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Viel Licht gegen Kurzsichtigkeit

Augenheilkunde

(08.10.2015) Kurzsichtigkeit bei Kindern nimmt weltweit zu: Regelmäßiges Schauen aufs Smartphone und Tablet haben das Freizeitverhalten geändert. Ständige Nahsicht vor elektronischen Geräten ist ein Faktor, der Kursichtigkeit fördert. Um ihr vorzubeugen, gibt es eine einfache Methode.

„Zwei Stunden Aufenthalt im Freien pro Tag können vor Kurzsichtigkeit schützen. Dies belegen auch Untersuchungen“, sagt Professor Dr. Wolf Lagrèze, Leitender Arzt der Sektion Neuroophthalmologie, Kinderophthalmologie und Schielbehandlung am Universitätsklinikum Freiburg. Dabei sollten Lichtstärken von mindestens 10.000 Lux erreicht werden, die bei Sonnenschein draußen gegeben sind. In Klassenräumen beträgt die Beleuchtungsstärke gerade einmal 300 Lux. Pausen sollten zudem draußen verbracht werden. „Bei Kindern, die weniger als eine Stunde draußen spielten, war laut Studien das Risiko für Kurzsichtigkeit um 33 Prozent höher, als bei Kindern, die pro Tag mehr als zwei Stunden draußen verbrachten“, sagt Professor Lagrèze.

Nutzung von Smartphones kontrollieren

Smartphones und Tablet nutzen Kinder und Jugendliche meist in Innenräumen. Hinzu kommt die ständige Nahsicht, wenn die Kinder auf die Geräte schauen. „Eltern sollten die Nutzung kontrollieren und zeitlich begrenzen, in dem sie ihren Kindern auch Alternativen anbieten“, sagt Professor Lagrèze.

Kurzsichtigkeit, auch Myopie genannt, lässt sich auch mit Atropin, das aus der Tollkirsche gewonnen wird, aufhalten. Durch eine sehr schwache Dosierung von 0,01% verlangsamt sich die Entwicklung der Kurzsichtigkeit. Eingesetzt wird das Präparat im Kindesalter, wenn eine Myopie vorhanden ist und diese rasch voranschreitet.

Wenn ein kindliches Auge wenige Lichtsignale erhält, wird auch der Botenstoff Dopamin vermindert freigesetzt. Dadurch wächst der Augapfel und das Kind wird mit der Zeit kurzsichtig. „Es ist sinnvoll Kurzsichtigkeit aufzuhalten, denn durch eine Fehlsichtigkeit von mehr als minus sechs Dioptrien steigt das Risiko für andere Augenkrankheiten deutlich“, sagt Professor Lagrèze.

Wer bemerkt, dass er Personen und Gegenstände, die weiter entfernt liegen, nicht mehr scharf erkennen kann, sollte sich an einen Arzt wenden. Mithilfe eines Sehtests beim Augenarzt wird die Nahseh- und Fernsehschärfe untersucht.

Mehr Zeit draußen verbringen und weniger aufs Smartphone schauen, tut nicht nur den Augen gut und beugt Kurzsichtigkeit vor, sondern wirkt sich auch auf das Wohlbefinden aus.

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