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Department für Pathologie

Wir liefern wichtige Informationen aus Zellen und Genen für Ihre Therapie

Das Department für Pathologie umfasst das Institut für Klinische Pathologie (Ärztlicher Direktor Prof. Dr. med. Martin Werner) und das Institut für Neuropathologie (Ärztlicher Direktor Prof. Dr. med. Marco Prinz).

Zur feingeweblichen Diagnostik steht in beiden Instituten ein maximales Spektrum an speziellen morphologischen und molekularen Untersuchungen zur Verfügung.

Wir engagieren uns sowohl in der Grundlagenforschung als auch in der translationalen und in der klinischen Forschung.

Gemeinsame Bereiche des Departments sind die Lehre und die Qualitätssicherung der klinischen Medizin (Autopsie).

Weitere Informationen

Das Fach "Pathologie" beschäftigt sich mit den krankhaften Lebensvorgängen (Ursachen und Entwicklung). Es stützt sich dabei auf histologische, zytologische und molekulare Gewebsveränderungen.

Die Mitarbeiter/innen des Instituts erbringen diagnostische Dienstleistungen in der Krankenversorgung. Hierbei steht die feingewebliche Untersuchung von operativ aus verschiedenen Organen gewonnenen Gewebeproben im Vordergrund. Die Untersuchung soll klären, ob eine Krankheit vorliegt. Das Ergebnis der pathologischen Untersuchung ist oft entscheidend für die Auswahl der Therapie. Krebsdiagnosen und andere schwerwiegende Diagnosen werden mit den behandelnden Ärzten im Rahmen regelmäßig statt findender Konferenz besprochen.

Unsere Forschung dient der besseren Kenntnis der Krankheiten, wobei die Schwerpunkte auf der Erforschung von Krebsleiden und immunologischen Erkrankungen liegen. Zum Medizinstudium und zur Ausbildung von Ärzten leistet das Institut einen wesentlichen Beitrag. Die Pathologie beteiligt sich darüber hinaus an der Qualitätssicherung in der Medizin.

Einführung

Das Fach Pathologie wurde in Freiburg 1825 zuerst im Rahmen der klinischen Vorlesungen und anschließend von Vertretern der Anatomie behandelt.
1864 wurde Rudolf Maier zum selbständigen Vertreter des Lehrfaches Pathologische Anatomie ernannt und erhielt 1867 zusammen mit den Vertretern für Anatomie und vergleichende Anatomie ein Gebäude in der Sautierstraße und 1883 schließlich ein eigenes Gebäude in der Albertstraße. Sowohl das Gerichtsmedizinische Institut als auch das Institut für Hygiene entwickelten sich aus dem Institut für Pathologie heraus. Im Jahr 2006 ist das Institut von der Albertstraße in das Klinikum umgezogen.

Leiter des Instituts für Klinische Pathologie

Rudolf Maier (1824-1888)

Rudolf Maier (1824-1888) habilitierte sich über die „Anatomie der Tonsillen“. Er las neben den Fächern Allgemeine Pathologische Anatomie und Topographische Anatomie auch Gerichtliche Medizin, Geschichte der Medizin, Staatsarzneikunde und Methodologie der Natur- und Heilwissenschaften. Er gilt als Gründer des Pathologischen Instituts. Unter ihm stand die Pathologie in Freiburg im Zeichen der Speziellen (organorientierten) Pathologie. Er verstarb 1888 infolge eines schweren Kropfleidens mit Luftröhrenverengung.

Ernst Ziegler (1849-1905)

Ernst Ziegler (1849-1905) habilitierte sich über das Thema „Experimentelle Untersuchungen über die Herkunft der Tuberkelelemente, mit besonderer Berücksichtigung der Genese der Riesenzellen“. Hier ergab sich schon die Grundlage für Zieglers späteres Spezialthema - Entzündungen - mit dem sein wissenschaftlicher Ruhm in erster Linie begründet ist. Er leitete das Pathologische Institut von 1889 bis zu seinem Tode. Durch seine experimentelle Ausrichtung der allgemeinen Pathologie zog er viele Schüler, vor allem aus dem Ausland an (hauptsächlich Russen und Japaner). Er verstarb 1905 an den Folgen einer „großen Herzmuskelschwiele“ und somit an einem Krankheitsbild, das er selbst 1882 zum ersten Mal beschrieben hatte, nämlich dem Herzinfarkt.

