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Datenbrille fürs Herz erleichtert OP-Planung

Radiologie

(05.02.2020) Mit einer neuen Datenbrille können Radiolog*innen des Universitäts-Herzzentrum Freiburg · Bad Krozingen (UHZ) und des Universitätsklinikums Freiburg das Herz dreidimensional in einer „VR-Suite“ betrachten und so Eingriffe noch besser planen.

Es ist eine der ältesten Herausforderungen der medizinischen Bildgebung: Radiolog*innen müssen bislang anhand einer 2D-Darstellung auf dem Bildschirm Veränderungen am Herzen oder an anderen Organen erkennen und komplexe Operationen planen. Dank virtueller Realität (VR) gehört dieses Problem am Universitäts-Herzzentrum Freiburg · Bad Krozingen (UHZ) der Vergangenheit an. Seit Dienstag, 28. Januar 2020 können Radiolog*innen und ärztliche Kolleg*innen in Bad Krozingen mit einer speziell angepassten VR-Datenbrille Aufnahmen des Herzens dreidimensional betrachten und mittels Hand-Controllern drehen oder vergrößern. Eingesetzt werden soll das System vor allem in der Planung von Eingriffen.

Mit einer Datenbrille und Hand-Controllern können Ärzt*innen die dreidimensionale Simulation des Herzens in der „VR-Suite“ genau betrachten. © Britt Schilling / Universitätsklinikum Freiburg

Seit Ende Januar 2020 können Radiolog*innen und ärztliche Kolleg*innen in Bad Krozingen mit einer speziell angepassten VR-Datenbrille Aufnahmen des Herzens dreidimensional betrachten und mittels Hand-Controllern drehen oder vergrößern. Eingesetzt werden soll das System vor allem in der Planung von Eingriffen.

„Anwendungen der erweiterten Realität halten zunehmend in der Medizin Einzug. Mit dem klinischen Einsatz der VR-Technik ist das Universitäts-Herzzentrum weltweit vorne mit dabei“, freut sich Prof. Dr. Frederik Wenz, Geschäftsführender Ärztlicher Direktor des Universitäts-Herzzentrums Freiburg · Bad Krozingen und Leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Freiburg.

Privatdozent Dr. Christopher Schlett leitet die Radiologie am Universitäts-Herzzentrum Freiburg · Bad Krozingen. © Britt Schilling / Universitätsklinikum Freiburg

Die VR-Brille stammt aus dem Bereich der Computerspiel-Branche, die VR-Software wurde von Informatikern des UHZ auf die lokalen Anforderungen angepasst. „Mit der Kombination aus High-End-Datenbrille und medizinischen Fachsoftware erhalten wir ein sehr leistungsstarkes und gleichzeitig preiswertes System“, sagt PD Dr. Christopher Schlett, Ärztlicher Leiter der Radiologie am Universitäts-Herzzentrum Freiburg ­· Bad Krozingen und Geschäftsführender Oberarzt der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am Universitätsklinikum Freiburg. „Damit können wir selbst kleinste Veränderungen nahezu mit Händen greifen und die Behandlung optimal anpassen“, erklärt Schlett.

Mittels Handbewegungen können die Ärzt*innen die Bilder und 3D-Modelle bewegen, die Perspektive ändern und virtuell „anfassen“. © Britt Schilling / Universitätsklinikum Freiburg

Über einen großen Bildschirm können weitere Mitglieder des Behandlungsteams die 3D-Darstellung der CT- und MRT-Bilder betrachten. So lassen sich Eingriffe gemeinsam noch realitätsnäher planen. Dank neuer digitaler Verarbeitungsarten besitzen die computertomografischen Aufnahmen fotorealistische Qualität.

Gleichzeitig sind weitere digitale Lösungen am UHZ in Planung. „Wir arbeiten schon jetzt an einer deutlichen Ausweitung des Systems. Durch eine noch schnellere Aufbereitung der Bilddaten könnte die Technik auch in der Notfallmedizin eingesetzt werden, unabhängig vom Organ. Unser Fernziel ist, dass mehrere Personen gleichzeitig während einer Operation die Bilddaten auf eine halbtransparente Datenbrille eingespielt bekommen“, so Schlett.

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