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Wenn mit 30 plötzlich Pickel sprießen

Dermatologie

(21.08.2018)  Wer als Jugendlicher verschont geblieben ist, kann mit 30 Jahren oder später trotzdem Pickel bekommen. Warum diese noch in diesem Alter entstehen und wie man eine Spätakne behandelt, erklärt eine Dermatologin.

Eine glatte und „reine“ Haut gilt als Schönheitsideal.  Hautunreinheiten wie Pickel sind ästhetisch störend und zeigen an, dass die Haut mit Problemen zu kämpfen hat. Eiterbläschen und rote Knötchen (umgangssprachlich gerne als Pickel bezeichnet), sowie Mitesser sind Entzündungen beziehungsweise Verhornungsstörungen  der talgdrüsenreichen Körperareale. Bei Akne-Erkrankungen treten häufig  Mitesser (Komedone), Knötchen (Papeln) und Eiterbläschen (Pusteln) nebeneinander auf. Ihre Entstehung kann verschiedene Gründe haben.

Wer unter stärkerer oder langanhaltender Akne leidet, sollte einen Facharzt für Hautkrankheiten aufsuchen. © energyy/ istockphoto

Je fettiger die Haut, desto aktiver sind die Talgdrüsen. Wenn die Ausführungsgänge von Talgdrüsen verstopfen, entstehen Mitesser und nachfolgend häufig Pickel. „Neben genetischer Veranlagung können Hormone oder hormonähnliche Substanzen eine auslösende Rolle spielen“, sagt Dr. Kristin Technau-Hafsi, Oberärztin in der Klinik für Dermatologie und Venerologie am Universitätsklinikum Freiburg. Davon sind sowohl Männer als auch Frauen betroffen. Durch ein hormonelles Ungleichgewicht oder Veränderungen im Hormonspiegel, wie zum Beispiel nach einer Geburt, während einer Schwangerschaft, beim Absetzen der „Pille“ oder auch diverse Medikament können derartige Hautveränderungen verursachen.  

Auch Sonnencreme kann eine Ursache sein

Ein weiterer Grund für Akne artige Veränderungen im Erwachsenenalter können äußere Faktoren sein: „Längerer beziehungsweise regelmäßiger Kontakt mit Ölen, Teer, Pech oder Chlor kann eine ‚Berufsakne’, besonders an Armen und  Gesicht, auslösen“, sagt Dr. Technau-Hafsi.  Enganliegende Kleidung und regelmäßiges Tragen von schweren Rucksäcken verursache vermehrtes Schwitzen und Reibung, welche zu Hautirritationen führen.

Ein für den Einzelnen falsche Sonnenschutzprodukt (öl- oder Emulgator haltig) kann in Kombination mit Sonneneinwirkung an Gesicht, Dekolletee, Oberarmen und Rücken die lästige und zum Teil stark juckende „Mallorca-Akne“ provozieren. Diese zählt als eine Unterform zu der polymorphen Lichtdermatose, die auch als „Sonnenallergie“ bezeichnet wird. Sie tritt im Frühjahr  auf, hat ihren Höhepunkt im Sommer und flaut zum Herbst hin langsam ab.

Medikamente können zu Hautproblemen führen

Auch Medikamente können eine  Akne provozieren. „Wer über eine längere Zeit Cortison-Präparate oder Antidepressiva  einnehmen muss, kann als Nebenwirkung Hautprobleme bekommen“, betont Dr. Technau-Hafsi.  „Einige Medikamente, welche zur Tumortherapie eingesetzt werden, (sogenannte EGF-Rezeptor-Blocker) provozieren häufig einen Akne artigen Hautausschlag am Oberkörper.“ Die Haut reagiert auch auf Stress negativ, denn dann werden vermehrt männliche Hormone produziert. Diese regen die Talgdrüsen an.

Wer unter stärkerer oder langanhaltender Akne im Gesicht, am Dekolleté oder am Rücken leidet, sollte einen Facharzt für Hautkrankheiten aufsuchen. „Hier kann die Ursache geklärt werden und ein individuelles Therapiekonzept erstellt werden“, sagt Dr. Technau-Hafsi. Generell sollten die Pickel und Mitesser nicht selbst ausdrückt werden;  dies führt  in der Regel nur zu einer Verschlechterung  des gesamten Hautbildes, neben Narben und Fehlpigmentierungen können tiefere Hautentzündungen entstehen. Besser ist nach ärztlicher Vorstellung eine zusätzliche Behandlung durch eine medizinische Fachkosmetiker/-in in Anspruch zu nehmen.

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