Ludwig Aschoff (1866-1942)

Ludwig Aschoff (1866-1942) leitete von 1906 bis zu seiner Emeritierung 1936 das Pathologische Instituts dessen Gebäude nach ihm benannt wurde . Er stand ganz unter dem Einfluß der Lehre Virchows von der Zellularpathologie, die besagt, daß die meisten krankhaften Zustände und Vorgänge in der pathologischen Wandlung der Zellstruktur und der zellulären Zusammensetzung der Gewebe ihren Ausdruck findet. Während des ersten Weltkrieges sammelte er Erfahrungen, die er in seiner Monographie „Über die Aufgaben der Kriegspathologie“ veröffentlichte. 1917 wurde bei dem Fliegerangriff auf Freiburg das Pathologische Institut in Mitleidenschaft gezogen. Bei den Instandsetzungsarbeiten wurde ein Teil der Räume für eine neue Abteilung „Experimentelle Pathologie“ mit einem pathologisch-chemischen und einem pathologisch-physikalischen Teil vorgesehen. Dies war in sofern Aschoffs großes Anliegen, als er der Ansicht war, daß die Welt des Klinikers in erster Linie die Welt der gestörten Funktionen und erst in zweiter Linie die der veränderten Strukturen ist. Mit dieser Erkenntnis tat er den entscheidenden Schritt von der morphologischen zur funktionellen Pathologie. Sein wissenschaftliches Werk: 1904 entdeckte er die entzündlichen Granulome, die „Aschoffschen Knötchen“ des Herzmuskels und leitete damit die gesamte moderne Erforschung der Morphologie des Rheumatischen Fiebers ein. Anschließend entdeckte er zusammen mit Tawara 1905 das Reizleitungssystem des Herzens. Zusammen mit Adami erforschte er die Grundlagen des Cholesterinstoffwechsels, auf denen anschließend die Forschungen über die lipoiden Ablagerungen bei der Atherosklerose aufbauten. 1913 gelang ihm gemeinsam mit Landau seine wohl größte Entdeckung, nämlich die Zusammenfassung der Zellen der Blut- und Lymphstrohmbahn und des Bindegewebes zum „Retikulo-endothelialen Zellsystem“ und der Feststellung, daß dieses System ein parenterales Verdauungssystem ersten Ranges ist.

Franz Büchner (1895-1991)

Franz Büchner (1895-1991) war seit 1936 Direktor des Pathologischen Instituts. Er hatte sich über das Thema „Die Histologie der peptischen Veränderungen und ihre Beziehung zum Magencarcinom“ habilitiert. Er würdigte die Arbeit seines Vorgängers indem er veranlaßte, dem Institut die offizielle Bezeichnung „Ludwig-Aschoff-Haus, Pathologisches Institut der Universität Freiburg“ zu geben. Büchner beschäftigte sich vor allem mit der Koronarinsuffizienz, dem Koronarinfarkt und den Wirkungen der Lungenembolie auf den Herzmuskel. Am 27.11.1944 wurde das Pathologische Institut durch den vernichtenden Bombenangriff auf Freiburg zu 90% zerstört. Im Juni 1945 begann der Wiederaufbau des Instituts. Die Nachkriegsjahre waren vor allem durch die finanziellen und räumlichen Umstände geprägt, trotzdem gelang Büchner und seinen Mitarbeitern mit einfachen Experimenten ein großer Wurf mit der Entdeckung der Bedeutung der Hypoxie für die Entstehung von Mißbildungen. Die moderne Zellforschung erforderte beim Wiederaufbau des Instituts die Neuerrichtung der Laboratorien für Zytophotometrie, für Historadiographie, Autoradiographie und für Elektronenmikroskopie. Nach einer ausgedehnten Reise nach Japan übergab Büchner im Frühjahr 1963 das Institut an seinen Nachfolger Hans Ulrich Zollinger.

