Mehr Plätze für Schlaganfallpatienten
Neurologische Klinik vergrößert Stroke Unit
Das Universitätsklinikum Freiburg hat die bestehende Stroke Unit der Neurologischen Klinik aufgrund der hohen Nachfrage aus der gesamten südwestdeutschen Region vergrößert. „Die neue große Stroke Unit des Universitätsklinikum Freiburg verbessert die Versorgung von akuten Schlaganfallpatienten in der Region enorm“, sagt Prof. Dr. Cornelius Weiller, Ärztlicher Direktor der Klinik für Neurologie und Neurophysiologie.
Durch den Umbau einer gesamten Station der Neurologie zu einer Stroke Unit stehen nun 28 Betten zur Überwachung, frühzeitigen Therapie und Ursachen-Abklärung von Patienten mit akuten Schlaganfallerkrankungen zur Verfügung. Mit der Stroke Unit, neurologisch und neurochirurgisch geführten Intensivstationen sowie den Möglichkeiten der zerebralen Bildgebung und Katheter-Interventionen bestehen im Universitätsklinikum Freiburg exzellente Bedingungen für die akute Schlaganfallversorgung auf höchstem Niveau.
Der Schlaganfall ist in Deutschland die dritthäufigste Todesursache nach Herzinfarkt und Krebs und häufigster Grund für im Erwachsenenalter erworbene Behinderungen. Aufgrund der zunehmend älteren Bevölkerung wird sich die absolute Zahl der Schlaganfälle und der damit verbundene Versorgungsbedarf in den nächsten 10 Jahren nahezu verdoppeln. Durch die frühzeitige Erkennung von Schlaganfallsymptomen, sofortiges Handeln und gezielte Therapie auf der Stroke Unit können die Folgen nach einem Schlaganfall durch Durchblutungsstörungen entscheidend reduziert werden. Eine effektive Therapie ist nur innerhalb der ersten Stunden nach dem Gefäßverschluss möglich, der den Hirninfarkt auslöst. „Bevor es Stroke Units gab, wurden Schlaganfallpatienten oft von Ärzten ohne spezielle Ausbildung und in verschiedenen Fachabteilungen behandelt. Die vorherrschende Meinung war: Bei Schlaganfall kann man sowieso nichts machen. Durch die rasanten Fortschritte in der Schlaganfallbehandlung in den letzten 10 Jahren hat sich dies aber komplett geändert", so Prof. Dr. Matthias Reinhard, Oberarzt und Leiter der Stroke Unit.
Darüber hinaus ist das Universitätsklinikum Freiburg seit 2013 als weit überregionales Neurovaskuläres Zentrum im Rahmen eines Pilotprojekts der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft ausgezeichnet worden. Dabei fungiert das Universitätsklinikum Freiburg auch als Zentrum eines Schlaganfallnetzwerkes, zu dem sich zahlreiche Kliniken von der Ortenau bis zum Bodensee zusammengeschlossen haben.
Wie wissenschaftliche Untersuchungen zeigten, führt bereits die standardisierte Stroke Unit-Behandlung durch ein spezialisiertes Team von Ärzten, Pflegekräften, Therapeuten, Psychologen und Sozialarbeitern zu einer deutlichen Verbesserung der Prognose. „Allein die Behandlung auf einer Stroke Unit statt auf einer Normalstation senkt die Sterblichkeit bei Schlaganfall-Patienten um 20 Prozent", so Prof. Reinhard. Aktuell werden pro Jahr ca. 1500 Patienten mit Schlaganfallerkrankungen im Universitätsklinikum Freiburg behandelt. Damit ist Freiburg unter den deutschen Universitätsklinika nach dem Klinikverbund Berlin das Klinikum mit den meisten Schlaganfallpatienten.
Kontakt:
Prof. Dr. Matthias Reinhard
Oberarzt, Leiter der Stroke Unit
Neurologische Klinik
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matthias.reinhard@uniklinik-freiburg.de
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