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Freiburg, 11.12.2013

Entzündungsprozesse bei Alzheimer besser verstehen

Die Alzheimer Forschung Initiative e.V. unterstützt Freiburger Nachwuchsforscher mit 40.000 Euro


Wer in jungen Jahren mit entzündungshemmenden Arzneimitteln behandelt worden ist, hat ein geringeres Risiko, an Alzheimer zu erkranken. Das können Wissenschaftler mit statistischen Daten belegen. Der Grund dafür ist aber noch nicht geklärt. Eine entscheidende Rolle könnten sogenannte „miRNAs“ spielen, die Dr. Harsharan Singh Bhatia aus der Forschergruppe von Dr. Bernd Fiebich an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Freiburg in einem zweijährigen Projekt unter die Lupe nimmt. Unterstützt wird er dabei von der Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI), die Bhatias Forschung mit 40.000 Euro fördert.  

miRNA – mit dieser Abkürzung bezeichnet der Fachmann die „Mikro“-Moleküle der Ribonukleinsäure, die eine wichtige Rolle bei der Regulation von Genen spielen. Diese könnten eben jene Gene steuern, die für die Aktivierung von Mikrogliazellen verantwortlich sind. Mikrogliazellen kommen im Gehirn neben den Nervenzellen vor. „Man kann sich diese Zellen wie eine Art Polizei im Gehirn vorstellen – eine Patrouille, die ständig auf Streife ist“, sagt Bhatia. Bei einer Verletzung oder abnormalen Aktivität im Gehirn werden sie sofort eingeschaltet, um die Nervenzellen zu schützen. Dabei setzen sie Wirkstoffe frei, die einen entzündungs-hemmenden Effekt haben können.  

Da bei der Alzheimer-Krankheit Entzündungsprozesse im Gehirn auftreten, die Schädigungen der Nervenzellen begünstigen, kann Bhatias Forschungsprojekt wichtige Erkenntnisse zur Vermeidung von entzündlichen Prozessen liefern. „Die vielen unbeantworteten Fragen treiben mich persönlich an. Ich möchte Antworten finden und die Komponenten von Alzheimer in ihre Bestandteile zerlegen und sie identifizieren“, so Bhatia.  

Neben dem Forschungsprojekt von Dr. Bhatia fördert die AFI ab sofort neun weitere Alzheimer-Forschungsvorhaben an den Standorten Aachen, Dresden, Heidelberg, Leipzig, München und Ulm. Alle Projekte wurden vom Wissenschaftlichen Beirat der AFI unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Walter E. Müller, Goethe-Universität Frankfurt, zusammen mit den Beiräten der Schwesterorganisationen in den Niederlanden und Frankreich ausgewählt.   Einen detaillierten Überblick über die Projekte finden Sie unter http://www.alzheimer-forschung.de/forschung/index.htm?showyear=2013  

Die Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) ist ein eingetragener gemeinnütziger Verein. Seit 1995 förderte die AFI mit Spendengeldern 119 Forschungsprojekte engagierter Alzheimer-Forscher mit über 6,4 Millionen Euro. Darüber hinaus wurden über 600.000 Ratgeber und Broschüren für die Öffentlichkeit bereitgestellt. Interessierte und Betroffene können sich auf www.alzheimer-forschung.de über die Alzheimer-Krankheit informieren und Informationen anfordern.  

BU: Dr. Michael Lorrain, Vorstandsvorsitzender der Alzheimer Forschung Initiative e.V., überreicht die Förderurkunde an Dr. Harsharan Singh Bhatia (rechts)
Bildrechte: © Wolf R. Ussler

Kontakt:

Dr. Bernd Fiebich
Leiter der Forschergruppe „Neurochemistry, Neuroimmunology and molecular Neurobiology related to aging“
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Telefon: 0761 270-68980
bernd.fiebich@uniklinik-freiburg.de  

Dr. Christian Leibinnes
Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI)
Telefon: 0211 8620-6627
presse@alzheimer-forschung.de
www.alzheimer-forschung.de/presse


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