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Laser-OP im Gehirn: Verbessertes Verfahren macht Epilepsie-Chirurgie noch sicherer

Neurochirurgie

(18.03.2024) Eine Patientin erhielt im Alter von 71 Jahren bei einer Weltreise ihren ersten epileptischen Anfall. Mit einem neu eingesetzten Verfahren konnten Ärzt*innen des Universitätsklinikums Freiburg ihr nun helfen.

Der Eingriff wurde bislang im OP-Saal durchgeführt. Am Universitätsklinikum Freiburg setzten Ärzt*innen das Verfahren nun erstmals im MRT ein. © Universitätsklinikum Freiburg

Wenn Medikamente bei Epilepsie nicht wirken, kann eine Gehirn-Operation per Laser helfen. Um höchstmögliche Sicherheit und ein optimales Ergebnis für die Patient*innen zu erreichen, haben am Universitätsklinikum Freiburg nun Ärzt*innen des Epilepsiezentrums, der Abteilung Stereotaktische und Funktionelle Neurochirurgie und der Klinik für Neuroradiologie ein Laser-OP-Verfahren europaweit erstmals eingesetzt.

„Ziel des sogenannten LITT-Eingriffs ist es, gleichzeitig besonders präzise und minimal invasiv die Stelle im Gehirn auszuschalten, die den epileptischen Anfall auslöst“, sagt Prof. Dr. Andreas Schulze-Bonhage, Leiter des Epilepsiezentrums des Universitätsklinikums Freiburg. Mit Hilfe eines ins Gehirn eingeführten Lasers wird der Bereich millimetergenau erhitzt und dadurch deaktiviert.

 

Präzise Echtzeitüberwachung während des Eingriffs

Am Universitätsklinikum Freiburg wurde dieser Eingriff nun erstmals vollständig im Magnetresonanztomografen (MRT) durchgeführt. „Dadurch können wir den Laser optimal platzieren und gleichzeitig die Lage des Lasers während der Behandlung im Blick behalten. Vor allem aber überprüfen wir kontinuierlich die Gewebetemperatur und damit den Effekt der Therapie in Echtzeit“, erklärt Prof. Dr. Volker A. Coenen, Leiter der Abteilung Stereotaktische und Funktionelle Neurochirurgie des Universitätsklinikums Freiburg.

Bislang wird der Eingriff zum Teil im OP-Saal durchgeführt, so dass eine Kontrolle der Lage des Lasers nicht direkt möglich ist. Das Verfahren ist unter anderem bei kleinen oder verteilten Anfallsherden sehr nützlich. Außerdem können gesunde Bereiche des Gehirns besser geschützt werden.

Mehrere Patient*innen konnten so bereits behandelt werden. Eine von ihnen ist C.S. Sie erlitt im Alter von 71 Jahren bei einer Weltreise in Brasilien ihren ersten epileptischen Anfall. Seither hat sie regelmäßig Anfälle. Medikamente und eine offene Gehirn-Operation kamen nicht in Frage. Mit dem neuen Verfahren konnte die Anfallsstelle gezielt verödet werden. „Ich hoffe, dass alles gut geht und ich wieder den Mut finde, Unvernünftiges wie Reisen zu tun“, sagt die Patientin.

 

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