Schnittbilder nicht nur für Diagnostik: eine Wassermelone im MRT
Schülergruppe aus Lahr zu Besuch in der Radiologie des Universitätsklinikums Freiburg
Mitte Juli war eine Oberstufenklasse aus Lahr zu Besuch in der Abteilung Radiologie - Medizinphysik der Radiologischen Klinik des Universitätsklinikums Freiburg. Die Schüler der Kaufmännischen Schulen Lahr erhielten theoretische und praktische Einblicke in die Funktionsweise klinischer Magnet-Resonanz-Tomographen, kurz MRT.
Prof. Dr. Michael Bock, Forschungsprofessor der Abteilung Radiologie - Medizinphysik, und Rebecca Ramb, Diplom-Mathematikerin, erklärten den Schülern die physikalischen Grundlagen der Magnetresonanztomographie. Während die Röntgen- oder Computer-Tomographie (CT) knöcherne Strukturen abbildet, ist die MRT ist ein Schnittbildverfahren, das besonders gut geeignet ist, um Erkrankungen in den weichen Geweben darzustellen. Die MRT nutzt aus, dass die Atomkerne des Wassers in starken Magnetfeldern selber schwach magnetisch werden. Mit Radiofrequenzwellen lassen sich die Kerne von außen so manipulieren, dass der menschliche Körper während der Untersuchung Radiofrequenzsignale abgibt - hieraus werden dann die MRT Schnittbilder rekonstruiert. "Ein großer Vorteil des Verfahrens ist, dass die Radiofrequenzen für den Körper nicht schädlich sind und dass Schnittbilder unter beliebigen Winkeln erzeugt werden können", sagte Bock.
Im praktischen Teil des Besuchs wurden die Schüler in zwei Gruppen aufgeteilt und durften zwei verschiedene MRTs der Abteilung kennen lernen. Als Untersuchungsobjekt hatten sie dafür eine Wassermelone mitgebracht, von der in einem 1,5 Tesla Ganzkörpertomographen ein MRT-Bild angefertigt wurde. "Neben dem Wasser im Fruchtfleisch sind die Kerne sehr gut zu erkennen - dieser Kontrast spielt auch in der klinischen Diagnostik eine wichtige Rolle", erklärte Dr. Anna Welz, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Abteilung. Das zweite MRT-Gerät erwies sich als Spezialist für orthopädische Krankheiten, denn sein 7 Tonnen schwerer Magnet kann um bis zu 90 Grad gekippt werden, um MRT-Bilder sowohl im Liegen als auch im Stehen aufzunehmen. "Viele Patienten haben im Liegen keine Schmerzen. Durch die Aufnahme bei natürlicher Gewichtsbelastung im Stehen können wir sehen, wo zum Beispiel die Bandscheibe auf einen Nerv drückt", sagte Jutta Will, technische Assistentin in der Radiologischen Klinik.
Die Schüler und ihr Biologielehrer Volker Gutmann hatten sichtlich Spaß an dem Ausflug in die Medizinphysik. Sie aßen zum Abschluss die Wassermelone im Park des Universitätsklinikums, von der sie jetzt wussten, wo viele Kerne und viel saftiges Fruchtfleisch zu erwarten waren.
Kontakt:
Prof. Dr. Michael Bock
Radiologische Klinik - Medizinphysik
Universitätsklinikum Freiburg
Telefon: 0761 270-94140
michael.bock@uniklinik-freiburg.de
BU: Prof. Bock fixiert die Wassermelone auf der Patientenliege des MRT
Bildrechte: (c) Universitätsklinikum Freiburg
Zurück
Universitätsklinikum Freiburg
Zentrale Information
Telefon: 0761 270-0
info@uniklinik-freiburg.de
Für Presseanfragen:
Unternehmenskommunikation
Breisacher Straße 153
79110 Freiburg
Telefon: 0761 270-84830
kommunikation@uniklinik-freiburg.de