Zu den Inhalten springen

Die Pollen fliegen wieder

Allergologie

Die warmen Sonnenstrahlen der vergangenen Tage haben endgültig den Winter verdrängt. Seit dem ersten März hat meteorologisch der Frühling begonnen. Und, pünktlich zum Frühlingsanfang, fliegen auch schon wieder die ersten Pollen von Haselnusssträuchern und Erlen, denn das warme Klima hat die Bildung der Pollen vorangetrieben. Zwar befindet sich momentan nur eine geringe Zahl von Pollen in der Luft, aber sie können bei den Betroffenen bereits starke allergische Reaktionen hervorrufen. Bei erwachsenen Allergikern genügen schon ein bis fünf Haselnusspollen pro Kubikmeter Luft, um Symptome wie tränende Augen, Niesen oder eine triefende Nase hervorzurufen.

Normalerweise treten diese Reaktionen erst in der Hochphase der Pollensaison auf. Da die betroffenen Allergiker aber über die Wintermonate lange nicht mehr mit den Pollen in Kontakt waren und der Körper nicht mehr an die Allergene gewöhnt ist, fallen die Beschwerden zum jetzigen Zeitpunkt so heftig aus. Wenn ein Allergiker kürzlich erkältet war oder sogar die Grippe hatte, kann die allergische Reaktion sogar verstärkt werden, da die Nasenschleimhaut durch den Infekt noch geschwächt ist.  

Beschwerdereduktion dank Pharmakotherapie

Ein allgemeiner, allerdings schwierig einzuhaltender Tipp, ist es, die Allergene zu meiden. „Pollen kann man nicht aus dem Weg gehen“, sagt Professor Dr. Thilo Jakob, Leiter der Allergieabteilung in der Klinik für Dermatologie des Universitätsklinikums Freiburg. Antiallergische Medikamente linderten jedoch die Symptome: „Ein modernes Anti-Histaminikum, die so genannte Allergietablette, kombiniert mit einem modernen, antientzündlichen Steroidspray für die Nase, führt zu einer raschen Besserung der Beschwerden. Alternativ gibt es unterdessen auch Kombinationspräparate als Nasenspray (Steroid und Antihistaminikum) oder Kombinationspräparate als Tablette (Antihistaminikum und Gefäßverenger)“, sagt Prof. Jakob. Die modernen Anti-Histaminika seien mittlerweile auch sehr gut verträglich. „Vor zehn bis zwanzig Jahren gab es Probleme mit Nebenwirkungen wie Müdigkeit, heute aber nicht mehr“, so Professor Jakob. Für Allergiker, die der Naturheilkunde nahe stehen, gibt es außerdem Alternativen zur Allergietablette, zum Beispiel Pflanzenextrakte aus der Pestwurz als Tabletten oder Akupunktur, durch die die Allergiesymptome deutlich abgeschwächt werden könnten.

Längerfristiger Erfolg mit Hyposensibilisierung

Neben diesen Therapien zur Bekämpfung der Allergiesymptome besteht auch noch die Möglichkeit, das Übel an der Wurzel anzupacken: durch eine spezifische Immuntherapie (SIT), auch Hyposensibilisierung genannt. Sie verspricht längerfristigen Erfolg. Dabei bekommen Allergiker in kleinen Schritten über einen Zeitraum von etwa drei bis fünf Jahren geringe Dosen der allergieauslösenden Stoffe verabreicht, bis sich ihr Immunsystem daran gewöhnt hat. Im Einzelfall können die Erfolgschancen einer SIT hoch sein, die allergischen Reaktionen werden abgeschwächt oder – je nach Allergietyp – sogar ganz beseitigt. „Bei der Insektengiftallergie liegt die Erfolgsquote bei 85 bis 95 Prozent, bei der Pollenallergie bei 60 bis 70 Prozent. Im zweiten Jahr tritt in den meisten Fällen eine deutliche Besserung ein“, schildert Jakob. „Die Hyposensibilisierung lohnt sich besonders dann, wenn eine Allergie gegen wenige Stoffe besteht, und ist schlechter wirksam bei multiplen Allergien.“ Sie sollte am Besten im Herbst – lange vor der Pollensaison – begonnen werden. Für Spätentschlossene gibt es allerdings auch verschiedene Schnellverfahren. Ob Allergietablette, Spray, Naturheilkunde oder SIT, die Medizin bietet zahlreiche Hilfen für Allergiker.

Kontakt:
Universitätsklinikum Freiburg
Klinik für Dermatologie
Allergologie-Ambulanz
Telefon 0761 270-67220 (8-10h)
www.uniklinik-freiburg.de/hautklinik/live/stationen-bereiche/ambulanzen.html

Zurück

Universitätsklinikum Freiburg

Zentrale Information
Telefon: 0761 270-0
info@uniklinik-freiburg.de    

 

Unternehmenskommunikation

Breisacher Straße 153
79110 Freiburg
Telefon: 0761 270-84830
kommunikation@uniklinik-freiburg.de