Lebensgefährliches Blutgerinnsel bei Kleinkind erfolgreich entfernt
Mit einem neuartigen System gelang es Ärzt*innen des Universitätsklinikums Freiburg erstmals bei einem dreijährigen Kind ein Blutgerinnsel aus der Hauptvene und dem Herzeingang zu entfernen und ihm so das Leben zu retten
Ist eine Vene verengt, können sich Blutgerinnsel (Thromben) bilden, die meist schwerwiegende Folgen wie eine Lungenembolie oder Infarkte verursachen. In einer Thrombektomie kann das Blutgerinnsel aus der verstopften Vene minimalinvasiv entfernt werden. Hierfür wird ein Drahtgeflecht in die Vene eingeführt und das Blutgerinnsel herausgezogen. Mithilfe eines neuartigen Systems gelang es Ärzt*innen am Universitätsklinikum Freiburg nun zum ersten Mal, einen venösen Thrombus bei einem Kleinkind auf diese Weise zu entfernen. Es ist europaweit einer der ersten Einsätze des neuen Systems bei einem Kleinkind.
„Ein großer Schritt nach vorne“
„Für uns ist es ein großer Schritt, nun auch unseren jungen Patient*innen diese Behandlung anbieten können“, sagt Prof. Dr. Wibke Uller, Leiterin der Interventionellen Radiologie der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am Universitätsklinikum Freiburg. Die dreijährige Patientin war von einem vollständigen Verschluss der unteren Hohlvene - der größten Vene im Körper - der Nierenvene und des Herzeingangs betroffen. Nachdem eine medikamentöse Therapie nicht anschlug, entschied sich das Team unter Einsatz des neuartigen Systems eine Thrombektomie durchzuführen. Dadurch konnte der Verschluss gelöst und das Leben des Kindes gerettet werden.
Bei Kindern ist der Eingriff besonders anspruchsvoll, weil die Gefäße entsprechend klein sind. In einem ersten Schritt mussten die Gefäßdurchmesser mittels Magnetresonanztomografie (MRT) und Ultraschall des Kindes ausgemessen werden, um zu garantieren, dass das System über Zugänge ohne Risiken für das Kind einbracht werden kann. „Wir haben den Eingriff schnell und gleichzeitig hochpräzise geplant. Das geht nur mit entsprechender Expertise und einem sehr gut eingespielten Team, wie wir es glücklicherweise haben“, sagt Uller.
Minimalinvasiver Ansatz
Das neuartige System wird normalerweise bei Erwachsenen eingesetzt, um in einer einzigen Sitzung größere Thromben minimalinvasiv über einen kleinen Zugang und ohne zusätzliche Medikamente zu entfernen. „Dies erspart den Patient*innen in der Regel einen längeren intensivmedizinischen Aufenthalt und reduziert das Risiko von Blutungen“, sagt Uller.
Bildunterschrift
Bild: Mit dem neuartigen System können größere Thromben in einer Sitzung entfernt werden, indem sie sich in dem engmaschigen Netz verfangen und dann herausgezogen werden.
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