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Wenn die Gallenblase streikt

Viszeralchirurgie

(01.10.2024) Die Entfernung der Gallenblase ist der häufigste chirurgische Eingriff in Deutschland, sagt ein Allgemein- und Viszeralchirurg, und wird meist minimalinvasiv gemacht.

Die Gallenblase hat die Aufgabe, die Gallenflüssigkeit aus der Leber zu speichern und für die Verdauung in den Zwölffingerdarm abzugeben. Wenn ein Gallenstein den Gallenblasengang blockiert, staut sich in der Gallenblase Galle und es können sich Bakterien vermehren. Durch die Entzündung wird die Gallenblase oft größer und härter. Schmerzen im rechten Oberbauch sind die Folge. Gleichzeitig kämpft die Gallenblase gegen den festklemmenden Stein an. „Die Patient*innen spüren häufig sehr unangenehme Krämpfe im Bauch, da sich die Gallenblase zusammenzieht“, sagt Professor Dr. Stefan Fichtner-Feigl, Ärztlicher Direktor der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Universitätsklinikum Freiburg.

Am häufigsten wird die Gallenblase operativ in Schlüssellochtechnik entfernt. © Nerthuz / fotolia

Was sind weitere Anzeichen für eine akute Gallenblasenentzündung?

Als Folge der Entzündung bekommen viele Patient*innen Fieber. Wenn der Gallenstein aus der Gallenblase in den Hauptgallengang rutscht, kann er zudem eine Gelbsucht verursachen. Übelkeit und Erbrechen sind weitere Anzeichen einer akuten Gallenblasenentzündung. „Bei starken Schmerzen im Oberbauch sollten Sie sofort ärztlichen Rat einholen“, rät der Viszeralchirurg. Um herauszufinden, ob sich die Gallenblase vergrößert hat oder entzündet ist, wird sie mithilfe eines Ultraschallgeräts untersucht. Ist die Gallenblase sehr stark entzündet und Gallensteine vorhanden sind, muss sie in der Regel operativ entfernt werden.

Wann muss die Galle operiert werden?

Die Entfernung der Gallenblase ist eine der häufigsten Operationen in Deutschland. Meistens handelt es sich um eine Akut- oder Not-OP. „Wir haben bei der Operation zwei Ziele: Wir wollen die Gallenblase entfernen, damit die Patient*innen keine Schmerzen mehr haben. Und wir möchten, dass sie schnell wieder auf die Beine kommen und fit werden. Das liegt uns sehr am Herzen“, so Fichtner-Feigl. Beim Narkosevorgespräch von erfahrenen Anästhesisten werden viele Fragen gestellt, um die anschließende Operation für jede Patient*in so sicher und individuell wie möglich zu machen. „Das ist allen an der OP Beteiligten ein großes Anliegen.“

Schonendes Operieren mit der Schlüssellochtechnik

Operiert wird anschließend unter Vollnarkose entweder durch einen Bauchdeckenschnitt oder per Schlüssellochtechnik. Letztere wird am Universitätsklinikum Freiburg am häufigsten angewandt. Dabei werden durch vier kleine Schritte eine Kamera und das Arbeitsinstrument in die Bauchhöhle eingeführt. „Für die Patient*innen ist der Eingriff viel schonender“, sagt Fichtner-Feigl. „Mit der Schlüssellochtechnik vermeiden wir einen großen Bauchdeckenschnitt und die Patient*innen sind danach schnell wieder fit.“ Die Operation dauert etwa eine Stunde. Nach dem Eingriff geht es in den Aufwachraum, wo die frisch Operierten noch einige Zeit vom Anästhesieteam überwacht werden, bevor sie auf ihre Station gebracht und weiter versorgt werden. „n der Regel können die Patient*innen nach wenigen Tagen die Klinik verlassen.

Was muss ich nach dem Eingriff beachten?

„Für die Patient*innen ist ein Leben ohne Gallenblase meistens ohne Probleme möglich“, sagt Fichtner-Feigl. Die Gallenflüssigkeit fließt direkt von der Leber in den Zwölffingerdarm. Somit funktioniert die Verdauung weiterhin normal und eine spezielle Diät muss nicht eingehalten werden.

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