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Statt Schnee rieselt es Pollen

Allergologie

(22.12.2015) Ein warmes Lüftchen weht, die Bäume blühen und die Vögel zwitschern: Die milden Temperaturen im Dezember erwecken das Gefühl, es sei Frühling. Für Allergiker beginnt das Leiden schon jetzt, denn Pollen fliegen verfrüht durch die Luft. Was ihnen hilft, erklärt eine Expertin.

Schuld an dem Allergieschub im Winter sind die Haselpollen: Sie sorgen derzeit bei vielen Allergikern und Heuschnupfen-Geplagten für das große Schniefen. Mitte Dezember wurde bereits der erste Pollenflug-Gefahrenindex für die Hasel in Freiburg veröffentlicht. Auf diesem wird abgebildet, wie hoch die erwarteten Pollenkonzentrationen in der Luft sind. „Auch wenn die Belastung mit Pollen noch gering ist, sie reicht bereits schon aus, um erste Symptome bei Allergikern auszulösen“, sagt Dr. Sabine Müller, Funktionsoberärztin an der Klinik für Dermatologie und Venerologie am Universitätsklinikum Freiburg. Die Symptome reichen von tränenden Augen, juckender Nase bis hin zu asthmatischen Beschwerden und Müdigkeit.

Doch bestimmte Präparate können Linderung verschaffen: „Ein antientzündliches Steroidspray für die Nase, das mit einer Allergietablette kombiniert wird, führt zu einer schnellen Besserung der Beschwerden“, sagt Dr. Sabine Müller. Entzündungen der Schleimhaut bilden sich somit zurück. Alternativ gibt es auch Kombinationspräparate nur als Nasenspray oder nur als Tablette. Für Allergiker, die der Naturheilkunde nahestehen, gibt es außerdem Alternativen zur Allergietablette, zum Beispiel Pflanzenextrakte aus der Pestwurz. Diese gibt es als Tabletten. Auch durch Akupunktur können die Allergiesymptome deutlich abgeschwächt werden. Gegen tränende Augen helfen Augentropfen. Eine Nasendusche hilft, die Nase zu befreien. Wer sich abends vor dem Schlafengehen die Haare wäscht, nimmt die Pollen nicht mit ins Bett.

„Patienten, die seit mehreren Jahren hintereinander zunehmende Beschwerden haben, und bei denen die Therapie mit antientzündlichem Steroidspray und Tabletten nicht ausreicht, sollten mit ihrem Arzt über eine Immuntherapie sprechen“, rät Dr. Sabine Müller. Mit einer spezifischen Immuntherapie (SIT) soll durch ein Therapieverfahren das Immunsystem sich schrittweise an das allergieauslösende Antigen gewöhnen. Allergiker, die sich gerade einer spezifischen Immuntherapie, auch Hyposensibilisierung genannt, unterziehen, sollten mit ihrem Arzt sprechen, wenn sie asthmatische Beschwerden haben: „Eventuell muss dann die Dosierung angepasst werden“, sagt Dr. Sabine Müller.

Dem Pollen-Schnee aus dem Weg gehen? Fast unmöglich. Jedoch kann man darauf achten, dass die Allergene nicht zuhauf in die Wohnung einfliegen. „Auf dem Land fliegen die meisten Pollen am Morgen, in der Stadt sind sie eher am Abend unterwegs. Somit sollten Allergiker, die auf dem Land wohnen, eher abends die Wohnräume lüften und Städter morgens die Fenster öffnen“, betont Dr. Sabine Müller.

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