickelt, die mit durchschnittlich 100 TIPS-Anlagen pro Jahr zu den führenden Kliniken in Deutschland und Europa gehört. Schätzungsweise 2.500 bis 3.000 TIPS-Anlagen werden jährlich in Deutschland durchgeführt.

Weitere Informationen:

Infovideo zum TIPS-Verfahren und zur Patient*innenauswahl


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