Pläne für neues Interdisziplinäres Tumorzentrum vorgestellt
Zentrale Eintrittspforte für Krebspatienten / Investitionskosten von rund 62 Millionen Euro
Auf einer Pressekonferenz wurden heute (18. Juli 2013) die Ergebnisse des 2-stufigen VOF-Verfahrens (Vergabeordnung für freiberufliche Leistungen) für die Bebauung des Klinikgeländes an der Hugstetter Straße vorgestellt. Es liegt nun ein Entwurf vor, der das städtebauliche und strukturelle Gesamtkonzept für das sogenannte Baufeld II des Universitätsklinikums Freiburg vorgibt. In einem ersten Schritt entstehen in den nächsten Jahren an der Hugstetter Straße ein Interdisziplinäres Tumorzentrum (ITZ) sowie ein Erweiterungsbau der Chirurgie.
Das Interdisziplinäre Tumorzentrum wird die derzeit räumlich verstreut liegende Klinik für Hämatologie und Onkologie sowie das Comprehensive Cancer Center Freiburg (CCCF) unter einem Dach zusammenführen. "Die künftige zentrale Lage an der Hugstetter Straße sichert eine besondere Sichtbarkeit des CCCF und schafft einen erhöhten Patientenkomfort. Das ITZ wird zur zentralen Eintrittspforte für Krebspatienten", so der Leitende Ärztliche Direktor des Universitätsklinikums Freiburg, Prof. Dr. J. Rüdiger Siewert. Zudem hat es durch die künftige räumliche Nähe eine gute Anbindung an die Chirurgie.
Der Neubau des ITZ wird über etwa 6.200 Quadratmeter Nutzfläche und 104 Betten verfügen. Die zwei Pflegeebenen werden zum überwiegenden Teil mit modernster Lüftungstechnik versorgt. Damit wird immunsupprimierten Patienten ein geschützter Raum geboten. Darüber hinaus befinden sich im ITZ 47 tagesklinische Plätze für ambulante Chemotherapie, Leukapherese und eine Einheit zur Durchführung früher klinischer Studien sowie Ambulanzen und der Service- und Beratungsbereich Comprehensive Cancer Center Freiburg. Die Investitionskosten von rund 62 Millionen Euro werden vom Klinikum getragen. Baubeginn wird 2014 sein.
"Entscheidend für die Zukunft ist, die interdisziplinären Strukturen des Universitätsklinikums auch baulich umzusetzen sowie effiziente Strukturen und Abläufe zu etablieren", sagt der Kaufmännische Direktor des Universitätsklinikums Freiburg, Reinhold Keil. "Das geplante Interdisziplinäre Tumorzentrum ist ein hervorragendes Beispiel hierfür."
Karl-Heinz Bühler, Leiter des Universitätsbauamts, stellte das Konzept für die Neubebauung vor. Das städtebauliche und strukturelle Gesamtkonzept für die Neuordnung der zukünftigen Klinikfunktionen ist eine Neuinterpretation des bestehenden Lorenzrings. Dabei entsteht eine aufgelockerte Pavillonstruktur im Grünen, die funktional und baulich eng untereinander und mit dem Bestand verbunden ist.
Die Positionierung der Gebäude ermöglicht es, eine Großzahl der Bestandsbäume in die Freianlagen der neuen Klinikerweiterung zu integrieren. Neue Baumstandorte ergänzen die bestehende Struktur zu einem landschaftlichen Gefüge. Gleichzeitig entsteht eine qualitätsvolle Durchwegung des gesamten Geländes. So können Patienten, Besucher, Personal und Anwohner von der S-Bahn Haltestelle im Nord-Osten durch den einladenden Park zum Haupttor des Lorenzrings an der Hugstetter Straße und zum Haupteingang des neuen Interdisziplinären Tumorzentrums gelangen.
Für die selbstbewusste Architektur zeichnet das bekannte Planungsbüro Nickl & Partner aus München verantwortlich. Der Neubau wird nach den neuesten technischen Anforderungen geplant und garantiert einen höchst wirtschaftlichen Betrieb.