Hans Ulrich Zollinger (1912 - 1989)

Hans Ulrich Zollinger (1912 - 1989) Der geborene Schweizer hatte sich schon in seiner St. Gallener Zeit auf Nierenkrankheiten spezialisiert. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern fühlte er sich somit mehr der speziellen Pathologie als der allgemeinen Pathologie verbunden. Auch besann er sich eher auf die praktischen Aufgaben der Pathologie in der Krankenversorgung. In Zollingers Zeit am Freiburger Pathologischen Institut fiel eine Vervielfachung der histologisch-diagnosischen Untersuchungen und Obduktionen. (1906 waren es noch 300 Obduktionen jährlich, 1944 680 und 1973 schon 1200.) In der Lehre gab Zollinger Anstöße, um die überkommenen Unterrichtsmethoden zu reformieren und zu verbessern. Er versuchte z. B., das Interesse der Studenten zu wecken, indem er seine Vorlesungen in ein didaktisch gekonntes System von Fragen und Antworten kleidete. Zusätzlich führte er vermehrt Leistungsnachweise in Form von Klausuren ein.

Walter Sandritter (1920 - 1980)

Walter Sandritter (1920 - 1980) übernahm das Institut am 1.12.1967. Nach einer Neuorganisation der Abteilungen ließ er Arbeitskreise bilden, die sich mit den Problemstellungen der Pathologie unter Zuhilfenahme moderner Methoden beschäftigten. „Ziel der Forschung ist, Struktur und Funktion des gesunden und kranken Gewebes mittels physikalisch-optischer Methoden in engem Verein mit den Methoden der Biochemie aufzuklären. Nur auf diese Weise dürfte es möglich sein, von der rein beschreibenden Morphologie zu exakt naturwissenschaftlichen Aussagen zu kommen.“ In der Lehre griff Sandritter die Vorstöße seines Vorgängers in Richtung auf eine Verbesserung des Lehrangebotes auf. Seit dem Wintersemester 1971/72 wurde neben der Vorlesung „Allgemeine und Spezielle Pathologie“ ein Audiovisiomatenkurs und eine Vielzahl von Gruppenseminaren angeboten.

Hans-Eckart Schaefer (geb. 1936)

Hans-Eckart Schaefer (geb. 1936) habilitierte 1970 über die Struktur und Funktion der eosinophilen Granulozyten. 1983 wurde er auf den Lehrstuhl für Allgemeine und Spezielle Pathologie berufen und übernahm gleichzeitig das Direktorat des Pathologischen Instituts. Zu seinen Arbeits- und Forschungsschwerpunkten gehören vergleichende Hämatologie der Säugetiere, Hämatopathologie, histochemische Methodik, angeborene Stoffwechselerkrankheiten, Atherosklerose und virale Lungenerkrankungen.

Martin Werner

Martin Werner ist seit 2002 Direktor des Instituts für Pathologie und Leiter der Abteilung Allgemeine Pathologie und Pathologische Anatomie. Er habilitierte 1993 über das Thema “Zytogenetische und molekulargenetische Befunde von Patienten mit chronischen myeloproliferativen Erkrankungen und myelodysplastischem Syndrom: Korrelation zur Histopathologie und Prognose”. Seine Forschungsschwerpunkte sind solide Tumoren und hämatologische Neoplasien. Im Jahr 2006 ist das Institut von der Albertstraße in das Klinikum umgezogen. In der Folge des Institutsumzugs wurde die Forschung in den Bereichen Tumorpathologie und Immunpathologie/Infektionen neu strukturiert und weiter ausgebaut. Die diagnostischen Abläufe konnten durch eine bessere Vernetzung der diagnostischen Teams im Neubau optimiert werden. In der Tradition des Instituts wurde die studentische Lehre weiter auf Kleingruppenunterricht fokussiert.

Geschäftsführender Direktor
Prof. Dr. med. M. Werner

Prof. Dr. med. Dr. h.c. Martin Werner

Department für Pathologie

Universitätsklinikum Freiburg
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