Neues Verfahren ermöglicht besonders schonende Leber-OPs
Am Universitätsklinikum Freiburg wurde erstmals ein neuer Operationsroboter eingesetzt, um über nur einen Zugang in den Bauch die rechte Leberseite eines Patienten zu entfernen / Weniger Schmerzen und schnellere Erholung
Weltweit erstmals wurde an der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie des Universitätsklinikums Freiburg einem Patienten über nur einen einzigen minimalinvasiven Zugang die rechte Leberseite entfernt. Bislang war dafür eine offene Operation oder ein minimalinvasiver Eingriff mit mehreren Zugängen nötig. Der Eingriff gelang dem Team um den Leitenden Oberarzt Dr. Philipp Holzner und Oberarzt Dr. Christopher Berlin der Klinik für Allgemein und Viszeralchirurgie des Universitätklinikums Freiburg. Die innovative Technik erlaubt eine besonders schonende Operation mit potenziell schnellerer Genesung und erhöhter Lebensqualität für Patient*innen nach dem Eingriff.
„Unsere umfassende Erfahrung mit komplexen Leberoperationen am mehrarmigen Robotersystem und eine sorgfältige Vorbereitung haben es uns ermöglicht, dieses neue Verfahren erfolgreich umzusetzen. Unser Ziel: eine möglichst sanfte Behandlung für unsere Patient*innen. Wir sind überzeugt, dass sich durch die Entwicklung roboterassistierter Systeme die Möglichkeiten in der Chirurgie künftig noch deutlich erweitern werden“, sagt Holzner.
„Mit dieser neuen Technik können wir selbst große Operationen wie eine Leberteilentfernung besonders schonend und individuell durchführen – genau abgestimmt auf die Anatomie jeder einzelnen Patientin und jedes einzelnen Patienten“, sagt Prof. Dr. Stefan Fichtner-Feigl, Ärztlicher Direktor der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Universitätsklinikum Freiburg.
Schonender Eingriff mit nur einem Zugang
Noch wird dieser große Lebereingriff – bei dem rund 65 Prozent des Organs entfernt werden – in den meisten Kliniken offen, mit großem Bauchschnitt, durchgeführt. Am Universitätsklinikum Freiburg erfolgt die Entfernung bereits heute in vielen Fällen robotisch, bisher mit einem mehrarmigen System. Das nun eingesetzte einarmige da Vinci „Single Port“-System ist erst seit diesem Jahr in Freiburg verfügbar. Es wurde speziell für Eingriffe entwickelt, bei denen herkömmliche Systeme an Grenzen stoßen – etwa bei Operationen in engen anatomischen Räumen. Mit nur einem Zugang können chirurgische Instrumente und eine Kamera in den Körper eingeführt werden. Diese Technik ermöglichte eine schonende Operation mit potenziell geringerer postoperativer Schmerzbelastung, kürzerem Krankenhausaufenthalt und einer verbesserten chirurgischen Erreichbarkeit des betroffenen Gewebes.
Die Operation wurde bei einem jungen Patienten notwendig, bei dem ein gutartiger Lebertumor diagnostiziert worden war. Da dieser an Größe zunahm und ein Risiko für einen Übergang in einen bösartigen Tumor bestand, rieten die behandelnden Ärzt*innen zur vorsorglichen Entfernung der rechten Leberhälfte. Dank dieses besonders schonenden Verfahrens konnte der Patient die Klinik bereits sechs Tage nach der Operation wieder verlassen.
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