Der neue Leiter der Abteilung Vermögen und Hochbau des Ministeriums für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg, Rolf Sutter, betont, dass der Neubau des Interdisziplinären Tumorzentrums ein wichtiger Schritt innerhalb des Masterplans "Bau" des Klinikums ist. "Dieser Masterplan 'Bau' mit seinem Finanz-Volumen von mehreren hundert Millionen Euro wird das Gesicht des Universitätsklinikums Freiburg nachhaltig verändern", so Sutter.
Der im Rahmen der Mehrfachbeauftragung im Juni 2013 prämierte Entwurf des Münchner Planungsbüros Nickl & Partner für das Klinikareal wird von städtischer Seite ausdrücklich begrüßt. Für das Areal wurde im vergangenen Jahr der Aufstellungsbeschluss für das Bebauungsplanverfahren Nr. 5-110 "Klinikerweiterung Hugstetter Straße" gefasst, dessen Ziel die städtebauliche Neuordnung des Areals sowie der angrenzenden Bereiche ist.
Da die Realisierung des Projektes zeitnah erfolgen muss, wird eine Genehmigung des Interdisziplinären Tumorzentrums (ITZ) nach § 34 BauGB angestrebt. Das Gesamtkonzept für die weiteren auf dem Areal anstehenden Klinikneubauten wird in das Bebauungsplanverfahren Nr. 5-110 "Klinikerweiterung Hugstetter Straße" eingespielt, das voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte fortgeführt wird.
Auch die Ergebnisse des in unmittelbarer Nachbarschaft durchgeführten Wettbewerbsverfahrens für das "UniCarré" liegen mittlerweile vor. Der Entwurf des Architekturbüros Stefan Forster, Frankfurt am Main, stellt einen weiteren positiven Beitrag zu einer zukunftsfähigen Stadtentwicklung in diesem Bereich des Stühlingers dar. Geplant ist eine Wohnbebauung mit Kindertagesstätte und Seniorenbetreuung.
"Wir unterstützen die Planungen des Universitätsklinikums", sagt Baubürgermeister Professor Dr. Martin Haag. "Die Neubauten des Universitätsklinikums an der Hugstetter Straße, aber auch die der so genannten Institutsspange an der Breisacher Straße werden Aus-wirkungen auf das gesamte Quartier im Stadtteil Stühlinger haben", ist sich Haag sicher. Hinzu kommen noch der Neubau des Rathauses in der Fehrenbachallee und der Ausbau der Straßenbahnlinie. "Dank der guten Kooperation und Absprachen zwischen Stadt und Klinikum bin ich aber davon überzeugt, dass die geplanten Baumaßnahmen innerhalb und außerhalb des Klinikums einen Gewinn für Patienten, Beschäftigte des Klinikums und Anwohner darstellen werden", so der Baubürgermeister.
Um das weitläufige Gelände des Universitätsklinikums nachverdichten zu können, müssen teilweise alte Gebäude abgerissen werden, bevor Neubauten entstehen können. Für die Neubebauung des sogenannten Baufelds II, auf dem das ITZ entstehen wird, muss das Gebäude des Universitätsbauamts Freiburg weichen. Das Universitätsbauamt wird in das ehemalige Gesundheitsamt im Freiburger Stadtteil Herdern ziehen. Mit dieser Maßnahme und dem Neubau des ITZ wird auch das Baufeld des Erweiterungsbaus der Chirurgischen Klinik vorbereitet.
Will man moderne und fortschrittliche Patientenversorgung anbieten, weiterhin Forschung auf internationalem Niveau voranbringen und seinen Mitarbeitern ein attraktives Arbeitsumfeld erhalten, gibt es zu den geplanten Baumaßnahmen keine Alternative - davon sind der Kaufmännische und der Leitende Ärztliche Direktor des Universitätsklinikums Freiburg überzeugt. "Mit dem Masterplan 'Bau' zeigt das Klinikum, dass es für die Anforderungen der nächsten Jahrzehnte gewappnet ist", bekräftigt Reinhold Keil.
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