Weltweit stärkstes MRT-Gerät bekommt sein Herzstück
Einbau des 132 Tonnen schweren Magneten in neuen MRT-Scanner am Forschungszentrum NeuroSpin in Paris-Saclay, Frankreich / Forscher des Universitätsklinikums Freiburg entwickelten Software und Technologien für das deutsch-französische Großprojekt
Ein 132 Tonnen schwerer Magnet wurde am 6. Juni 2017 im Forschungszentrum NeuroSpin in Paris-Saclay, Frankreich, eingebaut. Er bildet das Herzstück des weltweit stärksten Magnetresonanztomografie-Scanners (MRT) für Menschen. Dieser wurde im Rahmen des deutsch-französischen Großprojekts INUMAC gebaut. Der Scanner wird mit einer Magnetstärke von 11,7 Tesla fast vier Mal so stark sein wie die modernsten klinischen MRT-Geräte. Um dieses Potenzial voll zu nutzen, hat ein Forscherteam um Prof. Dr. Jürgen Hennig, Wissenschaftlicher Direktor der Klinik für Radiologie – Medizinphysik des Universitätsklinikums Freiburg, neue Methoden und Technologien für diese Ultrahochfeld-MRT entwickelt. So lassen sich Gewebestrukturen und Stoffwechselvorgänge sehr viel detaillierter darstellen als bisher. Anhand der extrem hochauflösenden Bilder werden neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer erforscht werden. INUMAC wurde im Jahr 2006 initiiert und steht für „Imaging of Neuro Disease Using high field MR And Contrastophores“. Aufgrund seines hohen Gewichts und um Vibrationen zu minimieren, wurde der Magnet von seinem Herstellungsort nahe Belfort weitgehend über den Wasserweg nach Paris gebracht. Der Transport dauerte über ein Jahr.
„Mit dem Einbau des Magneten ist jetzt ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zum Hochleistungs-MRT geschafft. Wir freuen uns, dass wir zu diesem ambitionierten Projekt einen zentralen Beitrag leisten konnten“, sagt Prof. Hennig. „Es wird aber noch ein bis zwei Jahre dauern, bis das Gerät in Betrieb gehen kann“.
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler um Prof. Hennig haben für den neuen MRT-Scanner gänzlich neue Verfahren entwickelt, um ultraschnelle MRT-Bilder von Stoffwechselvorgängen und eine sehr hohe räumliche Auflösung zu erzeugen. Außerdem fanden sie einen Weg, störende Bewegungen des Patienten in Echtzeit zu korrigieren.
Die Arbeiten am Universitätsklinikum Freiburg, die in den Jahren 2006 bis 2011 – gemeinsam mit Prof. Dr. Jan Korvink (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg) und Prof. Dr. Oliver Speck (Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg) – durchgeführt wurden, haben aufgrund ihres Erfolgs zu zahlreichen Folgeprojekten geführt, unter anderem zu zwei renommierten Forschungsförderungen des Europäischen Forschungsrats (ERC) und einem Kosselleck-Projekt der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).
Neben dem Universitätsklinikum Freiburg sind auf deutscher Seite die Firmen Siemens und Bruker maßgeblich beteiligt. Die französischen Partner waren das „Commissariat à l’énergie atomique et aux énergies alternatives“ (CEA) und die Firma Guerbet beteiligt.
Weitere Informationen:
<link mr.html>Klinik für Radiologie - Medizinphysik
INUMAC-Projektseite der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
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Wissenschaftlicher Direktor
Klinik für Radiologie – Medizinphysik
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