Vorbereitungen für den Baubeginn der neuen Kinder- und Jugendklinik Freiburg
Vorbereitende Maßnahmen für den Neubau können beginnen / Baumfällungen und Abbrucharbeiten stehen bevor
Nach der Erteilung der Abbruch- und Fällgenehmigungen durch die Stadt Freiburg kann mit der Räumung des Baufelds an der Breisacher Straße begonnen werden. Entstehen wird die neue Kinder- und Jugendklinik des Universitätsklinikums Freiburg.
Der Neubau ersetzt die bestehenden Gebäude der Kinderklinik an der Heiliggeiststraße. Deren teilweise fast 100 Jahre alten Gebäude sind für eine Sanierung nicht mehr geeignet. So hatte man sich bereits vor etwa zehn Jahren für einen Neubau im Zentralklinikum in direkter Anbindung an die Frauenklinik entschieden. Im Neubau, der eine Gesamtnutzfläche von 13.100 qm umfasst, soll künftig auch die Pädiatrische Abteilung des St. Josefs-Krankenhauses integriert werden.
Direkt neben der Kinder- und Jugendklinik wird ein Appartementhaus für Eltern und Angehörige errichtet, das vom Förderverein für krebskranke Kinder e.V. finanziert und realisiert wird. Darüber hinaus ist eine Erweiterung der Klinik für Strahlenheilkunde geplant.
Der Entwurf für den Neubau stammt von den Wiener Architekten vom „Health Team Vienna“, die den 2015 durchgeführten Planungswettbewerb gewonnen hatten. Der viergeschossige Baukörper steht senkrecht zur Breisacher Straße und nimmt die Fluchten der vorhandenen Bebauung auf. Gleichzeitig wird auch eine möglichst kurze Anbindung an die Frauenklinik erreicht.
Der Haupteingang befindet sich gegenüber dem des Neurozentrums und liegt an der nord-südlichen Erschließungsachse des Klinikums von der Straßenbahnhaltestelle Killianstraße und dem künftigen Parkhaus an der Breisacher Straße zu den Kliniken im historischen Lorenzring (Medizinische Klinik, Chirurgie, Frauenklinik).
Kennzeichen des Entwurfs ist eine innere Erschließungsachse, an die sich die unterschiedlichen Funktionsbereiche des Neubaus angliedern und diesem dadurch die signifikante Form eines Aeskulap-Stabs verleihen.
Im Erdgeschoss des Neubaus befindet sich der hochfrequentierte Bereich mit Ambulanzen, Tagesklinik, Therapie, Dialyse- und Notfallstation. Im Hauptgeschoss, eine Ebene darüber, liegen weniger stark frequentierte Bereiche mit Lehr- und Forschungseinrichtungen sowie klinischen Arztdiensten, Laborflächen und die sogenannten „Arbeitswelten“, welche neue Formen der Interaktion und räumlichen Flexibilität bieten sollen. In den beiden Obergeschossen befinden sich vier Bettenstationen mit insgesamt 149 Betten, die den Patienten eine Vielzahl von Ruhe- und Erholungs-, aber auch Begegnungs- und Kommunikationszonen bieten.
Die Terrassen der Hauptgeschosse und die begrünten Dächer fungieren als Weiterführung des umliegenden Parks, nehmen dessen Bepflanzung auf und bieten so reizvolle Erholungs- und Interaktionsräume. Im östlichen Teil des Geländes befindet sich der Therapiegarten mit direkter Anbindung an die Physiotherapie und im Anschluss daran eine Sonnenwiese, ein Kletterparcours sowie ein Spielgarten.
Die technische Ver- und Entsorgung des Neubaus erfolgt über unterirdische Infrastrukturkanäle, in denen alle notwendigen Medien in den Neubau geführt werden, sowie eine Automatische Warentransportanlage, die Verbrauchsgüter über ein Hängebahnsystem anliefert. Die Kanäle binden an die Institutsspange Breisacher Straße im Süden, an das Neurozentrum im Westen und an die Strahlenklinik im Osten an. Die Anbindung an die Frauenklinik im Norden erfolgt oberirdisch im 1.OG mit einem verglasten Steg.
Für den Neubau sind umfangreiche vorbereitende Maßnahmen erforderlich. So müssen die vier ehemaligen Schwesternwohnhäuser des Klinikums an der Breisacher Straße abgebrochen werden, ebenso ein Containerbau, der sich zwischen diesen Gebäuden befindet.
Dem Neubau müssen auch 89 Bäume weichen. Die Fällung geschieht im Einvernehmen mit der Stadt Freiburg, eine entsprechende Genehmigung liegt vor. Zum Schutz von Kleinlebewesen werden die Arbeiten vor Beginn der Vegetationsperiode durchgeführt, deshalb wird in den nächsten Tagen begonnen. Sämtliche Bäume werden durch Neupflanzungen auf dem Gelände ersetzt.
Ab Juni werden die Bestandsgebäude abgebrochen und danach die Baugrube ausgehoben. Die Gesamtbauzeit beträgt vier Jahre. Die Gesamtbaukosten des Projekts belaufen sich auf 125 Mio. Euro einschließlich aller Sonderkosten für Erschließung, Infrastruktur etc.; das Klinikum beteiligt sich mit einem Betrag von 20,5 Mio. Euro an den Baukosten. Die Ausstattungskosten in Höhe von rund 21 Mio. Euro werden komplett durch das Klinikum finanziert.
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